Wollte meine Oma ihrer Familie etwas Besonderes bieten, etwa zu Weihnachten, dann setzte sie ihren schicksten Hut auf, ging zu Delikatessen Franken und kaufte von allem etwas. Sie hatte große Freude daran, sich einmal quer durch das damals schon üppige Sortiment aus feiner Patisserie, Feinkostsalaten und Pasteten zu kaufen. Vermutlich fand sie es auch dufte, mal nicht selbst für das leibliche Wohl der Sippe zuständig sein zu müssen. Es gab dort sogar Ananas – für meine Oma in der dunklen Jahreszeit der absolute Inbegriff des Genusses. Mein Vater übernahm später diese Familientradition und kam in der Adventszeit mit franken-grünen Tüten bepackt aus der Innenstadt zurück. Der Name, damals noch Feinkost Franken, wurde in Krefeld mit Ehrfurcht ausgesprochen. Auch bei uns.

Delikatessen Franken - etwas Besonderes – damals wie heute


Wer heute die hellen Räumlichkeiten von Delikatessen Franken an der Königstraße betritt, kann immer noch erahnen, weshalb das so war. Zwischen klar strukturierten, mit viel Weiß, Glas und Marmor sowie dem unverwechselbaren Franken-Grün ausgestatteten Abteilungen, bewegen sich fast lautlos die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und obwohl die ganze Szenerie die Ruhe eines Tempels ausstrahlt, finden sich in den Regalen und Theken nichts als die kulinarischen Zeugen purer Genussfreude, die schon meine Oma hierher gelockt haben. 60 Prozent der angebotenen Speisen stellt Delikatessen Franken selbst her. Das 20-köpfige Küchenteam zaubert von der Nascherei bis zum niederrheinischen Leibgericht alles. Und verzichtet dabei, dem Geschmack zuliebe, auf die sonst übliche Großküchenherstellung. Marmeladen und Konfitüren werden ganz traditionell in Kleinstmengen gekocht. Dabei greift auch die amtierende Inhabergeneration der Familie Reiners noch auf die alten Familienrezepte zurück. „Hinter dem Lieblingsgericht, wie Oma es kochte, landen wir bei den Kunden auf der Beliebtheits-Skala immer auf Platz zwei“, erzählt Oliver Reiners. Der 53-Jährige führt das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Susanne in vierter Generation und freut sich immer wieder über dieses Kompliment. Überrascht hat ihn im letzten Jahr, dem 111. Jubiläum von Delikatessen Franken, hingegen das Ausbleiben der Reaktionen auf die komplette Renovierung der Geschäftsräume. „Viele Stammgäste haben den Unterschied zu früher gar nicht bemerkt“, sagt er kopfschüttelnd. Um dann lächelnd hinzuzufügen: „Offenbar haben wir also unseren Charme trotz Modernisierung nicht verloren.“

In diesen Zeiten, in denen andere Unternehmer um die Etablierung einer unverwechselbaren Markenidentität ringen, bleibt bei Delikatessen Franken alles, auf gute Weise, wie es immer war. Und ganz nebenbei entwickelt sich die Marke zum modernen, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Ansprechpartner in Sachen artgerechter Tierhaltung, Umweltschutz und Regionalität. Getreu dem Reiners-Familienmotto: Das Alte bewahren, das Neue machen. Anders als andere Geschäfte tut Delikatessen Franken dies unaufgeregt und mit der ihm eigenen Eleganz.

Delikatessen Franken - etwas Besonderes – damals wie heute


Oliver Reiners, Geschäftsführer

Diese unkommentiert gelebte Haltung zu den ausgewählten Produkten lässt Zeit für die der Familie Reiners wirklich wichtigen Dinge: die Auswahl immer neuer, exquisiter Lebensmittel und Zutaten, der Erstellung einer wöchentlich neuen Menükarte für das angegliederte Bistro sowie die Planung verschiedenster gastronomischer Events.

Gemeinsam mit seinem Sohn David und dessen Ehefrau Simone überlegen sich Oliver und Susanne Reiners immer wieder gastronomische Aktionen rund um das Thema Genuss. Wie zum Beispiel das „Spanische Wochenende“ am 6. und 7. Mai. Ab 11.30 Uhr können Tapas-Liebhaber sich durch 20 verschiedene mediterrane Köstlichkeiten probieren. Dazu gibt es spanische Weine. „Uns geht es darum, unseren Bistro-Gästen ein gemütliches, geselliges Zusammensein ganz im Stil der spanischen Tapas-Bars zu ermöglichen“, erklärt David Reiners die Idee hinter dem Event, das sich zumindest am Samstag mit einen Besuch der „Märkte für Genießer“ in der Innenstadt kombinieren lässt. Der gelernte Koch tüftelt gemeinsam mit Simone Reiners, die das Bistro Franken am Stadtmarkt leitet, gerne neue Rezepte aus. Als Inspirationsquelle dient neben Urlaubserfahrungen, die uns das besagte Spanische Wochenende nach Krefeld gebracht haben, auch immer wieder die hauseigene Produktpalette. Der ganze Stolz des Junior-Chefs ist zur Zeit der Dry Age-Schrank zur Veredelung von bestem Rindfleisch. Durch die Reifung bei konstant niedriger Temperatur im nahezu feuchtigkeitsfreien Raum, entsteht ein ganz intensiv nussiges Aroma. „Und das Fleisch erhält eine unvergleichlich butterzarte Konsistenz“, schwärmt der 28-Jährige, der ganz angetan ist von der verwendeten Rinderrasse, die schon im 19. Jahrhundert die Pariser Adeligen begeisterte. Vielleicht lässt sich aus dem „Boeuf de Hohenlohe“ ja etwas Spanisches für das zweite Maiwochenende zaubern?

„Hinter dem Lieblingsgericht, wie Oma es kochte, landen wir bei den Kunden auf der Beliebtheits-Skala immer auf Platz zwei“

Das Schöne für die Besucher des Tapas-Wochenendes Anfang Mai ist natürlich, dass sie die probierten und für gut befundenen Spezialitäten gleich nebenan in den Verkaufsräumen erwerben können. Um dann, glücklich und mit vielen kulinarischen Eindrücken im Magen sowie in der franken-grünen Papiertüte, nach Hause gehen zu können. Manche Dinge sollten sich wirklich nie ändern.

Spanisches Wochenende bei Delikatessen Franken, am 6. und 7. Mai 2016 jeweils von 11.30 – 18 Uhr, Königstraße 123, 47798 Krefeld,  02151 20957, info@delikatessen-franken.de, www.delikatessen-franken.de