Wenn Larissa Lezius in Schulen über ihren Beruf berichtet, erntet sie zuerst Abwehr und Desinteresse. Altenpflege hat bei vielen einen sehr schlechten Ruf, wie sie weiß: „Die Leute denken, wir haben eine absolut stressige und unangenehme Arbeit, bei der es vor allem um‘s Hintern abwischen geht. Dabei tun wir so viel mehr.“ Die 23-Jährige hat vor zwei Jahren ihre Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin abgeschlossen und arbeitet jetzt in der Krefelder Seniorenresidenz Bellini. Neben ihrer Tätigkeit geht sie gerne als Ausbildungsbotschafterin zu jungen Menschen, um sie für die Pflege zu begeistern. „Da ich selbst absolut überzeugt vom Sinn meiner Tätigkeit bin, kann ich die Stimmung bei den Schülern in der Regel ziemlich schnell drehen“, freut sie sich und ergänzt: „Wenn ich die Vielfältigkeit meines Berufs deutliche mache, sind die Leute sehr interessiert. Wer gerne anderen Menschen hilft, ist hier nämlich genau richtig.“

Darüber frreut sich Larissa Lezius: Im Bellini bleibt auch
mal Zeit für ein Gespräch mit einer Bewohnerin
Spaß an ihrem Beruf hat auch die 30-jährige Lisa Matuszak, die über den Umweg eines Gastro-Jobs zur Altenpflege gefunden hat. „Durch meine Schwester bin ich in die Gastronomie gekommen, ohne groß darüber nachzudenken“, erinnert sie sich und fügt hinzu: „Ich habe aber sehr schnell gemerkt, dass ich im Kellnern keinen Sinn sehe. Parallel habe ich mich immer um meine Oma gekümmert und mich dann zu einem zweiwöchigen Pflegepraktikum entschlossen. Danach war mir klar, wohin meine berufliche Reise gehen wird.“ Im August 2018 hat auch Matuszak ihre Pflegeausbildung im Bellini beendet und freut sich, nun voll für ihre Bewohner da sein zu können. „Das Tolle am Bellini ist die gute Atmosphäre und die Flexibilität der Arbeitsbedingungen“, so die junge Frau. Und ihre Kollegin Larissa Lezius pflichtet ihr bei: „In der Berufsschule habe ich von ganz anderen Bedingungen gehört. Da haben manche, die den Beruf grundsätzlich gut fanden, nach einer Weile wieder aufgehört, weil sie den Stress nicht mehr ausgehalten haben. Hier ist das ganz anders.“

Das Messen der Vitalwerte gehört zu den Aufgaben von Lisa Matuszak
Für die gute Arbeitsatmosphäre ist vor allem Einrichtungsleiterin Sandra Trispel verantwortlich, die Mitarbeitern und Bewohnern maximale Selbstbestimmung ermöglichen möchte. „Wir wollen, dass sich hier alle wohlfühlen. Deshalb sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeiter nicht überlastet sind“, erklärt sie ihre Philosophie. „Bei uns gibt es keine Zwölf-Tage-Schichten wie in manchen Altenheimen üblich. Im Bellini hat man spätesten nach sieben Tagen einen Tag frei und so oft wie möglich ein freies Wochenende. Und wenn mal jemand einen wichtigen privaten Termin hat, ist es auch kein Problem, die Schicht zu tauschen. Außerdem können Mütter am Wochenende ihre Kinder mitbringen, und auch einige Hunde unserer Mitarbeiter laufen hier herum. Das ist eine entspannte Atmosphäre, die auch die Bewohner genießen.“
Und auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Bellini werden so wenig wie möglich einem festen System unterworfen. Wer morgens bis zehn schlafen möchte, kann das tun, ebenso wie jeder so lange aufbleiben kann wie er möchte. „Wir versuchen unseren Bewohnern so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen“, betont Sandra Trispel und ergänzt: „Das beginnt beim Essen, wo sich jeder etwas wünschen kann und endet auch nicht bei Freizeitaktivitäten. Wir haben zum Beispiel einen Bewohner, der ist ein Riesenfan von Marianne Rosenberg. Für den suchen wir jetzt ein Konzert in der Nähe und fahren mit ihm da hin. Und wenn jemand abends gerne ein Glas Wein trinkt, ist das auch kein Problem – solange er damit niemanden gefährdet.“
Wenn Zeit dafür ist, beteiligen sich auch Altenpflegerinnen wie Larissa Lezius und Lisa Matuszak an der Freizeitgestaltung der Bewohner. Ihre Hauptaufgaben liegen aber im engeren Pflegebereich. „Wir unterstützen die Menschen morgens beim Waschen, Duschen und Anziehen und bringen sie auch zum Frühstück, wenn sie diese Hilfe benötigen. Dann messen wir regelmäßig die Vitalwerte – also zum Beispiel Blutdruck, Fieber oder Blutzucker. Wir dürfen, wenn notwendig, auch Spritzen unter die Haut setzen und seit Mitte/Ende der Ausbildung auch Wunden versorgen“, berichtet Larissa Lezius. „Da wir die Bewohner sehr gut kennen, geben wir den behandelnden Ärzten oft Tipps und empfehlen zum Beispiel, bestimmte Medikamente besser wegzulassen. Wir sind zwar keine Ärzte, lernen aber schon in der Ausbildung sehr viel über verschiedene Krankheitsbilder. Denn wir müssen ja im Notfall wissen, was ein Bewohner haben könnte“, ergänzt Lisa Matuszak.
„Nach der Ausbildung werden uns zusätzlich interessante Weiterbildungen vom Wundmanagement bis zur Palliativpflege angeboten“, beschreibt Larissa Lezius ihre Möglichkeiten. „Wenn ich möchte, kann ich mich auch zur Wohnbereichs- oder Pflegedienstleiterin qualifizieren.“ Alle diese Aus- und Weiterbildungen finden in spezialisierten Fachschulen, wie der Pflegeschule Bork in Kempen, statt. Angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger dürfen sich hier bei ihrer Ausbildung auf fachlich relevante Inhalte konzentrieren, die immer wieder durch Praxisphasen ergänzt werden. „Gut ist, dass die Weiterbildungsmöglichkeiten auch unseren Pflegehelferinnen offenstehen“, stellt Einrichtungsleiterin Trispel fest und fügt hinzu: „Etwa die Hälfte unserer Pflegekräfte hat nur eine einjährige Ausbildung absolviert. Viele von ihnen haben aber das Zeug zur examinierten Altenpflegerin. Denen rate ich unbedingt, das zu versuchen.“
Sandra Trispel und ihre beiden Mitarbeiterinnen sind sich einig, dass Altenpflege ein toller und befriedigender Beruf ist. Vor allem dann, wenn die Rahmenbedingungen, wie hier im Bellini, stimmen. „Die Dankbarkeit der alten Menschen entschädigt mich vielfach für die manchmal anstrengende Arbeit“, so Larissa Lezius. „Und gut ist auch, dass immer mehr Männer in der Pflege arbeiten. Die erkennen inzwischen auch, dass sie hier etwas Sinnvolles tun.“
Informationen zur Altenpflegeausbildung gibt gerne Sandra Trispel:
BELLINI Senioren-Residenz Krefeld
Am Schirkeshof 6, 47804 Krefeld
Telefon: 02151-7377-0
Mail: info@bellini-krefeld.de
Web: www.bellini-seniorenresidenzen.de