„In einem kleine Dorfe, da wohnte einst ein Mädchen mit dem hübschen Namen Barbara. Barbara war in der ganzen Gegend für ihren ausgezeichneten Rhabarberkuchen bekannt. Da jeder so gerne von Barbaras Rhabarberkuchen aß, war sie überall unter dem Namen Rhabar- ber-Barbara bekannt. Rhabarber-Barbara bemerkte bald, dass sie mit ihrem Rhabarberkuchen bares Geld verdienen könnte. Daher eröffnete sie eine Bar: die Rhabarber-Barbara-Bar.“ Mit diesen Worten beginnt die bekannte Deutsche Zungenbrecher-Geschichte der Rhabarber- Barbara. Was einst nur eine lustige Anekdote zur Übung der eigenen Sprachfähigkeiten darstellte, wurde zur Blaupause für die Geschichte eines jungen Etablissements in Krefeld-Fischeln. Zwar wurde die dortige „Rhabarber Bar“ von Miriam Simon eröffnet, die sich im Stadtteil durch ihren besonders schmackhaften Rhabarberschnaps einen Namen machte, ansonsten ist die Entstehungsgeschichte des Restaurants an der Marienstraße dem Scherztext so ähnlich, dass dieser sogar einen Platz in der Speisekarte gefunden hat.

Rhabarber Bar

Urig, warm und gemütlich in der Rhabarber Bar fühlt sich der Gast sofort wohl

Miriam Simon ist gelernte Restaurantfachfrau und Geschäftsführerin des Burghofs Gietz. Dort hatte die Krefelderin regelmäßiges Lob für den hauseigenen Rhabarberschnaps erhalten, der zum Geheimtipp auf der Karte des Traditionslokals avancierte. Als die nahegelegene Bierkneipe „Bäkerhof“ schloss, waren mehrere Fischelner Schützenkompanien ihres Versammlungsorts beraubt. „Die Rhabarber Bar ist tatsächlich aus einer ‚Schnaps-Idee‘ entstanden. Bei einem Gläschen Rhabarberschnaps wurde ich von den Schützen gefragt, ob ich nicht etwas aus dem Bäkerhof machen könnte. Und ein Name war dann auch schnell gefunden“, erzählt Simon. Gemeinsam mit Koch Markus Jung entwickelte sie ein neues Gastronomiekonzept für den Stadtteil – und schaffte damit gleichzeitig eine neue Bleibe für die ihrer Stammkneipe beraubten Schützen.

 

„Die Rhabarber Bar sollte eine Biertrinkerkneipe mit Restaurantflair und bierbegleitenden Speisen werden. Burger erschienen uns da ideal.“

Im Kern blieb die Optik des alten Bäkerhofs erhalten: der holzvertäfelte Gastraum mit abteilbarem Bereich versprüht den Charme einer klassischen alten Kneipe. Durch gekonnt gesetzte Dekorationselemente in Grau und Petrol, die sich auch auf der Speisekarte wiederfinden, wird die Atmosphäre aufgelockert. „Ich wollte hier eine coole Gastronomie aufmachen, in der sich jeder wohlfühlt, auch Frauen. Früher war die Stammkundschaft zu größten Teilen männlich,“ erzählt Simon, die ergänzt: „Die Rhabarber Bar sollte eine Biertrinkerkneipe mit Restaurantflair und bierbegleitenden Speisen werden. Burger erschienen uns da ideal.“ Die Leitung des neuen Etablissements sowie die Entwicklung eines passenden kulinarischen Angebots übertrug sie Markus Jung. Der gelernte Koch arbeitete vor seinem Engagement in der Rhabarber Bar bereits in mehreren Krefelder Küchen, unter anderem für das Restaurant Korff. In seine Kreationen lässt er Erfahrungen aus vielen Berufsjahren und Eindrücke diverser Reisen einfließen. Grundsätzlich ist dem Koch jedoch die Regionalität seiner Speisen wichtig. „Ich koche am liebsten mit Zutaten, die wir saisonal dahaben, statt mir Produkte von sonst wo einfliegen zu lassen“, erzählt Jung, der als Mitglied im Prüfungsausschuss für Krefelder Köche für die einwandfreie Ausbildung der nächsten Berufsgeneration mitverantwortlich ist. Für die Rhabarber Bar hat er acht verschiedene Burger und 14 Häppchenvariationen zusammengestellt.

Wer hier „Maurerglück“ bestellt, erhält ein voluminöses Weizenbrötchen, belegt mit Rindfleischbulette, Bacon, Käse, BBQ-Soße, Spiegelei, Tomate und Gurke, thronend auf einer echten Maurerkelle. Ei und Käse bilden einen angenehm milden Ausgleich zum würzigen Fleischtaler und der kräftigen Soße. Der raffinierte „Trend Setter“-Burger besteht aus Pulled Pork, süßlich-rauchiger BBQ-Soße, Krautsalat, Apfelkraut, Tomate, Gurke und Röst- zwiebeln auf einem fluffigen, pechschwarzen Brötchen. „Da sagen wir immer, dass es eine halbe Stunde länger im Ofen gelegen hat“, scherzt Jung. „Diese Buns sind mit Holzkohle eingefärbt, so sieht es etwas span- nender aus. Geschmacklich nimmt das aber keinen Einfluss.“ Den kleinen Hunger stillen herzhafte Kleinigkeiten wie knuspriges Himmel und Erd‘ im Filoteig oder saftige Tafelspitz-Lollis in Kürbiskernkruste. Saisonale Über- raschungsangebote sorgen für Abwechslung auf dem Speiseplan. Für Private Veranstaltungen hat die Rhabarber Bar ein besonderes Angebot auf Lager: Der „Burger-Baukasten“, ein großzügiges Buffet verschiedenster Komponenten, ermöglicht es den Gästen, ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Schützen haben sich bereits gut in ihrer „neue Bleibe“ eingelebt. Sechs Kompanien besuchen regelmäßig den urigen Gastraum und tragen sogar zu dessen Gestaltung bei. Unter der Decke rings um die Bar befindet sich die sogenannte „Entengalerie“, eine Zarge, auf der um die 200 Gummienten aller Farben und Größen sitzen. Selbstverständlich hat die Rhabarber Bar auch während des Fischelner Schützenfestes geöffnet, und das Team freut sich auf viele neue Gesichter. Wer die Veranstaltung zum Anlass nimmt, der Bar einen ersten Besuch abzustatten, sollte es sich nicht entgehen lassen, ein Gläschen des namensgebenden Schnapses zu trinken und die pfiffige kleine Geschichte der Rhabarber-Barbara auf der Speisekarte nachzulesen.


Rhabarber Bar
Am Bäkerhof
Marienstraße 108
47807 Krefeld
Tel.: 02151 7833875
www.rhabarberbar-bäkerhof.de