Dichtkunst für Hauswände
Wasser ist das Elixier des Lebens, so sagt man poetisch. Doch wenn Wände feucht sind, sich Putz und Tapete lösen, Modergeruch durchs Haus zieht oder hässliche Schimmelflecken die Gesundheit gefährden, denkt niemand an die große Dichtkunst, jedenfalls nicht an die des alten Goethe. Denn jene „Dichtkunst“, die dafür zuständig ist, dass das Wasser draußen bleibt, ist für den Erhalt des Immobilienwertes unabdingbar. Die Ursachen für das Eindringen von Wasser sind dabei ebenso vielfältig wie die verschiedenen Lösungsansätze. Dennis Kox von Kox Abdichtungstechnik kennt sie alle und weiß, wie man Immobilien am besten vor teuren Wasserschäden schützt und die Lebensqualität sicherstellt.
KR-ONE: Kurz und knapp gefragt: Woher kommt die Feuchtigkeit?
Dennis Kox: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Sie kann nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ über Jahre von außen einwirken, durch einen Schaden ins Mauerwerk sickern oder durch die falsche Nutzung der Räumlichkeiten begünstigt werden.
// Der Reihe nach: Was sind die häufigsten baulichen Ursachen für feuchte Wände?
Dennis Kox: Bis 1980 wurden Häuser gar nicht oder nur sehr unzureichend abgedichtet. Je nachdem, wie hoch der von außen auf das Mauerwerk einwirkende Wasserdruck ist, werden die Wände dann im Laufe der Zeit feucht. Das Gleiche gilt für abgedichtete Häuser, wenn das Abdichtungsmaterial mit der Zeit porös und durchlässig wird. Altbauten, deren Mauerwerk nicht auf einer Betonplatte, sondern direkt in der Erde steht, saugen sich hingegen von unten voll. Die Feuchtigkeit steigt durch Kapillarwirkung nach oben, ähnlich wie bei einem Schwamm. Und dann gibt es natürlich Fälle, in denen die Abdichtung nicht fachmännisch aufgebracht wurde.
// Sie sprachen außerdem die falsche Raumnutzung an…
Dennis Kox: Wir stellen immer wieder fest, dass falsch geheizt und gelüftet wird. Hier kann man wirklich von bestimmten „Risikogruppen“ sprechen. Ältere Menschen, die noch in schlecht abgedichteten Häusern aufgewachsen sind, wissen meistens, wie wichtig die richtige Belüftung ist. Bei Familien mit Kindern ist durch das ständige Kommen und Gehen meist bereits eine gewisse Luftzirkulation gewährleistet. Wer hingegen oft und viel zu Hause ist, entsprechend stark heizt und nicht für die nötige Luftzirkulation sorgt, kann im Sechs-Monats-Rhythmus den Vermieter anrufen, damit er die verschimmelten Stellen behandelt.

Um zu verhindern, dass Wasser von unten nach oben ins Mauerwerk steigt,
wird die Wand mit einer sogenannten Horizontalsperre versehen
//Worauf sollte man als Bewohner achten?
Dennis Kox: Feuchtigkeit entsteht immer da, wo kalte und warme Luft aufeinanderprallen. Man kennt das von der Colaflasche: Nimmt man sie aus dem Kühlschrank, bildet sich Kondenswasser an der Außenseite, und das Etikett löst sich. Um diesen Effekt zu vermeiden, ist es wichtig, für eine möglichst gleichmäßige Raumtemperatur zu sorgen und sogenannte Wärmebrücken, also kalte Stellen, zu vermeiden. Darum rät man auch zum Stoßlüften: Der Raum kühlt sich dabei ganz gleichmäßig ab. Kippt man das Fenster hingegen, kühlt nur der Bereich unter der Decke ab. Die warme Luft steigt nach oben, prallt auf die kalten Stellen, und es entsteht Feuchtigkeit. Dasselbe Problem gibt es in Badezimmern ohne Fenster.
//Also hat Feuchtigkeit immer auch etwas mit der Temperatur zu tun?
