Die Stärke liegt im Mais

Cargill

In Krefeld gibt es zahlreiche Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit trotz ihrer beachtlichen Größe und wirtschaftlichen Bedeutung öffentlich weitestgehend unbekannt ist. Ein Beispiel hierfür ist der international tätige Lebensmittel und Industrie-Gigant „Cargill“, der in seinem Linner Werk 600 Mitarbeiter beschäftigt, dessen Produkte täglich in mannigfaltigen Darreichungsformen auf dem Speiseplan stehen – und der trotzdem den wenigsten Krefeldern ein Begriff sein dürfte. 

„Wir sind in der Öffentlichkeit weniger bekannt, weil wir keine Erzeugnisse für den Endverbraucher herstellen, sondern ausschließlich für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie und technische Industrie produzieren“, erklärt Standortleiter Menno Timmermans in seinem Büro auf dem Werksgelände in Linn und führt aus: „In diesem Werk wird bereits seit 1954 Maisstärke gewonnen – zunächst unter dem Namen ‚Maizena‘, später unter dem Namen ‚Cerestar‘ und seit 2002 unter dem Dach des US-amerikanischen Familienunternehmens  ‚Cargill‘.“ Die Dimensionen sind beachtlich: Ein Schiff Mais pro Tag wird im Krefelder Werk angeliefert und zu Beginn der langen Produktionskette in Stärke, Protein und Fasern zerlegt. „Im Laufe der Zeit haben wir unsere Produktpalette erweitert. Die Basis all unserer Prozesse bildet immer noch die Extraktion von Maisstärke, doch heute produzieren wir auch zahlreiche weitere Produkte aus der Stärke wie Glucose, Dextrose, Sorbit und ein Vorprodukt für die Vitamin C-Herstellung. Ebenfalls wird als kleinerer Geschäftszweig Isomalt aus Rüben- und Rohrzucker gewonnen“, erklärt Dr. Ralf Wegefahrt, technischer Leiter bei Cargill. Dabei verwerte das Unternehmen das gesamte Maiskorn – alle Bestandteile sind von Nutzen. Die verschiedenen Erzeugnisse landen schließlich in zahlreichen alltäglichen Lebensmitteln wie Marmeladen, Bonbons, Gummibärchen, Puddingpulver oder auch in Papieren und Wellpappe.

Cargill - Luftaufnahme

„Ein weiterer wichtiger Zweig ist für uns das Thema Bildung. Wir bilden nicht nur selber zahlreiche junge Menschen in vielfältigen technischen und kauf- männischen Berufen aus, sondern sind sowohl finanziell als auch direkt in lokalen Schulen und Kitas aktiv.“

Mit einem Umsatz von über 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 und etwa 150.000 Mitarbeitern, darunter 1.800 an zwölf Standorten in Deutschland, ist Cargill wahrlich ein Global-Player. Das Krefelder Werk, so Standortleiter Timmermans, sei dabei nicht nur das größte Stärkewerk außerhalb der USA, sondern auch einer der wichtigsten strategischen Standorte des Industrie-Giganten in Westeuropa. Weiter führt er aus: „Krefeld ist als Standort in vielfacher Weise ideal: Es liegt sehr zentral in Westeuropa, es gibt eine große Anzahl verarbeitender Industrie in einem Radius von 100 Kilometern, die infrastrukturelle Anbindung per Schiff, Gleis und Autobahn ist nahezu perfekt, und nicht zuletzt bietet der hiesige Arbeitsmarkt hervorragend qualifizierte Mitarbeiter.“ Im vollen Bewusstsein der großen Bedeutung des Standorts engagiert sich das Unternehmen daher auch aktiv für die Seidenstadt, schwerpunktmäßig in den Bereichen Umwelt, Ernährung und Bildung. „Wir arbeiten kontinuierlich an einer Steigerung der Energieeffizienz und Senkung von Emissionen. Als familiengeführtes Unternehmen in der Lebensmittelindustrie liegt uns aber auch das Thema Ernährung am Herzen. Neben Aktionstagen in Krefelder Schulen und Jugendeinrichtungen, liefert unser Betriebsrestaurant seit über 20 Jahren 80 Essen pro Woche an die Krefelder Tafel“, erklärt Timmermans und fährt fort: „Ein weiterer wichtiger Zweig ist für uns das Thema Bildung. Wir bilden nicht nur selber zahlreiche junge Menschen in vielfältigen technischen und kaufmännischen Berufen aus, sondern sind sowohl finanziell als auch direkt in lokalen Schulen und Kitas aktiv.“

Das Beispiel des in der Öffentlichkeit weniger bekannten Unternehmens Cargill verdeutlicht einerseits die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Krefeld und andererseits die Vorteile, die Krefeld durch die Anwesenheit großer Konzerne hat. Eine Win-Win-Situation, die im Falle von Cargill auch in den nächsten Jahrzehnten Bestand haben wird, wie der Standortleiter in Aussicht stellt: „Wir investieren kontinuierlich weiter in den Standort Krefeld und wollen hier in den nächsten 20 bis 30 Jahren noch viel erreichen.“

 

Cargill Deutschland GmbH
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