Digitaler Bauhaus-Guide

In Krefeld wird 2019 der 100. Geburtstag des Bauhauses gefeiert. Zu diesem besonderen Datum wird der Verein „Projekt MIK e. V.“ einen digitalen Architektur-Guide realisieren. Er ist Teil des Ausstellungsprojektes „map 2019 Bauhaus Netzwerk Krefeld“. Der Guide wird anhand von Gebäuden die Architektur-, Sozial- und Industriegeschichte der ehemaligen Seidenstadt beleuchten. Den Anfang macht dabei die Phase des Bauhauses bis in die 1960er-Jahre. Viele Hintergrundinformationen, interaktive Karten und Führungen werden online abrufbar sein. Genug zu entdecken gibt es dazu in Krefeld: Zu dieser Zeit lebten und arbeiteten viel Bauhäusler in der Stadt. Hier baute Ludwig Mies van der Rohe die bekannten Fabrikantenvillen Haus Lange und Haus Esters und das „Färberei- und HE-Gebäude“ der ehemaligen Verseidag. Aber auch ein Teil des Rathauses stammt von einem Bauhäusler: Den Südflügel entwarf Hans Volger, Stadtbaurat und Absolvent des Bauhauses. Das Projekt wird gefördert von der NRW-Stiftung.

Weitere Informationen unter: www.projektmik.com

 

Monographische Peter Behrens-Ausstellung im Kaiser Wilhelm Museum

Die Kunstmuseen Krefeld zeigen erstmals in einer monographischen Ausstellung ihre Sammlungsbestände des wegweisenden Künstlers, Gestalters und Architekten Peter Behrens (1868-1940). Anlässlich seines 150. Geburtstags wurde der komplette Bestand restauriert: Werbegrafik und Typographie, Gläser, Tapetenentwürfe, Plakate, Holzschnitte, Bücher, Kataloge und Fotografien – die Kunstmuseen Krefeld besitzen ein Konvolut von rund 250 Arbeiten von Peter Behrens – vorwiegend aus den Jahren zwischen 1900 und 1910. Überdies wird auch erstmalig die 150 Seiten umfassende erhaltene Korrespondenz zwischen Peter Behrens und KWM-Gründungsdirektor Friedrich Deneken gezeigt. Eindrucksvoll lässt sich anhand dieses Sammlungsbestandes die rasante Entwicklung des jungen Behrens vom Jugendstil-Künstler zum Vorreiter der modernen Werbe- und Industriegestaltung nachzeichnen. Die Ausstellung geht dieser Entwicklung nach und setzt unter anderem Akzente in der Schrift- und Buchgestaltung sowie beim Corporate Design, das er für die Delmenhorster Anker Werke und als Gestalter sämtlicher Produkte der AEG in Berlin entwickelte. Ein großer Teil der Arbeiten gehörte ursprünglich zur Sammlung des 1909 gegründeten „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“, dessen Bestände 1923 an das Kaiser Wilhelm Museum gelangten. Ausstellungsarchitektur und Graphikdesign entstehen in Zusammenarbeit mit einem Team von Studierenden der Peter Behrens School of Arts, Düsseldorf, unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Thorsten Scheer, unterstützt von Friederike Peters. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem MAK Köln und dem LVR Industriemuseum Oberhausen. Sie ist Teil des Prologs zum NRW-Verbundprojekt „100 jahre bauhaus im westen“ .

Fotos: Stadt Krefeld

18.05.2018 – 14.10.2018, Kaiser Wilhelm Museum, Joseph-Beuys-Platz 1, 47798 Krefeld, www.kunstmuseenkrefeld.de

 