Dennis Kox: Ja, es kann keinen Wärmeschutz ohne Feuchteschutz geben. Aber dieses Wissen ist leider kein Allgemeingut. Das sieht man heute oft bei Kellerräumen, die zu Wohnungen umfunktioniert werden, obwohl sie ursprünglich als reine Abstellräume gebaut und eben nicht entsprechend isoliert wurden. Sobald ein solcher Kellerraum bewohnt und beheizt wird, treten Feuchtigkeitsprobleme auf. Ebenfalls problematisch: Wenn Schränke an den kalten Außenwänden von Altbauten platziert werden. Das sind echte Schimmelherde.
// Ganz konkret: Ich bemerke feuchte Flecken oder weiße Salzausblühungen an meinen Wänden und rufe Sie an. Was tun Sie?
Dennis Kox: Zu allererst nehmen wir eine Schadensanalyse vor. Wir prüfen genau, wo die Feuchtigkeit herkommt. Dringt sie von außen ein, müssen wir den sogenannten Lastfall klären: Handelt es sich um Grundwasser, Sickerwasser oder um Erdfeuchte? Dann muss festgestellt werden, welche Beschaffenheit das Mauerwerk selbst hat. Dazu entnehmen wir gegebenenfalls Proben, die wir zu Analyse in ein Labor geben. Anhand all dieser Daten erstellen wir ein bedarfsgerechtes Angebot. Es gibt natürlich auch Fälle, in denen die Ursache für die Feuchtigkeit in einem Schaden begründet ist: Bei einem undichten Rohr oder Dach müssen der jeweilige Handwerker gerufen und der Schaden behoben werden.
// Welche Maßnahmen zur Abdichtung ergreifen Sie?
Dennis Kox: Man unterscheidet zum einen zwischen Außen- und Innenabdichtung. Die Außenabdichtung ist immer vorzuziehen, weil nur sie gewährleistet, dass das Wasser gar nicht erst von außen ins Mauerwerk dringt. Da für die Außenabdichtung aber ein Aushub erforderlich ist, kann sie nicht immer an allen Wänden aufgetragen werden. In solchen Fällen kommt dann die Innenabdichtung zum Einsatz. Sie verhindert zwar, dass Feuchtigkeit in den Wohnraum dringt und schützt ihn so, aber im Kern bleibt eine solche Wand immer feucht. Mauerwerke, in die Feuchtigkeit von unten nach oben aufsteigt, kann man mit einer sogenannten Horizontalsperre versehen: Dabei wird eine Creme in die Wand injiziert, die als Sperre fungiert und verhindert, dass die Feuchtigkeit über einen bestimmten Punkt steigt.
//Wie sieht eine moderne Wandabdichtung aus?
Dennis Kox: Hier hat sich – wie überall sonst auch – enorm viel getan in den letzten Jahren. Die Auswahl an Produkten ist riesig, und man kann ganz bedarfs- und budgetgerecht auswählen. Umweltfreundlichkeit, Lösungsmittel- und Mineralölfreiheit sind mittlerweile bei den meisten Produkten gegeben. Hybridabdichtungen werden zudem nicht mehr porös und bleiben auch nach Jahren elastisch, was sehr wichtig ist, da das Mauerwerk „arbeitet“ und sich bewegt. Auch die Trocknung des Materials geht heute viel schneller vonstatten, was gerade beim Neubau ideal ist, weil schnell weitergearbeitet werden kann. Viele Abdichtungsstoffe kann man wirklich mit moderner Sportbekleidung vergleichen: Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie gleichmäßig wieder ab, anstatt sich vollzusaugen.
// Was würden Sie unseren Lesern zum Abschluss mit auf den Weg geben?
Dennis Kox: Sich ein bisschen mit dem Thema „Raumklima“ auseinanderzusetzen und die eigenen Angewohnheiten beim Heizen und Lüften zu hinterfragen. Es gibt aber natürlich auch einen Punkt, an dem auch Lüften nicht mehr hilft. Dann sollte man nicht selbst Hand anlegen, sondern einen fachmännischen Abdichter hinzuziehen. Es sind oft kleine Ursachen, die teure Folgen nach sich ziehen.
Kox Abdichtungstechnik
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