„Ich werde nicht den Namen eines Gastes in den Milchschaum schreiben.“ Das war ein markiger Spruch von Lars Driesen, Inhaber des Cafés „Max & Moritz“ in Fischeln vor der Eröffnung im September 2014. Gemeinsam mit dem 33-jährigen Jungunternehmer und BWL-Studenten ziehen wir eine erste Bilanz und erfahren auch, warum hier allen Suppenkaspern sympathisch der Garaus gemacht wird.

Kommunikation zwischen Kuchen und Suppen - Café „Max & Moritz“ in Fischeln


Lars Driesen, Inhaber von „Max&Moritz“

Am Eingang wird der Gast von den beiden bösen Buben der Wilhelm Busch-Geschichten begrüßt. Ihre Konterfeis stecken in einer Mini-Konifere. Drinnen finden wir sie auf den Tischen: in Form von Reclam-Heften, die die berühmten Lausbuben-Geschichten in verschiedenen Sprachen erzählen: in Englisch und Niederländisch, sogar in Chinesisch und Altgriechisch.

Wir bestellen einen Cappuccino und stellen fest: Keine der sechs Kaffeespezialitäten wird mit übermäßigem „Schnickschnack“ serviert. Sie kommen genau so daher, wie die Fischelner selbst: bodenständig und sehr in Ordnung. Und der Milchschaum ist richtig lecker, auch ohne Initialen. Ein Blick über den Kaffeetassenrand hinaus lohnt sich: Auffallend ist die warme Atmosphäre, in der Holz und Glas dominieren. Hinter der bodentiefen nach oben schräg verlaufenden Fensterfront aus den sechziger Jahren erstreckt sich eine Holztheke mit Blick auf die Kölner Straße und den kleinen Außenbereich. An den acht quadratischen Tischen und dem Mix aus Sitzbänken und bequemen Stühlen aus Eiche mit brombeerfarbenen Polstern haben bis zu 30 Gäste Platz.

Eine große Schiefertafel bildet die Front der Servicetheke. Hier sind in schöner Handschrift die herzhaften Bistro-Angebote zu lesen. Das Bauernbrot mit Kräuterfrischkäse und Serrano-Schinken heißt „Max & Moritz-Schnitte“ und kostet 4,50 Euro. Die Kartoffelsuppe, eine gute „Sattmacher“-Portion, gibt es für 5,40 Euro.

Beim Löffeln der Suppe bleibt unser Blick an den Wänden hängen. Sieben großformatige Gustav Klimt-Repliken mit Frauendarstellungen des Düsseldorfer Künstlers Kurt Quedenbaum und zwei eigene Porträts fügen sich harmonisch ins Café-Ambiente ein. „Alle paar Monate sollen vor allem heimische, auch unbekanntere Künstler die Gelegenheit bekommen, sich hier zu präsentieren“, sagt der Inhaber und weist darauf hin, dass es schon eine lange Warteliste gibt.

Warten müssen die Gäste dagegen nicht. Ob Blechkuchen vom Biobäcker ­Schomaker aus Rheurdt, die beliebte Früchte-Mascarpone-Torte „Primavera“ von einer italienischen Torten-Manufaktur aus Düsseldorf oder eine leckere Suppe des Krefelder Partners „SoupStar“ – im „Max & Moritz“ sorgen der Chef und seine fünf Mitarbeiter an sieben Tagen in der Woche für reibungslose Abläufe.

Der Geräuschpegel ist recht hoch. Das Café scheint tatsächlich ein Kommunikationszentrum geworden zu sein und hat schon viele Stammgäste gewonnen. Genau so hatte es sich Lars Driesen anfangs gewünscht. Hier treffen sich Mütter mit ­Kinderwagen zum Frühstück, Geschäftsleute auf eine Suppe oder ein Panini und alle anderen, die nachmittags Zeit haben, einfach zum Plaudern bei einem Stück Kuchen. Und es wird geplaudert, was das Zeug hält. Das ist gelebter Niederrhein.

Café „Max & Moritz“, Kölner Straße 558, 47807 Krefeld
Öffnungszeiten: mo-fr. 9-18 Uhr, sa 10-16 Uhr, so 14-18 Uhr
Tel.: 02151 – 603 63 63, www.facebook.com/cafemaxundmoritz

Kooperation mit „SoupStar“

Kommunikation zwischen Kuchen und Suppen - Café „Max & Moritz“ in Fischeln


Dennis Kossowski, Inhaber von „SoupStar“

Die Küche vom „Max & Moritz“ nutzt auch Dennis Kossowski (26). Seine Firma „SoupStar“ versorgt das Café täglich mit frischen Suppen wie Hühnersuppe, Gulaschsuppe, Linsen- und Erbsensuppe und Minestrone, allesamt ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Saisonale Suppen wie Spargelsuppe, leichte Sommersuppen oder herbstliche Pilz- oder Kürbissuppen runden das Angebot ab.

„Lars Driesen ist mein erster Kunde, und das Suppengeschäft ist sehr gut angelaufen“, freut sich der Bockumer Jungunternehmer, der auf Expansion setzt: „Ich denke an kleine Cafés oder Bistros, an ­Kindergärten und Schulen, aber auch an Firmen im Gewerbegebiet, dessen Mitarbeiter nicht immer eine Pizza bestellen möchten. Das ist eine Marktlücke: Suppe bekommt man hier in Krefeld bisher nicht warm geliefert.“ Interessenten können übrigens kostenlose Probe-Portionen anfordern. Die Preise liegen zwischen vier und sechs Euro. Sie sind im „Max & Moritz“ erhältlich, werden ab einer Abnahmemenge von drei Portionen aber auch mittags warm oder abends tiefgefroren nach Hause oder in die Firma geliefert.

SoupStar – Dennis Kossowski, tagsüber im Café „Max & Moritz“,
Tel.: 02151 – 603 63 63Mobil: 01578-2752352, info@soupstar.de, www.soupstar.de