Ein neues Stadtquartier an der Prinz-Ferdinand-Straße

Unweit des Stadtgartens wird derzeit eines von vielen Großbauprojekten in Krefeld umgesetzt. Auf dem ehemaligen Gelände der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) an der Prinz-Ferdinand-Straße entstehen zwei große mehrgeschossige Komplexe. Zu diesem Zweck wurden ein auf dem 10.250 Quadratmeter großen Gelände befindliches leerstehendes Wohngebäude sowie eine ehemalige Werkstatt abgerissen. Die Fundamente stehen bereits. Zuständig für die Neubebauung ist die GK Verwaltungs GmbH aus Waldbröl in Kooperation mit der ANB Bau GmbH aus Troisdorf. Schätzungen zufolge soll das Bauvorhaben am Ende mehr als 20 Millionen Euro kosten. Bereits 2012 hatte eine Kölner Wohnbaugesellschaft große Pläne mit dem Areal gehabt: Ein Seniorenwohnheim sowie ein Büro- und Geschäftshaus mit integriertem Supermarkt sollten hier entstehen. Das Vorhaben scheiterte letztendlich an dem Pflegebedarfsplan der Stadt Krefeld. Das Projekt „Prinzencarré“ scheint unter einem besseren Stern zu stehen. Die Stadt hat einen Bedarf an neuen Wohnungen, dem das Prinzencarré entsprechen wird: Nach Fertigstellung werden 163 Wohnungen auf neue Bewohner warten. Auch eine Tiefgarage sowie unterirdische Abfalltrennanlagen werden unter den Gebäuden Platz finden. Um und zwischen den zwei Bauwerken soll ein Grünbereich angelegt werden, der das Innenstadt-Areal optisch aufwerten wird. Die Nähe zum Stadtgarten und die gute Verkehrsanbindung machen das Prinzencarré attraktiv. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die optische Eingliederung des großen Gebäudes in die recht eng bebaute Umgebung gelingt.

Weitere Informationen zu diesem Bauprojekt finden Sie unter www.prinzencarre-krefeld.de

 

Großes Neubauprojekt der Wohnstätte Mietwohnungen an der Herbertzstraße

Im August 2017 hat die Wohnstätte mit dem Neubau der ersten 50 Mietwohnungen in sechs Häusern mit Tiefgarage auf dem etwa 30.000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Obdachlosenunterkünfte an der Herbertzstraße begonnen. Die Investitionssumme beläuft sich auf 13,6 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für das erste Quartal 2019 geplant. Im Spätsommer 2018 wird auch der zweite Bauabschnitt mit weiteren 57 Wohnungen, davon 43 öffentlich gefördert, begonnen. Darüber hinaus hat die Wohnstätte insgesamt 45 Baugrundstücke parzelliert, um diese an private Bauherren zu veräußern. Aufgrund der hohen Nachfrage sind zwischenzeitlich alle Baugrundstücke veräußert oder verbindlich reserviert worden. Mit Abschluss aller Baumaßnahmen wird das Areal wieder vollständig einer Wohnnutzung zugeführt sein. „Die Stadtteilentwicklung rund um die Herbertzstraße ist für Oppum enorm wichtig und trägt zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung des Wohnstandortes Krefeld bei“, so Thomas Siegert, Vorstand der Wohnstätte Krefeld.

Fotos: Wohnstätte Krefeld

Gestalte deine Innenstadt! Der Crowdfunding-Ideenwettbewerb für eine schönere City

