Der siebte Architekturpreis der Stadt Krefeld wurde gestern an den Architekten Gerd Aretz für den Neubau des Bürogebäudes der Firma Franz Krüppel Metallbau verliehen. Oberbürgermeister Frank Meyer überreichte die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde in dem Neubau am Höffgeshofweg in Fischeln. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, sagte der Firmenchef.

Der Kontaktkreis der Krefelder Architektenverbände hat in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Architekturpreis ausgelobt, der zum Ziel hat, die Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung vor Gesellschaft, Umwelt und Baukultur zu heben und zu fördern. Von der Straße ist der elegante Neubau aus Stahl und Glas nicht zu sehen. Deshalb sprach der Oberbürgermeister von verborgenen architektonischen Schätzen in der Stadt. „Wie wir hier und heute eindrucksvoll erleben, ist nun eine weitere Perle hinzugekommen – und auch diese Perle hält sich bestens versteckt. Mitten im Industriegebiet, verborgen hinter einer eher unscheinbaren Fabrikhalle liegt dieser architektonisch herausragende Bau“, so Frank Meyer. Aretz realisierte das zweigeschossige Gebäude gemeinsam mit seinem Sohn Sven, der ebenfalls Architekt ist. Bei der Umsetzung nutzte das Fischelner Familienunternehmen seine Kompetenz und Kapazitäten. Lediglich Böden und Decken sei durch Fremdfirmen gebaut worden. „Wir haben das Gebäude zu 90 Prozent selbst in unserer Halle gefertigt“, sagt Sven Aretz. Das Bauwerk spiegelt so auch die Bandbreite und Individualität der Firma wider und dient ihr als Visitenkarte für Kunden. „Die Architektur wird zum Objekt der Ausstellung“, so Sven Aretz.

Eine Fachjury aus Architekten, Ingenieuren sowie Vertretern der Hochschule und der Stadt Krefeld wählten unter mehreren Bewerbern einstimmig den Preisträger. „Die Einfachheit und Klarheit spiegelt sich in dem Gebäude wider. Es entspricht dem Ziel des Architekturpreises“, betonte der Juryvorsitzende Oliver Schröter. „Der Architekturpreis erfüllt dank dieser Entscheidung eine seiner Kernfunktionen – nämlich den Blick genau auf versteckte architektonische Schätze zu lenken, über die Krefeld verfügt“, so der Oberbürgermeister. Und in diesem Fall lenke der Preis die Aufmerksamkeit noch auf eine andere versteckte Qualität dieser Stadt: auf die berühmten „Hidden Champions“ der Krefelder Wirtschaft, die sich in unscheinbaren Fabrikhallen verbergen und deren Produkte gleichwohl international gefragt seien. Die Franz Krüppel GmbH und Co. KG verlagerte 1984 ihren Firmensitz von der VonKetteler-Straße an den Höffgeshofweg in Fischeln. Heute produzieren 15 Mitarbeiter Testbleche für Lackhersteller und die Chemieindustrie, Rohre für Maschinenbauer sowie Fenster, Türen und Fassaden. In den Häusern Esters und Lange als auch im Mies-van-der-Rohe-Businesspark hat die Firma bei der Reparatur und Restaurierung von Fenstern mitgewirkt.