Bei Mama schmeckt es einfach am besten, sagt man im deutschen Volksmund. Einen Klassiker des mütterlichen Küchenportfolios selbst nachzukochen erweist sich oft als Reinfall. Genauso lecker bekommen wir es einfach nicht hin, geschweige denn besser. Nhung Nguyen Tuyet und Duc Vo sehen das anders. Die Grafinger haben sich aus genau dieser Motivation heraus dem Projekt Gastronomie gewidmet. Das Ehepaar hat im Januar dieses Jahres das Restaurant Favo an der Breite Straße eröffnet, in dem asiatische Klassiker modern interpretiert werden.
„Die Idee, ein Restaurant zu eröffnen, hat damit angefangen, dass ich das Curry meiner Mama aufpeppen wollte. Deshalb gibt es auf der Karte auch ein Gericht das Mama’s Curry heißt“, erzählt Nhung Nguyen Tuyet. „Ursprünglich bin ich studierte Modedesignerin. Aber meine Mutter hat über 25 Jahre in der Gastro gearbeitet. Davon habe ich viel mitnehmen können.“ Die 28-jährige Inhaberin des Favo wohnte bis vor wenigen Monaten noch im bayrischen Grafing. Gemeinsamen mit ihrem Mann Duc Vo und der gemeinsamen Tochter fand sie in Krefeld die besten Voraussetzungen für die Eröffnung eines Restaurants nach ihren Vorstellungen. In dem modern eingerichteten Lokal herrschen Anthrazit- und Schwarztöne vor, die geschickt mit Holzelementen kombiniert wurden, was dem Favo einen edlen Look verleiht. „Auch wenn unser Restaurant sehr stylish und clean ist, sehen wir uns nicht als ‚schickes Restaurant‘ mit Dresscode oder so etwas. Wir sind offen für alle Arten von Menschen, die unsere Arbeit schätzen“, erläutert Nhung. Die Nähe zum Gast sei ihr und ihrem Mann besonders wichtig.
Die Speisekarte beinhaltet Gerichte der japanischen, thailändischen und vietnamesischen Küche, die teils mit europäischen Geschmackskomponenten kombiniert oder mit Hilfe hiesiger Zubereitungsweisen verfeinert werden. Hierzu zählt beispielsweise die sous-vide gegarte Ente auf Mango-Kokos-Soße und knackigem Gemüse, die wir bei unserem Besuch probieren durften und deren butterweiche Textur das Herz eines jeden Geflügelfreundes höherschlagen lässt. Ein Mittagsklassiker ist das bereits erwähnte Mama’s Curry, das der Gast wahlweise mit Tofu, Hähnchen, Rind oder Shrimps serviert bekommt. Wer mit einer Vorspeise beginnen möchte, findet auf der umfangreichen Appetizer-Karte kleine Köstlichkeiten wie kross-frittierte Frühlings- und leichte Sommerrollen mit knackiger Gemüse- und Salat-Füllung. Ein besonderer Hingucker sind die kunstvollen Kreationen des Sushi-Meisters, deren mutwillige Zerstörung nur durch die Tatsache gerechtfertigt werden kann, dass die ein noch größerer Magen- als Augenschmaus sind.

“Mama’s Curry”: knackiges frisches Gemüse trifft auf cremig-süßliche Mangosoße
mit feiner Schärfe und zartes Tofu
- Kross-frittierte Frühlings- und leichte Sommerrollen bilden eine leckere Vorspeisenkombi
- Sushikunstwerke – Fast zu schade zum essen
Auch wenn wir die Gerichte von Nhung Nguyens Mutter nicht im direkten Vergleich probieren konnten, sind wir uns sicher, dass Nhungs Mission geglückt ist: Das Favo ist ein Etablissement, in das man gerne zurückkehrt, um dort entspannt die vielschichtigen Aromen der asiatischen Küche zu genießen. Wer nur eine Mittagspause lang Zeit hat, sei beruhigt: Für Eilige gibt es eine spezielle Karte mit schnellen Gerichten. Ergänzt wird das feststehende Speiseangebot durch eine wechselnde Wochenkarte.
Favo – asian fusion | sushi | rice bar
Breite Straße 48, 47798 Krefeld
Öffnungszeiten: Mo-Fr 11:30-15 Uhr, 17-22 Uhr, Sa + So 12-23 Uhr
Telefon: 02151-4469090
Web: www.favo-restaurant.de