Die negativen Meinungen zur Krefelder Innenstadtgestaltung sind allgegenwärtig: „zu dreckig“, „zu inhomogen“, „zu langweilig“. Das Stadtmarketing gibt mit dem Projekt „Gestalte Deine Innenstadt“ Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, etwas an diesem Negativ-Image zu ändern. „Das Erscheinungsbild der City ist gleichzeitig die Visitenkarte der gesamten Stadt“, so Uli Cloos, Leiter des Stadtmarketings. „Wir suchen echte Ideen von echten Bürgern. Eine zufriedenstellende Stadtentwicklung können wir nur erreichen, indem sie diesen Prozess aktiv mitgestalten.“ Unterstützt wird das Projekt von Oberbürgermeister Frank Meyer, der Immobilien- und Standortgemeinschaft »Lebendige Innenstadt Krefeld«, der IHK Mittlerer Niederrhein und der Sparkasse Krefeld. Bis zum 25. Juni haben Kreative ab sofort die Möglichkeit, ihre Ideen für eine lebenswertere Innenstadt einzureichen. Ob Gestalterisches, Technologisches, Veranstaltungskonzepte oder Kollektiv-Projekte – gefragt sind alle Anregungen, die zur Aufwertung der City beitragen. Eine Fachjury wählt die fünf besten Ideen aus, die anschließend via Crowdfunding auch von Krefelder Bürgern unterstützt werden können. „Crowdfunding“ bedeutet so viel wie „Gruppenfinanzierung“. Der Ablauf: Ein Projekt wird auf einer ausgewählten Plattform vorgestellt – in diesem Falle zur Verfügung gestellt von der Sparkasse Krefeld. Hier wird auch ein Zielbetrag festgelegt, der bis zum Ende der Kampagne erreicht werden soll. Nun können Fans einer Idee diese finanziell unterstützen. Jede Idee, die das veranschlagte Ziel-Kapital erreicht, erhält zusätzlich eine finanzielle Förderung aus einem zu diesem Zweck geschaffenen Verfügungsfonds. Sollte der Zielbetrag nicht erreicht werden, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Die Bekanntgabe der fünf Gewinnerideen erfolgt am 11. Juli, anschließend startet der Crowdfunding-Marathon.

Weitere Informationen erhalten Sie von Citymanagerin Dr. Christiane Gabbert unter 02151 3660-1504 oder ch.gabbert@krefeld.de sowie auf der Homepage des Krefelder Perspektivwechsels:
www.krefelder-perspektivwechsel.de. Hier finden Sie auch das offizielle Einreichungsformular.

 

Mies van der Rohe Business Park

1931 entwarf der Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe den Business Park im Auftrag des Textil-Großunternehmens VerSeidAG. Es sind die weltweit einzigen Gewerbebauten des gebürtigen Aacheners, weshalb das Areal 1999 zum Industriedenkmal ernannt wurde. Ehemals waren hier über 3.000 Menschen beschäftigt. Mit dem Niedergang der Seidenindustrie leerte sich das 110.000 Quadratmeter große Gelände. 2013 wurde der Business Park von Reiner Leendertz erworben, der in Zusammenarbeit mit Architekt Georg von Houwald die Umgestaltung des Areals in Angriff nahm. Seine Vision: Ein neuer Großarbeitsraum für Krefeld im Sinne des Erbauers Mies van der Rohe. Seither ist bereits viel passiert im Business Park. Das ehemalige Kontorhaus, die alte Schlichterei und diverse weitere auf dem Gelände befindliche Gebäudeteile wurden bereits umgestaltet und von Firmen aus Textil-, Handwerks-, Anlagen- und Maschinenbau-, Spielwaren- und Automobilbranche bezogen. Als nächstes wird die Färberei mitsamt dem zweiten HE-Gebäude zu einem Loft-Büro-Haus umgebaut werden. Zusätzlich wird der Gebäudekomplex gespiegelt – so, wie es ursprünglich von van der Rohe geplant aber nicht umgesetzt worden war. Das alte Kesselhaus soll zum Krefelder Kongresszentrum werden – die Verhandlungen mit der Stadt Krefeld laufen bereits seit mehreren Monaten. Schlussendlich soll das gesamte Gelände einen Campus-Charakter erhalten. So werden bald – auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern – verschiedene Gastronomiebetriebe einziehen. Eröffnung des fertig umgestalteten Areals ist für Frühjahr kommenden Jahres angesetzt – passend zum Bauhaus-Jubiläum. „Mit unserem Areal repräsentieren wir NRW im Bauhausjahr 2019“, verrät Harald Krage, der für Vermietung und Öffentlichkeitsarbeit des Business Parks zuständig ist. In diesem Zusammenhang erwarten architekturbegeisterte Besucher diverse Events und Führungen auf dem Gelände.

Informationen zum aktuellen Geschehen im Business Park sowie aktuelle Mietangebote finden Sie auf der Homepage www.mies-van-der-rohe.com. NRW-Stiftung.

