Die Angst vor dem Zahnarzt ist in etwa so alt wie die Zahnmedizin selbst. Was zu Zeiten unzureichender anästhetischer Möglichkeiten noch völlig begründet war, ist heute weniger rationalen Ursprungs.
Die allermeisten Menschen, die heute Angst vor dem Zahnarzt haben, sind in Kindertagen traumatisiert worden. Diese negative Erfahrung ruft einen inneren Bodyguard auf den Plan, der anhand von sogenannten Trigger-Reizen wie Optik, Geruch und Geräuschen eine Gefahrenanalyse erstellt und notfalls lautstark interveniert.
Dass sich dieser Bodyguard vor rationalen Erwägungen verschließt, liegt in seiner Natur: Denn er bleibt ihr inneres sechsjähriges Kind – so sie denn in diesem Alter traumatisiert wurden – und reagiert auch im Erwachsenenalter noch mit dem entwicklungstypischen Potpourri aus Angst, Zorn und Trotz.
Viele Patienten gehen in der Folge dazu über, ihren sechsjährigen Bodyguard vor jedem Zahnarztbesuch mit drakonischer Härte zurechtzuweisen. „Warum stellst du dich so an?“ und „Was bist du denn für eine Lusche?“ sind genau die Fragen, die man als Sechsjähriger nur mit einem undifferenzierten Ausbruch von Angst, Zorn oder Trotz beantworten kann. Diese Auseinandersetzung mit dem eigenen Unterbewusstsein führt zu keiner Lösung, sondern verstärkt den inneren Konflikt sogar. Um den inneren Bodyguard zu verändern und seine kindlichen Handlungsmuster aufzulösen, muss man ihn zunächst akzeptieren und verstehen.
Das kann im Rahmen einer psychohypnobasierten Therapie oder über eine rationale, aber sanfte Auseinandersetzung mit sich selbst geschehen. Wichtig ist: Eine einmal gemachte Erfahrung kann nicht gelöscht, aber durch viele positive Erlebnisse überschrieben werden. Dank meiner Hypnose-Ausbildung kann ich Sie auf diesem Weg an die Hand nehmen und gute Erfolge versprechen. Ich bin immer wieder begeistert, wenn vorherige Angstpatienten lachend durch unsere Tür kommen. Ihr innerer Bodyguard hat mich nun nicht mehr auf seiner schwarzen Liste.
Ihr Wojtek Honnefelder
(Wojtek Honnefelder ist Zahnarzt und Spezialist für Ästhetische Zahnheilkunde.
Er schreibt in der KR-ONE über seinen beruflichen Alltag und Phänomene in der Zahnmedizin)