Wenn die Eigenschaften Leidenschaft, Ausdauer, Qualität und Freundschaft aufeinandertreffen, dann ist das fast immer ein Garant für Beständigkeit. Der Krefelder Kammerchor hat sein 30-jähriges Jubiläum bereits vor vier Jahren hinter sich gelassen. Unter der Chorleitung von Roland Stuers erlebt er zurzeit einen Aufschwung: Mit mehr als 50 Sängerinnen und Sängern, darunter auch Gastmusiker, reist der Chor nun nach Breslau. Neben der Krönungsmesse von Mozart und einem weltlichen Konzert wird auch die Missa Solemnis von Max Filke vorgetragen, der als Kantor im Breslauer Dom wirkte. Bei dem Konzert werden Mitglieder der Familie Filke anwesend sein.
„Die Qualität des Kammerchores ist es, sich auf jedes Genre einlassen zu können“, schwärmt Roland Stuers, der als Musik- und Religionslehrer am Krefelder Arndt-Gymnasium wirkt. „In Heilig Geist haben wir in diesem Jahr Händels Messias vorgetragen, genauso können wir aber auch Songs von den Beatles oder alte Volkslieder.“ Schon immer entspricht diese Vielfalt dem Profil des Kammerchores: Im Mai 1984 von Hans Lohberg, dem Chordirekter a.D. der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, gegründet, gehört seit Beginn eine anspruchsvolle Mixtur aus klassischer und weltlicher Musik zum Repertoire.
Zuletzt war der Chor durch Themenabende aufgefallen, die Poesie mit Musik verbinden. „Das ist ein Steckenpferd von Roland“, erklärt der Vorsitzende Frank Hannesen und ergänzt: „Uns macht das großen Spaß. Die Themenabende geben unserem Chor noch einmal eine neue Prägung.“ Unter dem Motto „Amore, Liebeslieder, Lovesongs und Chansons“ hatte der Kammerchor das Publikum mit Liebesgedichten und gleichermaßen rührenden Musikbeiträgen auf eine romantische Reise mitgenommen. Mit „In lauer Sommernacht“ in der historischen Atmosphäre vom „Et Klöske“, der alten gotischen Kirche in der Fußgängerzone in Uerdingen, konnten die Zuschauer Alltagssorgen für einen Abend gegen sommerliches Wohlbefinden austauschen.

Chorleiter sowie Musik- und Relegionslehrer am
Krefelder Arndt-Gymnasium Roland Stuers
Dabei leben die Präsentationen von der Energie des jungen Chorleiters: Als Absolvent der Hochschule für Musik in Köln und der Folkwang Universität der Künste verfügt Stuers nicht nur über eine exzellente musikalische Ausbildung; mit seinem offenen Wesen und seiner ehrlichen Hingabe für seinen Chor und die Präsentationen, schafft er es auch, das Publikum einzubinden und zu fassen. „Ein Konzert zu bratschen oder zu geigen ist auch schön. Aber in einem Chor zu singen, ist der reine Seelenstriptease“, fasst der Chorleiter fast spitzbübisch zusammen. „Nirgendwo gibt der Musiker so viel von sich Preis wie beim Singen. Das erleichtert, das bewegt, aber das ist auch anstrengend.“ Das erlebt auch Frank Hannesen jeden Montag aufs Neue, wenn sich der Chor zur wöchentlichen Probe trifft. „Die Chorprobe ist ein Wohlfühlort, an dem ganz andere Dinge Raum finden als im Alltag“, sagt er. „Dabei kann ich einfach loslassen.“
Am 2. Dezember singt der Krefelder Kammerchor sein traditionelles Adventskonzert in St. Elisabeth am Viktoriaplatz in Krefeld. Der Chor präsentiert alte adventliche Weisen wie „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Es kommt ein Schiff geladen“ und andere vorweihnachtliche Chorliteratur. Beginn ist um 17 Uhr.
Weitere Informationen zum Kammerchor finden Sie im Internet: www.kammerchor-krefeld.de