Seit ein paar Wochen ist Krefeld um eine ganz besondere Bewohnerin reicher. Ihr Name: Lilou. Ihr Zuhause: da, wo das Leben pulsiert, am Ostwall, unweit der Haltestelle Rheinstraße. Lilou ist fast wie eine moderne Pippi Langstrumpf, ein ganz eigener Typ. Eine Frau, mit der man gerne befreundet wäre: mutig, freundlich, lustig und weltoffen. Wie auch ihre schwedische Schwester im Geiste hat sie sich eine Art Villa Kunterbunt geschaffen, nur viel erwachsener und moderner: das Café Lilou – ein kulinarisches Wunderland voller popkultureller Referenzen an den Wänden und verspielter Bistro-Kreationen auf den Tellern.
Lilou ist ein ebenso kreatives Produkt wie ihr kulinarisches Etablissement: Hinter der Kunstfigur in Pelzmütze und Cargo-Hose steckt ein Mann. Hotelfachmann und Gastronom Erkan Aydin öffnete am 7. Juli dieses Jahres die Pforten zu Lilous Welt. Der 43-Jährige betrieb in der Vergangenheit bereits mehrere gastronomische Betriebe und Diskotheken im Raum NRW und wollte mit Lilou in Krefeld eine ganz neue Idee umsetzen. „Ich hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, einen Laden mit klarem femininen Touch aufzumachen“, verrät der Essener. Dennoch sollte es kein typischer „Mädchenladen“ sein, sondern ein Lokal mit eigener Identität. So entstand die Identifikationsfigur Lilou, deren fiktiver Lebensstil für jede stilistische und kulinarische Entscheidung im gleichnamigen Restaurant steht. Überall in den Räumlichkeiten, die bis vor Kurzem noch das Café Extrablatt beherbergten, hat sie ihre Handschrift hinterlassen.

Inhaber und Erfinder von Lilou, Erkan Aydin
Wo früher Beige-, Braun- und Rottöne dominierten, leuchten jetzt knallpinke und lila Akzente auf schwarzen, grauen und blauen Untergründen. Wer auf einem der schwarzen Regisseur-Stühle Platz nimmt, die im Lilou statt herkömmlicher Bistrostühle an den Tischen stehen, und den Blick schweifen lässt, erhält den Eindruck, dass die Person, die hier ihre kreativen Kräfte hat walten lassen, ein vor Ideen übersprudelnder, reise- und kulturbegeisterter Freigeist ist: Überall finden sich Referenzen aus Film, Literatur und Popkultur; hier eine Zeus-Büste mit pinkem Bart, dort ein leuchtendes Donald-Duck-Portrait. Diesen Eindruck bestätigt Inhaber Erkan Aydin: „Lilou ist zwar eine körperbewusste Frau, doch sie liebt es auch, das Leben in all seinen Facetten zu genießen. Das sieht man auch auf der Speisekarte. Good Food ist für uns nicht gleichbedeutend mit Diätgerichten oder super gesunden Sachen. Good Food bedeutet vor allem, dass es gut gemacht ist und dass man es richtig genießen kann“, so Aydin zu seinem kulinarischen Konzept. Die Speiseauswahl setzt sich aus persönlichen Favoriten des Betreibers zusammen, die er auf Reisen kennen gelernt und verfeinert hat. Auf der Speisekarte stehen neben diversen Frühstückskreationen auch Salate, Power Food Bowls, Burger und Streetfood wie Fritten und Co.
„Good Food bedeutet vor allem, dass es gut gemacht ist und dass man es richtig genießen kann.“

Der Goat-Burger: ein Herz aus Ziegenkäse
im Brioche-Brötchen
Wir durften uns durch einen köstlichen Querschnitt der Karte probieren, angefangen mit einer Spezialität des Hauses. Die Vitong Gemüsetasche, ein Fladenbrot, gefüllt mit Salat, Kartoffeln, gebratenem Gemüse, Schafkäse und Krautsalat, schmeckt herrlich würzig-süß und ist ein echter Sattmacher. Sie erinnert an eine Kreuzung aus Gemüse-Döner und Gemüsepfanne und vereint geschmacklich den Orient mit dem Okzident – eine ungewöhnliche Mischung und unser persönlicher Favorit. Auch der Goat-Burger hat es in sich, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Statt eines Hackfleisch-Patties bildet eine dicke Scheibe milden Ziegenkäses das Herz des Burgers, eingepackt in zwei Hälften fluffige Brioche-Brötchen mit Salat, Tomate und Röstzwiebeln und abgestimmt mit Honig-Mango-Sauce. Das Ganze nebst Süßkartoffelfritten, Sour Cream und Guacamole. Als nächstes erreicht die Power Food „Crunchy Bowl“ mit Beef unseren Tisch. Gegrillte Rindfleischstreifen auf einem Bett aus Wildreis, Quinoa, Salat, Edamame, Tomaten und Mango: eine tolle Alternative für leidenschaftliche Salat-Esser, die es sich etwas gehaltvoller wünschen. Denn die Bowl macht zwar satt, liegt aber nicht bleischwer im Magen. Den Abschluss bildet ein Frühstücks-Special: Der Avocado-Knaller, der uns wärmstens vom freundlichen Personal empfohlen wurde. Also versenken wir unsere Gabeln zum kulinarischen Finale in zwei dicken Scheiben Vollkorn-Walnussbrot mit Avocado, Rucola, Spiegelei und Bacon. Für den anschließenden Durst wählen wir hausgemachte Ingwer-Zitronen- und Basilikum-Limonade, eine persönliche Empfehlung von Erkan Aydin.
- Crunchy Bowl mit Beef: die gehaltvolle Alternative zum Salat
- Der Avocado Knaller: Walnussbrot mit Avcado, Spiegelei, Rucola und Bacon
Wir fühlen uns sehr wohl in Lilous Welt, die sich in Zukunft immer weiterentwickeln und verändern wird. Denn Lilou wäre nicht Lilou, wenn sie nicht immer wieder neue Ideen hätte. „Demnächst möchten wir auch kleinere Gerichte und Kaffee zum Mitnehmen anbieten“, stellt Erkan Aydin in Aussicht. Außerdem sind Events in Planung, angefangen mit einem Halloween Lounge-Abend diesen Monat. Das Lilou strahlt einen eigenen Charme aus, eine Gemütlichkeit, die das Lokal nicht nur zum neuen Hotspot vieler Mädelsabende machen wird. Der kunterbunte Mix aus Verspieltheit, Coolness, Experimentellem und Bodenständigem wird viele Menschen anziehen. So ist Lilou eben. Eine, die man einfach mögen muss!
Lilou Café, Ostwall 158, 47798 Krefeld
Telefon: 02151 5677600