Liebe Krefelder,
über die Ursachen der globalen Erwärmung streitet sich die Wissenschaft immer noch. Während die einen behaupten, Phasen der Erwärmung habe es zeitgeschichtlich schon immer gegeben, sind andere der Überzeugung, die kletternden Temperaturen seien die Folge menschlichen Verhaltens. Beide Theorien finden eine wissenschaftliche Erklärung. CO2 spielt dabei eine entscheidenden Rolle. Das ist für beide Lager unstrittig. Uneins ist man sich aber, ob die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre eine Folge der Erderwärmung ist oder sie dazu geführt hat. Schaut man sich allerdings die Kurve des Temperaturanstiegs seit Beginn der Industrialisierung genau an, wäre es zumindest töricht, nicht den Menschen als möglichen Verursacher in Betracht zu ziehen. Denn: Bei jedem Verbrennungsprozess wird CO2 ausgestoßen. Ob in einem Kraftwerk oder in einem Motor.
Doch es ist nicht nur der Klimawandel, der uns dazu veranlassen sollte, unsere bisherige Energiegewinnung in Zweifel zu ziehen. Fossile Brennstoffe gibt es nicht unendlich und der Kampf um Bodenschätze, getarnt als Krieg gegen den Terrorismus, fordert jährlich Tausende Menschenleben. Das Geschäft mit dem Öl ist schmutzig; buchstäblich und im übertragenen Sinne. Deshalb haben wir in unserer Sommerausgabe die Themen Umwelt und Mobilität in den Fokus gerückt. Im Rahmen eines Themenspezials stellen wir zahlreiche Möglichkeiten vor, Emissionen einzusparen, ohne dabei an Lebensqualität einzubüßen. Vor allem alternative Antriebe sind nicht nur umweltschonend, sondern versprechen jede Menge Spaß für PS-Enthusiasten dank der direkten Kraftübertragung.
Ein besonders leuchtendes Beispiel ist der Stautenhof. Der Öko-Hof in Willich-Anrath ist für seine ökologische Landwirtschaft, glückliche Tiere und Produkte in herausragender Qualität weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Rund 70 Prozent der im Hofladen und im angrenzenden Bistro verkauften Leckerbissen werden in einem beinahe lückenlosen Kreislauf erzeugt, und auch die dafür aufgewendete Energie wird zu großen Teilen aus der hauseigenen Fotovoltaikanlage und dem Blockheizkraftwerk gespeist. Bereits vor 20 Jahren hatte sich die Betreiberfamilie Leiders für die Abkehr von der konventionellen Landwirtschaft entschieden und war damals der Zeit voraus. Nun wird der Stautenhof auch in Sachen Mobilität ein Vorreiter. Der neuangeschaffte E-Golf wird ausschließlich mit Strom geladen, der tagsüber im Überangebot auf dem eigenen Hof erzeugt wird. Damit erreicht das Vorzeigeobjekt eine fast vollständige Emissionsfreiheit.
Wenn es auch nicht das elektrisch betriebene Auto oder die vollständige Energiegewinnung durch Wind oder Sonne ist, so kann jeder im Alltag darauf achten, die Ressourcen unserer Erde zu schonen. Gerade im Sommer ist Wasser ein kostbares Gut. Vielleicht hinterfragen sie hier einfach mal ihr Nutzungsverhalten. Jede Veränderung beginnt im Kleinen, gemeinsam kann daraus etwas Großes werden.
Viel Spaß beim Lesen!
Christhard Ulonska und Michael Neppeßen