Kaffee ist nicht bloß irgendein Heißgetränk. Er ist der Nektar des Berufslebens, das Benzin in den Adern der Erwerbstätigen, die Hochdruckeinspritzung des Bruttosozialprodukts. Er ist schlicht aus Büros nicht wegzudenken. Gleichzeitig ist Kaffee aber auch der Inbegriff des Genusses und Determinante einer Zeitspanne. Wir treffen uns auf einen Kaffee; wenn es gemütlich werden soll, ist er unverzichtbar.
Für einen Mann ist Kaffee allerdings noch viel mehr. Wulf Arens, Inhaber von bonOffice, hat 38 Jahre Berufserfahrung im Geschäft rund um Kaffeemaschinen und gute Kaffeeröstungen. Kein Wunder also, dass der Prototyp des ehrbaren Kaufmanns nahezu virtuos über die Herstellung eines wirklich guten Kaffees zu berichten weiß. Seit dem 1. Juni dieses Jahres hat sich Arens mit seinem Traditions-Unternehmen in ein neues Kapitel seiner Firmen-Geschichte aufgemacht. Die richtigen Schritte zur rechten Zeit zu machen, kennzeichnet eine Biographie, die von Ehrlichkeit, Strebsamkeit und Fairness geprägt ist.
„Die letzten zwei Jahre waren wirklich aufregend“, sagt Wulf Arens in seinem Büro des just bezogenen Werkkontors am Nauenweg. „Umso schöner ist es, wenn man am Ende einer langen Etappe mit großen Veränderungen sagen kann, dass man alles richtig gemacht hat.“ Arens wählt seine Worte mit Bedacht. Er ist nicht einer dieser stereotypen Plattitüden-Drescher, die sich und ihr Lebenswerk selbst auf einen goldenen Thron hieven.
Die Meilensteine seines beruflichen Engagements muss man ihm geradezu entlocken. Und als nichts Geringeres ist der Auszug aus dem selbst erbauten architektonischen Meisterwerk auf der Adolf-Dembach-Straße und der Einzug in das Werkkontor zu bezeichnen. „Wenn die Entwicklung am Markt eine Entscheidung erfordert, dann muss diese getroffen werden“, sagt der Geschäftsmann über einen Schritt, der viel Mut gekostet hat.

Wulf Arens, Inhaber von bonOffice
Denn: Jahrzehnte lang bildete der Vertrieb von Filterkaffeemaschinen die tragende Säule von bonOffice, die vornehmlich auf Leihbasis samt Kaffee und Servicepaketen in sämtlichen Büros der Region vermietet wurden. Kennengelernt hat der Vater von vier Kindern dieses Modell bereits im Angestelltenverhältnis bei Coffenco. Perfektioniert hat er es während der 32 Jahre seiner Selbstständigkeit. „Das hat sehr lange sehr gut funktioniert“, erklärt Wulf Arens „aber der Wandel der Zeit hat auch vor dem Filterkaffee nicht Halt gemacht.“ Als die Zahlen im Kerngeschäft am Ende der letzten Dekade anfangen zu stagnieren, sucht Arens nach Alternativen und findet sie 2010 in den Kaffee-Vollautomaten der Schweizer Kaffeemaschinenmanufaktur JURA, mit der er fortan eine partnerschaftliche Verbindung eingeht. „Bis 2014 sind wir dann zweigleisig gefahren, aber ich musste während meiner Karriere schon öfter feststellen, dass ein Spagat zwischen zwei Bereichen – sei es zwischen zwei Filialen oder zwei Geschäftfeldern – für mich nie zu einem idealen Ergebnis führt“, erklärt der 63-Jährige die Entwicklung. „Deswegen haben wir vergangenes Jahr den gesamten Filterkaffee-Kundenstamm zu sehr guten Konditionen an Dallmeier verkauft.“ Im Zuge dieser strategischen Neuausrichtung hat sich Arens mit bonOffice auch für den Umzug entschieden. „Durch den Verkauf des Filterkaffeesegments haben wir uns personell verschlankt. Unser alter Firmenkomplex wurde für die jetzige Anzahl an Mitarbeitern zu groß, und wir haben nach einem geeigneten Mieter an der Adolf-Dembach-Straße gesucht, der im März dieses Jahres gefunden wurde“, so Arens weiter. Der neue Mieter konnte bereits im Juni in das Gebäude, das 2003 einen Architekturpreis erhielt und weiter im Familienbesitz von Wulf Arens bleibt, einziehen. Die Wirtschaftsförderung Krefeld freut sich besonders, dass sie die Firma Blue Consult GmbH aus Kempen für Krefeld gewinnen konnte. „Anschließend haben wir mit Hilfe der Wirtschaftsförderung die Räumlichkeiten im Werkkontor gefunden. Mit dem Ablauf bin ich hochzufrieden“, sagt der Wahlkrefelder mit Blick in die unternehmensprägende Phase.
„Die letzten zwei Jahre waren wirklich aufregend,Umso schöner ist es, wenn man am Ende einer langen Etappe mit großen Veränderungen sagen kann, dass man alles richtig gemacht hat.“
Strategisch hat die gewonnene Liquidität des Filterkaffee-Segments-Verkaufs bonOffice die Investitionen in die neue Kaffeemaschinentechnologie ermöglicht. „Der Bedarf an Kaffeevollautomaten in den Büros und Betrieben ist immens groß“, erklärt Arens. Hier bietet bonOffice seinen Gewerbe-Kunden die Möglichkeit, Kaffeevollautomaten zu kaufen oder vorher bis zu drei Monate zu testen. Dazu werden die Geräte frei Haus geliefert, vor Ort in Betrieb genommen, das Gerät wird auf die Tassengröße des Kunden eingestellt und das Personal für einen reibungslosen Ablauf mit der Bedienung vertraut gemacht. Sollte ein Gerät dann doch einmal einen Defekt aufweisen, wird dieser in der hauseigenen, zertifizierten Werkstatt repariert, und der Kunde bekommt ein Ersatzgerät; kostenlos. Kurzum: Hier gibt es das Full-Service-Rundum-Sorglos-Paket. Wenn Privatkunden Interesse am Erwerb eines Vollautomaten haben, sind sie im Showroom der neuen Räumlichkeiten herzlich willkommen; dort ist ein Querschnitt aller JURA-Kaffeemaschinen und Produkte ausgestellt.
„500 neue Mietverträge sind mein Ziel bis 2019“, sagt Arens mit Blick in die Zukunft, „dann ist die nächste Generation dran.“ Ein Klacks, möchte man meinen, wurde das Unternehmen 2002 doch mit dem International Best Service Award und 2004 als eines der 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Wer dann als Retter des niederrheinischen Bruttosozialprodukts auftreten wird, steht derzeit allerdings noch in den Sternen.
bonOffice GmbH, Nauenweg 42 e, 47805 Krefeld, 021 51 - 52 40-0,
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