 

Bauhaus 100 Ein Jahrhundert Bauhaus-Architektur

Ludwig Mies van der Rohe, Johannes Itten, Lilly Reich, Georg Muche und viele andere – wie keine andere Stadt in Nordrhein Westfalen zog Krefeld seit Mitte der 20er-Jahre ehemalige Lehrer und Absolventen des Bauhauses an. Mehr als 25 „Bauhäusler“ wirkten und lebten in der rheinischen Textilstadt, einige bis Mitte der 60er-Jahre. Sie hinterließen bedeutende Architekturen, prägten das Textildesign und revolutionierten die Ausbildung der Gestalter. Anlässlich eines Jahrhunderts Bauhaus-Architektur präsentiert die Stadt Krefeld im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels im Jahr 2019 gemeinsam mit der Initiative „Projekt MIK e.V.“, den Kunstmuseen Krefeld, dem Deutschen Textilmuseum, dem Stadtarchiv, dem Mies van der Rohe Business Park und weiteren Akteuren einerseits diesen spezifischen Teil der Stadt-Geschichte und andererseits die aus der Baukultur resultierenden Impulse für die Stadtidentität und das Stadtimage. Ausstellungen beleuchten das außergewöhnliche Zusammenspiel von Avantgarde, Industrie und Stadtentwicklung aus verschiedenen Perspektiven. Führungen, Veranstaltungen und weitere Aktivitäten bieten dem Besucher vielfältige Möglichkeiten, sich diesem Thema und damit der Stadt Krefeld zu nähern.

Fotos: Stadt Krefeld

Informationen zum Programm demnächst unter: www.krefelder-perspektivwechsel.de/projekte/2019

 

Architektur und Baukultur erleben: Führungen der Stadt Krefeld

Zum Thema „Architektur in Krefeld – Sankt Matthias in Hohenbudberg: Kirche ohne Dorf“ führt Wolfgang Hermanns am 10. Juli durch die 1150 erstmals erwähnte Kirche St. Matthias in Hohenbudberg. Unter anderen historischen Bedingungen hätte St. Matthias vielleicht die bedeutendste Kirche Krefelds werden können – verfügt sie doch über wertvolle Skulpturen und Altäre – doch statt der nahegelegenen Gemeinde wuchs der Bayer-Konzern und St. Matthias blieb allein zurück. Heute steht die neugotische Kirche zwischen Industrie und Rhein. Mehr im Veranstaltungskalender unter www.krefeld.de/veranstaltungen.

Eine Führung durch die historischen Produktionsanlagen der Weinbrennerei Dujardin gehört eigentlich zu den Pflichtveranstaltungen eines jeden Krefelders. Vom Fachmann geführt lernen die Teilnehmer auf ihrem Rundgang die Schönheit der Brennkunst kennen: Werkstätten, hundertjährige Flaschen und vieles mehr um die Geschichte des Dujardin wartet hinter den alten Backsteinmauern darauf, entdeckt zu werden. Im Anschluss gibt es einen kleinen Weinbrand oder Doppelwacholder zur Verköstigung. Die nächsten Führungen finden am 1., 7., 8. und 14. Juli statt. Mehr unter www.weinbrennerei-dujardin.de/g_rundgang.

Mauern erzählen – Welches Krefelder Bauwerk könnte für diese These wohl besser als Beweis dienen als die Burg Linn? Bei der Führung erfahren Interessierte Wissenswertes rund um die Entstehung und Nutzung der über 900 Jahre alten Wasserburg. Die Führungen finden regelmäßig jeden zweiten Sonntag im Monat statt: das nächste Mal am 8. Juli um 15 Uhr. Weitere Informationen unter www.museumburglinn.de.

Das Krefelder Samtweberviertel ist ein Stadtteil im Umbruch und für viele Krefelder noch immer ein unentdecktes Juwel. Hobby-Feinschmecker und Krefeld-Fan Michael Otterbein zeigt den Teilnehmern der Führung am 14. September kulinarische Perlen der Südstadt und nimmt sie mit auf eine spannende Reise voll kleiner Geschichten rund um den Wandel des Viertels. Treffpunkt ist auf dem Hof der Alten Samtweberei. Eine Anmeldung via Mail an stadtmarketing@krefeld.de ist erforderlich.