Karneval ohne Prinzenpaar, das ist wie Rosenmontagszug ohne Kamelle. Der Satz, den viele Karnevalisten ohne Zögern unterschreiben würden, fasst auch die Funktion des Comitée Crefelder Carneval e. V. (CCC), zusammen: Der Verein ist sowohl für die Gestellung des Prinzenpaars als auch für die Organisation des Rosenmontagszuges verantwortlich. Präsident des CCC ist Peter Bossers, der den Krefelder Karneval seit 30 Jahren mit Enthusiasmus und Leidenschaft prägt.

Peter Bossers, Präsident des Comitée Crefelder Carneval e. V.
Peter Bossers kam durch seinen Vater zum organisierten Karneval, trat der Leibgarde der Prinzessin bei und schaffte es dort bis in den Rang des Generals.
Eigenschaften, die auch dringend nötig sind. Welchen finanziellen und organisatorischen Aufwand speziell der Rosenmontagszug bedeutet, davon machen sich viele Bürger keine Vorstellung. Einen sechsstelligen Betrag verschlingt das karnevalistische Großereignis, dazu kommen jährlich rund 600 Arbeitsstunden, die unter anderem in Streckenplanung, Sicherheitskonzepte und Sponsorengewinnung gehen. All diese Arbeit wird von den Mitgliedern des CCC ehrenamtlich erbracht. „Nicht immer an uns nur denken, anderen Freude, Frohsinn schenken“, reimt Bossers seine Maxime. Die vertritt er seit 1990.
Damals kam er durch seinen Vater zum organisierten Karneval, trat der Leibgarde der Prinzessin bei und schaffte es dort bis in den Rang des Generals. 2008 wurde er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Karnevalisten e.V. (AKK). 2014 fusionierten der AKK und das Festkomitee Krefelder Karneval e. V. mit dem Ziel, die organisatorische Arbeit effizienter zu gestalten, Wege zu verkürzen und vor Stadt und Sponsoren mit einer Stimme auftreten zu können. Aus der Fusion ging der CCC hervor, der die Aufgaben der Vorgängerorganisationen seitdem auf sich vereint. „Die Zusammenführung verlief überaus harmonisch, weil alle Mitglieder diesen Schritt als richtig ansahen“, berichtet Bossers nicht ohne Stolz auf die Mitstreiter, die alle Eigeninteressen zugunsten des gemeinsamen Ziels hintanstellten.
Übergeordnete Mission des CCC sind Erhalt und Pflege des Brauchtums, was einfacher klingt, als es ist. Denn einerseits soll der Krefelder Karneval seine ihm ureigene, familiäre Qualität nicht verlieren, andererseits gilt es, nachrückende Generationen mitzunehmen und sich neuen Impulsen nicht zu verschließen. Manchmal gebietet es auch schlicht die Praktikabilität, bestehende Abläufe zu ändern. „Früher fand morgens die Inthronisierung des Prinzenpaares statt, und abends folgte die Proklamation. Da waren Prinz und Prinzessin mitunter mittags schon platt“, schmunzelt Bossers.
Aus dieser Erfahrung folgte die Trennung der beiden Veranstaltungen, wie wir sie heute noch kennen, mit der Inthronisierung am 11.11. und der Proklamation circa viereinhalb Wochen vor Rosenmontag. Die Pflichtveranstaltung für jeden Karnevalisten war bereits im vergangenen September ausgebucht – so früh wie lange nicht mehr. Auch zum Rosenmontagszug werden wieder 150.000 Menschen auf Krefelds Straßen erwartet.
Trotzdem sind Bossers und das CCC noch nicht wunschlos glücklich: Einen großen Krefelder Altweiberkarneval vermissen sie. Außerdem würde Bossers zu gern die vor rund 20 Jahren eingeschlafene Tradition des Prinzenbiwaks auf dem Neumarkt wiederbeleben. Angesichts solcher Visionen und Fürsprecher muss man sich um den Krefelder Karneval keine Sorgen machen.
Comitée Crefelder Carneval von 2014 e.V.
Postfach 10 04 41, 47704 Krefeld
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