Regionale Erzeugnisse auf dem Obsthof Unterweiden
Schwanzwedelnd kommt ein Labrador mit treuen, braunen Augen auf uns zu gelaufen. „Das ist Paul“, ruft Karl Panzer uns zu. „Wie soll ein Hund auf einem Obsthof auch sonst heißen?“, so der staatlich geprüfte Landwirt lachend. Auf dem Obsthof Unterweiden wird Regionalität noch großgeschrieben, und die Natur ist ihr wichtigster Lieferant.
„Uns ist es wichtig regionale Lebensmittel anzubieten. Zu all unseren Lieferanten haben wir persönliche Kontakte und wissen daher auch, woher die Produkte kommen.“
Beim Betreten des hofeigenen Verkaufsladens, den Anne und Karl Panzer neben einem weiteren Laden in Krefeld betreiben, fühlt es sich an, als wäre man mitten im Urlaub. Der Charme des alten Gebäudes, welches zum Entdecken neuer Lebensmittel einlädt, paart sich mit der unglaublichen Farbenvielfalt, die das Angebot bietet: Rote und grüne knackige Äpfel liegen neben saftigen gelb-grünen Birnen. Auf der anderen Seite liegen zahlreiche Kartoffelsorten, die aus der eigenen Ernte kommen. Damit aber nicht genug. Auch Gemüse wie Paprika, Gurken oder saftige, rote Tomaten sind in dem Hofladen zu kriegen. „Uns ist es wichtig, regionale Lebensmittel anzubieten. Zu all unseren Lieferanten haben wir persönliche Kontakte und wissen daher auch, woher die Produkte kommen“, erklärt Anne Panzer. In Zeiten von immer mehr abgepackter Ware, die oftmals aus allen Teilen der Welt nach Deutschland geliefert wird, und dessen Ursprungsland für den Verbraucher selten noch ersichtlich ist, eine wahre Wohltat.

Anne und Karl Panzer samt Hofhund Paul
1990 übernahmen Karl und Anne Panzer das Familienunternehmen, welches früher vor allem aus Viehbetrieb und Ackerbau bestand, wie Karl Panzer berichtet: „Es war ein typisch niederrheinischer Hof.“ Diese Richtung wollte das Ehepaar ändern. Es wurden Obstbäume gepflanzt und Erdbeeren kultiviert, sodass nach und nach ein immer größeres Obstangebot entstand. Heute gibt es rund ums Jahr Obst. Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Kirschen und Pflaumen gibt es je nach Saison nicht nur im mit Liebe gestalteten Hofladen, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel, den die Panzers seit einigen Jahren ebenfalls beliefern.
Bei einem Blick über die Felder des Obsthofes wird eines vor allem schnell deutlich: Die Obstanbauer arbeiten mit den innovativsten Mitteln, um so die beste Qualität ihres Obstes zu sichern. Über den Feldern hängen zum Beispiel große Hagelschutznetze, die das Obst schützen und damit einen Vorteil für die Kunden bieten, wie Karl Panzer verrät: „Wir können, unabhängig von der Wetterlage, unseren Kunden Liefersicherheit garantieren.“ Zusätzlich verwendet das Familienunternehmen für die Bewässerung der Lebensmittel eine Tropfbewässerung, „um so den Bedarf der Bäume genau zu bedienen“, so Karl Panzer, der aus Liebe zur Natur sogar noch einen Schritt weitergeht. „Bei uns werden so wenig Pflanzenschutzmittel wie möglich verwendet“, erklärt der Landwirt. Bevor Panzer zur Chemie greift, versucht er erst einmal andere Wege zu gehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Blattlausbefall. Bei diesem werden die Schädlinge erst gezählt, um im Anschluss daran ebenfalls die Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer, zu zählen. Dann wird erst abgewogen, ob eine chemische Behandlung überhaupt vonnöten ist: „Wenn sich Schädlinge und Nützlinge die Waage halten, brauchen wir nicht mit Chemie einzugreifen“, erläutert Panzer, der gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn Philipp das Obst im Einklang mit der Natur züchtet. Der Slogan „Beste Grüße von Mutter Natur“ wird bei den Panzers nicht nur dahergesagt, sondern bewusst für die Produkte gelebt.
Der 22-jährige Sohn der Panzers, der zurzeit eine Weiterbildung zum Obstbaumeister absolviert, soll in Zukunft den Obsthof führen. Während er sich in jungen Jahren noch nicht in dem Familienbetrieb sah, hat sich das in den letzten Jahren gewandelt. „Ich bin stolz darauf, Gärtner zu sein und fahre gerne mit dem Traktor durch den Ort“, so Philipp Panzer voller Begeisterung. Die Wertschätzung des Obstes wurde ihm in die Wiege gelegt und soll auch weiterhin Schwerpunkt des Betriebes bleiben, wie Anne und Karl Panzer bestätigen, denn eben diese Wertschätzung ist in jedem Schritt des familieneigenen Hofes zu spüren: Die Äpfel werden, nachdem sie eine Sortiermaschine durchlaufen haben, sorgfältig von Hand überprüft und in die Kartonage gepackt. Allerdings nicht ohne einen eigens gestalteten Aufkleber vom Obsthof Unterweiden. Der Kunde soll schließlich wissen, dass sein Obst aus regionalen Gefilden kommt. Während einige dieser Äpfel auch in den eigenen Läden verkauft werden, geht der Weg für andere auf dem Hof sogar noch weiter. Sie werden zu natürlichem Apfelsaft verarbeitet, der im Anschluss ebenfalls zum Verkauf angeboten wird. Die Panzers lieben es, neue Produkte aus ihren Erzeugnissen zu entwickeln und ihre Kunden so immer wieder zu überraschen und ihnen Regionalität pur zu bieten. Das ist auch genau der Ansatz, für den das Familienunternehmen steht: Qualität und Regionalität im Einklang mit der Natur.
Obsthof Unterweiden, Unterweiden 140, 47918 Tönisvorst
Telefon: 02151-99 47 22, www.obsthof-unterweiden.de
Filiale Krefeld: Martinstraße 123, 47805 Krefeld, Telefon: 02151- 36 70 74