„Der Theaterplatz ist viel besser als sein Ruf“, ist Detlef Krengel überzeugt. „Hier finden immer häufiger sehr schöne Veranstaltungen statt.“ Der überzeugte Gastronom bezeichnet das seit März von ihm geführte Café Paris – direkt neben der Mediothek – deshalb auch ganz bewusst als „Kulturcafé“. „Wir befinden uns hier im Kulturdreieck von Krefeld – mitten zwischen Theater, Mediothek und Seidenweberhaus“, erklärt er stolz. „Diese tolle Lage möchte ich gerne nutzen, um das Krefelder Kulturleben zu fördern. Viele Theaterbesucher möchten nach der Vorstellung gerne einen Wein trinken und einen kleinen Imbiss zu sich nehmen“, weiß Krengel. „Genau das können sie bei uns tun. Immer wenn Vorstellung ist, haben wir abends geöffnet, so dass die Besucher vorher, nachher oder in der Pause zu uns kommen können. Wir bieten eine Auswahl an warmen und kalten Kleinigkeiten. Besonders beliebt ist unser Theater-Canapé-Teller. Den kann man sich gut mit mehreren teilen. Da wir manchmal gut besucht sind, ist es am besten, vorher zu reservieren. Mit Glück bekommt man aber auch so noch ein Plätzchen.“

Gastronom Detlef Krengel betreibt seit März das Café Paris neben der Mediothek
Krengel will allerdings nicht nur Kulturinteressierte verköstigen, sondern sich auch selbst als Kulturveranstalter betätigen. Daher hat er zusammen mit dem bekannten Krefelder Kulturmanager Joachim Watzlawick die Konzertreihe „Mittendrin“ ins Leben gerufen. Ab Ende August werden jeden zweiten Mittwoch ab 19 Uhr Musiker oder Bands im Café Paris auftreten. Zum Auftakt am 28. August tritt die Folk-Band „The Kirks“ im neuen Krefelder Musik-Café auf. Wer den Augusttermin verpasst hat, kann die Musik der Kirks auch am 9. Oktober genießen. Interessierte Bands können sich gerne bei Krengel oder Watzlawick melden. Neben der Konzertreihe will der neue Café-Pächter die Krimitradition seiner Vorgängerin fortsetzen und auch wieder Krimilesungen veranstalten. Darüber hinaus lebt das ehemalige Café Coelen auch durch drei Service-Mitarbeiterinnen weiter, die jetzt für den neuen Pächter arbeiten, darunter auch Ina Coelens Tochter Lena.
Detlef Krengel möchte seine Gäste allerdings nicht nur durch seine Kulturaktivitäten begeistern, sondern ebenso durch sein kulinarisches Angebot. Seinem französischem Motto Rechnung tragend, bekommt man im Café Paris jeden Morgen ab 9.30 Uhr französische Frühstücksvarianten vom „petite déjeuner“ bis zum Pariser Gourmetfrühstück. Dazu gibt es mittags eine wöchentlich wechselnde Karte mit kleinen Gerichten, darunter frisch zubereitete Salate und leckere Suppen oder Eintöpfe. Als gleichzeitiger Betreiber der „Petite Baguetterie“ an der Marktstraße bietet Krengel natürlich auch in seinem Café neben der Mediothek großzügig belegte Baguettes, Bagels und Paninis an. Ein warmes Panini mit Thunfisch durften wir bei unserem Interview genießen und waren eindeutig begeistert. Genauso wie von der Quiche mit Pfifferlingen, Ei und Speck, die man im echten Paris bestimmt nicht frischer und leckerer bekommt.

Der großzügige Außenbereich des Café Paris lädt zum Entspannen ein
„ICH HABE GROSSEN SPASS, DIESEN STANDORT ZU ENTWICKELN UND DAZU AUCH NOCH VIELE IDEEN IM KOPF. KREFELD IST EINE SPANNENDE STADT UND MEIN NEUES CAFÉ PARIS LIEGT MITTENDRIN.“
Wer nachmittags auf einen Kaffee im Café Paris vorbeischaut, darf sich dazu gerne ein Stück Kuchen „nach Omas Rezept“ gönnen oder einen üppigen Kakao mit Sahne genießen. Für figurbewusste Gourmets stellen die von Krengels Catering-Firma „Simply Food“ hergestellten Quark- und Joghurt-Desserts eine gute Alternative dar. Am Sonntagmorgen bietet das Café ab sofort ein üppiges Frühstücksbuffet und schließt damit eine echte Krefelder Gastronomielücke. „Unsere Gäste finden alles auf dem Buffet, außer Rührei und Spiegelei“, so der Gastronom. „Die bereiten wir immer frisch zu. Das finde ich viel besser, als wenn die Eiergerichte in der Warmhalteschale langsam immer unappetitlicher werden.“ Wem es im Café Paris so gut gefällt, dass er es für sich ganz allein haben möchte, kann die Räumlichkeiten auch exklusiv für seine private Feier buchen. „Ins Café Paris passen bis zu 80 Personen und in die Baguetterie an der Marktstraße bis zu 20 Personen“, erklärt Krengel. „Und wenn jemand individuelle Wünsche hat, soll er gerne auf uns zukommen. Wir können sehr Vieles möglich machen.“ Wie flexibel Krengel auf kurzfristige Anforderungen reagiert, zeigt eine Nutzung des Café Paris Mitte August im Rahmen von „Jetzt tanzen alle Puppen“. „Da hat mich die Stadt gefragt, ob sie bei uns einen ökumenischen Gottesdienst veranstalten kann, da das Zirkuszelt auf dem Theaterplatz aufgrund des Dauerregens nicht nutzbar war“, erzählt der Café-Betreiber. „Klar habe ich geholfen, und das war dann eine sehr schöne Veranstaltung mit einem großen Gospelchor und fast 80 Gästen.“ Betrachtet man die vielfältigen Aktivitäten des umtriebigen Gastronomen, dann vermutet man kaum, dass er sein Berufsleben in der Werbebranche begonnen hat. „Ich habe eine Ausbildung zum Mediengestalter gemacht und war jahrelang Repro-Fotograf“, erzählt Detlef Krengel. „Aber vor 16 Jahren habe ich die Gastronomie für mich entdeckt, und die hat mich seit daher nicht mehr losgelassen.“ Zunächst betrieb der Quereinsteiger die Kantine der Düsseldorfer Oberstaatsanwaltschaft und verköstigte später die Air-Berlin-Mitarbeiter am Flughafen. Sein erstes Krefelder Projekt war die Baguetterie an der Marktstraße, in deren Räumen er auch die Joghurt- und Quarkspeisen seiner Catering-Firma „Simply Food“ produziert, die es inzwischen auch in die Regale des Krefelder Edeka-Unternehmers Heiner Kempken geschafft haben. Nach einem kurzen Intermezzo im Café des Kaiser-Wilhelm-Museums ist Detlef Krengel froh, nun in der Mediothek angekommen zu sein. „Ich habe großen Spaß, diesen Standort zu entwickeln und dazu auch noch viele Ideen im Kopf“, freut sich der Gastronom aus Leidenschaft. „Krefeld ist eine spannende Stadt, und mein neues Café Paris liegt mittendrin.“
Café Paris, Theaterplatz 2, 47798 Krefeld, Telefon: 0157-703 39 184 www.facebook.com/cafepariskr/
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 9.30-18.30 Uhr, Samstag und Sonntag: 9.30-16 Uhr An Musik-, Konzert- und Theaterabenden bis 23 Uhr