Liebe Krefelder,

auf das Jahr 2016 kann Krefeld mit Stolz zurückblicken. Viele von langer Hand geplante Projekte wurden in den vergangenen 12 Monaten realisiert oder befinden sich aktuell in der Umsetzung. Das Stadtbild verändert sich zum Positiven. Dazu schwingt immer mehr ein positiver Geist durch unsere Gesellschaft: Der Mut zur Veränderung und der Glaube an eine positive Zukunft sind spürbar. Den Krefeldern, die in den letzten zwei Dekaden lauthals ihren seinerzeit salonfähigen Stadt-Defätismus verbreiteten, wird dieser Tage mit strafendem Blick entgegengetreten. Dass die Krefelder wahrlich eine neue Haltung zu Ihrer Stadt und zu lokalen Produkten entwickelt haben, kann niemand besser belegen als Frank Tichelkamp. Der Marketing- und Vertriebsleiter der Brauerei Königshof (S.38) hat im Jahre 2003 gemeinsam mit einer Hand voll Lokalpatrioten die Brache der ehemaligen Rhenania Brauerei vor der Deportation nach Algerien gerettet und vier Jahre später eine Biermarke für die Stadt entwickelt, die heute, zehn Jahre später, so eng mit Krefeld verwoben ist wie die Sie Knöngels oder Meister Ponzelar. Doch diese über ein Produkt gelebte Identifikation mit der Heimat treibt nicht nur an der Untergath Blüten. Mitbegründer dieser neuentwickelten Haltung ist das Krefelder Stadtmarketing, das mit der Initiative „Krefelder Perspektivwechsel“ (S.06) seit 2015 versucht, die Kluft zwischen Wahrnehmung und Realität in Bezug auf die Betrachtung der Seidenstadt zu schließen. Mit einer auf vielen Säulen fußenden Profilierungs-Strategie möchte das Team rund um Marketing-Leiter Uli Cloos Krefeld bis zum Jahre 2023 seinen Vorzügen entsprechend nach innen und außen positionieren. In entsprechenden Zwei-Jahres-Zyklen stehen dabei immer wieder andere Themen im Mittelpunkt. Doch es sind vor allem private Initiativen und das ehrenamtliche Engagement, das Krefeld vorantreibt. Spirituelle Keimzelle zahlreicher Bewegungen ist dabei der Eine Welt Laden (S.14) auf der Westparkstraße. Natürlich gibt’s hier Produkte zu kaufen, die absolut fair gehandelt werden, aber es ist vor allem der Geist der Alt-68er, der immer noch durch den Laden weht und die Kundschaft zur Mitgestaltung der Gesellschaft anregt. Gerne wird zur Weihnachtzeit das angestaubte Wort der Besinnlichkeit bemüht, das letztlich nichts anderes fordert, als zur Besinnung zu kommen. Und wie Kommt man zur Besinnung? In dem man eine subjektive innere Haltung mit objektiven Fakten ab­gleicht und im Falle einer Diskrepanz eine neue Meinung entwickelt. Diesen Prozess möchten wir gerne all jenen ans Herz legen, die immer noch nach Düsseldorf zum Einkaufen fahren oder aus anderen Gründen die Innenstadt meiden. Geben Sie sich einen Ruck und lassen Sie sich unvoreingenommen auf ihre Heimatstadt ein. Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist, dass Sie begeistert werden. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem wir Krefeld weiter gemeinsam nach vorne bringen werden.

 

Viel Spaß beim Lesen!
Christhard Ulonska und Michael Neppeßen