Es gibt kaum eine Berufsgruppe, die stärker mit Klischees aufgeladen ist als die Zunft der Bauarbeiter. Stefan Groß, der seit über 30 Jahren im Geschäft ist, kennt all diese halben und ganzen Wahrheiten nur zu gut. In seinem 2013 erschienenen Satire-Buch „Der Bauarbeiter – Aufzucht und Hege“ versammelt er neben viel Amüsantem aus der Welt des Bauwesens auch zahlreiche Anekdoten aus seiner bewegten Biografie. Das neueste Kapitel im Leben des ehemaligen Profi-Motocross-Fahrers, Maurermeisters, Bauunternehmers, Bed & Breakfast Mitbetreibers und Autors ist seine Tätigkeit in der Bauberatung.

„Ich bin wieder hier!“ - Groß Beratungsgesellschaft GmbH

„Machst du eine Sache, dann mache sie mit aller Konsequenz. Nur dann wirst du erfolgreicher als andere“, schreibt Groß in seinem Erstlingswerk. Es ist keinesfalls eine Plattitüde, sondern gleichsam Lebensmotto und biografisches Fundament des Tausendsassas, der sich im Laufe seines Lebens immer wieder mit vollem Einsatz in neue berufliche und private Herausforderungen stürzte. „Ich habe mit 15 angefangen, Motocross zu fahren und bis zu meinem 24. Lebensjahr damit auch viel Erfolg gehabt. Der Höhepunkt war der deutsche Meistertitel im Jahr 1981“, berichtet Groß von seiner jugendlichen Sportkarriere und ergänzt lachend: „Allerdings ist der Sport sehr gefährlich, daher spiele ich heute lieber Golf.“ Nur drei Jahre später bestand der heute 54-jährige Krefelder die Prüfung zum jüngsten Maurermeister der Stadt und begann seine zweite Karriere als Bauunternehmer, durch die er im Umland einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte. „Im Laufe meiner dreißigjährigen Tätigkeit im Baugewerbe habe ich insgesamt weit über 3.000 Bauaufträge ausgeführt, einen Kundenstamm von bis zu 1.500 Kunden aufgebaut und zwischenzeitlich bis zu 30 Mitarbeiter beschäftigt“, berichtet Groß vom Erfolg seiner Bauunternehmung, die er anfangs von seinem Vater übernahm und später gemeinsam mit seiner Frau weiter betrieb. Eines dieser unzähligen erfolgreich abgeschlossenen Bauprojekte ist das eigene Haus, das 2005 errichtet wurde und von Beginn an neben Privat- und Büroräumen auch ein Bed & Breakfast mit acht Betten beherbergte. „Meine Frau betreibt das Orange Inn und es ist erstaunlich, wer alles seinen Weg nach Krefeld findet“, freut sich Groß, deutet auf das goldgelbe Weizenfeld hinter der stilvoll dekorierten Terrasse und witzelt: „Ob es wohl an den Rehen liegt, die man hier zwischen unserem Bed & Breakfast und Loch 16 des Golfplatzes geboten bekommt?“

„Erkenne, wann es ratsam ist sich zurückzuziehen und etwas zu beenden.“ Auch diese Lebensweisheit findet sich im Satire-Buch des Krefelders und eine reale Entsprechung in seiner Biografie. „Meine Jahre in der Baubranche waren sehr erfolgreich und erfüllend, aber auch kräftezehrend. Wenn man ein großes Bauunternehmen führt, ist man einem immensen Druck ausgesetzt und nicht nur für sich, sondern auch für seine Mitarbeiter verantwortlich. Daher entschied ich mich gemeinsam mit meiner Frau, die damals geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens war, Anfang 2015 dazu, das florierende Unternehmen zu verkaufen“, erzählt Groß von einer weiteren bewussten Zäsur in seinem Leben und ergänzt: „Der Verkauf an meinen langjährigen Mitarbeiter Jan von Runkel war ein Glücksfall für beide Seiten. Ich hatte die Gelegenheit, mich beruflich neu zu orientieren und mein Nachfolger konnte das gut laufende Geschäft übernehmen. Wir pflegen auch heute noch einen guten Kontakt.“ Nach dem Verkauf der Groß-Bau-GmbH zog es den Bauunternehmer mit seiner Frau ins Ausland: „Um den Kopf frei zu bekommen und sich neu zu erden, fuhren wir mit dem Wohnmobil drei Monate lang quer durch Europa – eine tolle Erfahrung.“

„Dank meiner langjährigen praktischen Erfahrung kenne ich die Branche und ihre Fallstricke. Zudem ist es mir ein ehrliches Anliegen, jungen Handwerkern auf die Sprünge zu helfen.“

Doch einfach nur zur Ruhe setzen – für Stefan Groß war das auch nach seinem Mini-Sabbatical keine Option. „Viele Leute denken, ich hätte mich zur Ruhe gesetzt. Das stimmt natürlich nicht. Ich bin wieder hier“, betont der sympathische Krefelder und führt in den Garten seines Hauses. In einer geräumigen Laube hat er sich dort jüngst sein Büro eingerichtet, von dem aus er seiner derzeitigen Tätigkeit als Bauberater, gemeinsam mit seiner Frau, nachgeht. „Ich habe die Seiten gewechselt, führe heute keine Bauaufträge mehr aus, sondern konzipiere, organisiere und begleite sie. Auf der anderen Seite berate ich Handwerksbetriebe in ihrem Tagesgeschäft“, skizziert Groß die beiden Pfeiler seines neuen Geschäftsmodells. Auftraggeber und Auftragnehmer sind mit allen Arten von Bauaufträgen und Anliegen bei Stefan Groß richtig. Die Planung, Begleitung und Abnahme von Neubauten, Umbauten, Sanierungen und die Erstellung von sämtlichen Planunterlagen gehören ebenso zum Portfolio des Krefelders wie das Ausrichten von Seminaren und das Lösen konkreter Probleme  existierender oder angehender Handwerksbetriebe. „Dank meiner langjährigen praktischen Erfahrung kenne ich die Branche und ihre Fallstricke. Zudem ist es mir ein ehrliches Anliegen, jungen Handwerkern auf die Sprünge zu helfen. Oft scheitern angehende Handwerksbetriebe an den Grundlagen und während Vieles im Wandel ist, ändern sich diese Grundlagen nie“, erklärt Stefan Groß seine Motivation und holt ein Transkript hervor. „Ratgeber für Unternehmer im Handwerk“ lautet der Titel des zweiten Buches, das derzeit lektoriert wird und ab Oktober im Handel erhältlich ist. Statt einer satirischen Abhandlung über die lustigen Eigenheiten des Baugewerbes geht es im zweiten Buch des Krefelders um die Vermittlung von praktischen Tipps für Handwerksunternehmen. Es ist ein praxisnahes Standardwerk von einem authentischen Branchenkenner – garantiert ohne Klischees.

Groß Beratungsgesellschaft GmbH, Erich-Klausener-Straße 79, 
47802 Krefeld, Tel.: 02151 6508355, www.grossberatungsgmbh.de