Zahlreiche Häuser in der Krefelder Innenstadt aus der Gründerzeit, drei- oder vierfensterbreit, prägen das Straßenbild der Wohnquartiere. Mit diesem besonderen Gebäudetypus, dem sogenannten „Krefelder Haus“, beschäftigt sich eine gleichnamige Veröffentlichung des Fachbereichs Stadtplanung. Sie zeigt auf, welches Potenzial in den Gebäuden und den „grünen Inseln“ im Inneren der Häuserblocks steckt. Anhand von Beispielen werden das Krefelder Haus und seine Bewohner vorgestellt, die mit Kreativität und bürgerschaftlichem Engagement ihren Traum vom Wohnen in der Stadt verwirklicht haben. Die Redaktion der Publikation lag bei Birgit Causin und Alexandra Heydt vom Fachbereich Stadtplanung. Die erste Auflage mit 600 Exemplaren war bald vergriffen. Wegen der hohen Nachfrage ist eine zweite Auflage mit 400 Exemplaren erschienen.
Besonders in der Südweststadt konzentriert sich heute der Bestand des „Krefelder Hauses“ mit circa 1000 Häusern. Aber auch in anderen Ortsteilen wie Uerdingen und Bockum findet sich dieser Gebäudetyp. Dem rasanten Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert ist der Bauboom dieser Hausart zu verdanken, der Wohnen und Arbeiten, zumeist Weben, vereinte. Mit dem Ende der Handwebstühle zwischen 1880 und 1890 kam auch das Ende des „Krefelder Hauses“. Die alten Grundrisse bestehen in vielen Häusern aber bis heute. Gelungene Beispiele von modernen Umbauten in der Publikation sollen nun andere Eigentümer ermutigen, ihre Häuser entsprechend den heutigen und zukünftigen Anforderungen zu sanieren. Mit Mitteln des Bund- und Länderprogramms „Stadtumbau West“ hat der Fachbereich Stadtplanung bereits einige Leitfäden für Hauseigentümer herausgegeben, die ihnen als Hilfestellung und Anregung dienen sollen.
Die Publikation wurde im Rahmen des Programms Stadtumbau West durch Bund und das Land NRW gefördert. Interessierte können sich die 80-seitige Ausgabe beim Fachbereich Stadtplanung, Parkstraße 10, kostenfrei während der Sprechzeiten montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr, montags, dienstags und mittwochs von 14 bis 15.30 Uhr, donnerstags 14 bis 17.30 Uhr kostenfrei abholen. Online ist die Publikation unter http://bit.ly/2gICvsD als PDF abrufbar.