Die Auffahrt der Autobahn 57 Richtung Köln kommt näher. Der Puls steigt. Vom Beschleunigungsstreifen geht es direkt auf die Überholspur, wo den Fahrer beim Durchtreten des Gaspedals für Sekundenbruchteile ein Gefühl der Schwerelosigkeit überkommt. Die 330 Pferdestärken des Audi e-tron lassen den Wagen innerhalb weniger Augenblicke beinahe lautlos auf über 100 km/h beschleunigen und pressen den glückseligen Fahrer tief in den Sitz. Mit dieser Teilstrecke endet eine Testfahrt, die viel für die Zukunft der Elektromobilität verspricht.

Audi e-tronEs ist das erste vollelektrische Automobil, das Audi auf den Markt bringt. Diese wagen-gewordene Kampfansage an die eingesessenen Elektro-Marktführer hat es in sich und steht den brennstoffbetriebenen Fahrzeugen, die Audi zu einem der bedeutendsten Autohersteller der Welt gemacht haben, in nichts nach. Von außen erinnert die elegante Karosserie an die Q-Linie des Ingolstädter Konzerns. Dennoch fallen einige Merkmale des neuen Modells aus dem Raster. Anstelle der üblichen Seitenspiegel lugen zwei schmale Kameras aus dem Frontbereich des Fahrzeugs hinaus. Im Auto sitzend versteht sich dieser Kniff sofort: Nach der zum Audi-Standard gewor- denen Rückfahrkamera kann nun auch das Bild der virtuellen Seitenspiegel auf zwei Monitoren an den Tür-Innenseiten begutachtet werden. Auch der großzügige Touch Response Bildschirm über der geräumigen Mittelkonsole scheint ein Maßstab für die Zukunft. Wer nicht auf die intuitive Sprachsteuerung des Navigationssystems vertrauen möchte, findet unter dem übersichtlichen Monitor ein weiteres Gadget. Befehle können mit dem Finger auf einem eigens dafür vorgesehenen Feld geschrieben werden. „Der Wagen erspart einem viele kleine, aber lästige, Handgriffe. Noch dazu ist der Bildschirm so übersichtlich gegliedert, dass man nie mehr als zwei oder drei Eingaben benötigt, um die richtige Anpassung vorzunehmen“, schwärmt Testfahrer und KR-ONE-Herausgeber Michael Neppeßen. Ein weiteres Highlight ist das Panorama-Glasdach, das sich auf Knopfdruck öffnen und die Insassen beinahe echtes Cabriolet-Flair erleben lässt.

Der Audi e-tron kann nach Wunsch konfiguriert werden. So lassen sich neben verschiedenen Lackfarben und der Innenausstattung auch technische Feinheiten und optische Details individualisieren. Dazu gehören verschie- dene Sitze, Felgen, Lenkrad- und Scheinwerfertypen. „Bei den Individualisierungsmöglichkeiten sind vor allem die kleinen Feinheiten wirklich interessant. Es gibt unzählige Varianten des Interieurs. Allein bei der Beschaf- fenheit der Sitze können unterschiedliche Stoffe und Muster einen großen Unterschied ausmachen. Auch am Exterieur lassen sich durch die große Auswahl diverser Reifen oder Felgen viele Änderungen vornehmen. So wird das Auto tatsächlich zum eigenen Fahrzeug“, erläutert Neppeßen seine Empfindungen zum neuen E-Flagschiff. Ist das Wunschziel eingegeben und der richtige Radiosender oder ein Lied aus der via Bluetooth verbundenen Handy-Playlist gefunden, kann die Fahrt beginnen. Neben Fahrgefühl und Individualisierungsoptionen wird selbstverständlich auch die Alltagstauglichkeit des e-tron getestet: Zehn Sprudelwasserkästen für die KR-ONE-Redaktion passen ohne Weiteres in den geräumigen Koffer- und Rückraum. In die kleine Parklücke am Getränkemarkt gleitet der Wagen dank Rückfahrsensorik geschmeidig hinein.

Das Beste hat sich Michael Neppeßen in weiser Voraussicht bis zum Schluss aufgehoben: Es geht auf die Autobahn, wo der futuristische SUV seine ganze Beschleunigungsleistung unter Beweis stellen darf. „Ein einziger Tritt auf das Gaspedal erklärt, warum sich immer mehr Menschen für die Erweiterung der Elektromobilität stark machen. Wenn der Wagen anzieht, fühlt es sich an, als würde man in einer Rakete sitzen“, erklärt der bekennende Autofan mit breitem Lächeln im Gesicht. Der e-tron beweist, dass eine Beschleunigung von Null auf Hundert in weniger als sechs Sekunden keine fossilen Brennstoffe benötigt. Mit Geschwindigkeiten von über 200 km/h über die Autobahnen zu heizen, geht also auch ohne schlechtes Gewissen. Ebenso wichtig: Anders als bei vielen E-Autos bemängelt, ermöglicht der e-tron unbeschwerten und langanhaltenden Fahrspaß. Die Batterie hält bis zu 411 Kilometer, ehe eine Ladestation oder die nächste haushaltsübliche Steckdose zu Hilfe genommen werden muss.

Das neue E-Mobil von Audi verbindet Spaß mit Komfort und weckt Hoffnungen auf eine umweltschonendere Zukunft. Zwar werden Autos wohl vorerst noch nicht fliegen und somit die Weissagungen berühmter Science Fiction-Filme erfüllen können, ihren Fahrer „abheben“ zu lassen, schaffen sie jedoch allemal.

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