Egal, ob es sich um Recycling oder Upcycling handelt: Das Thema mit der Endung -cycling, also alles rund ums Thema Nachhaltigkeit, befindet sich in ungebremster Fahrt. Nach oben. Während man früher eher nicht darüber sprach, wenn man Möbel aus dem Second-Hand-Geschäft in der Wohnung stehen hatte oder in der Uni das hübsche Mädchen in den Klamotten der Oma herumlief, ist es heute genau andersherum.

IMR

Geschäftsführer Steffen Adam mit Simone und Mahbod Konjkav

Heute ist recyceln irgendwie cool, manchmal sogar glamourös

So werden aus alten Möbeln neue Möbel und aus alten Autos neue Autos  – Kreislaufprodukte erleben ihren Durchbruch. Ein großer amerikanischer Sportartikelhersteller geht sogar bei seinem Laufschuh nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip vor: Hierbei werden alle Materialien nach Gebrauch wiederverwendet. Die Außensohle besteht aus recyceltem Gummi geschredderter Sportschuhe. Sind diese abgenutzt, nimmt der Hersteller sie zurück und stellt daraus neue her. 

Also lässt sich konstatieren: In einer Branche zu arbeiten, die sich mit dem Thema Recycling beschäftigt, ist zukunftsträchtig und mit Sicherheit keine Einbahnstraße. Eine dieser Branchen-Juwelen liegt seit acht Jahren relativ versteckt im beschaulichen Krefeld-Linn und nennt sich kurz IMR – Innovative Metal Recycling. Innovativ ist dieses Unternehmen nicht nur im Hinblick auf das, was es tut sondern auch im Hinblick auf seine Führung. Es ist ein Familienunternehmen mit einer Frau an der Spitze.

Simone Konjkav

 

 

 

„Besonders wichtig ist uns eine nachhaltige Arbeitsweise, denn ein solcher Umgang mit Roh- und Wertstoffen ist ein wichtiger Bestandteil für unsere Zukunft.”

 

 

 

 

Simone Konjkav ist eine zierliche junge Frau, die neben ihrem Master of Arts-Abschluss und drei Kindern das Familienunternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Mahbod Konjkav und Steffen Adam als dritten Geschäftsführer im Bunde  zusammenhält. Wie sie das macht? Mit innovativen Ideen, einem Gespür für Mitarbeiter und ganz grundsätzlich mit einem Weitblick für Themen, den man vielen Unternehmen gerne wünschen möchte. 

Ressourcen bewahren!

Der Schwerpunkt von IMR liegt in der Aufbereitung von und dem Handel mit unterschiedlichen Sekundär-Rohstoffen zu sortenreinen Qualitäten zum Einsatz in Schmelzbetrieben mit dem Ziel, anfallende Schrotte sowie Verbundstoffe (Materialien aus mindestens zwei verschiedenen Werkstoffen) durch ein effektives Recycling wieder in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. „Besonders wichtig ist uns eine nachhaltige Arbeitsweise, denn ein solcher Umgang mit Roh- und Wertstoffen ist ein wichtiger Bestandteil für unsere Zukunft“, bringt es Simone Konjkav auf den Punkt.

120 Mitarbeiter aus 20 Nationen packen gemeinsam an

Stellvertretender Werkstattleiter Alexander Stefes

 

Was 2008 mit neun Mitarbeitern in Overath begann, ist heute ein großes Unternehmen mit Hauptsitz in Krefeld, einer Niederlassung in Siegen und einer Beteiligung an der dhi Rohstoffmanagement GmbH mit  insgesamt 120 Mitarbeitern aus 20 Nationen inklusive Auszubildenden. Und letztere haben einen besonderen Stellenwert: „Die Azubis, die wir auswählen und in die wir investieren, sollen bei uns bleiben und sich weiterentwickeln dürfen“, sagt Simone Konjkav. Dafür gibt es spezielle Inhouse-Trainings und Coaching-Angebote, die Angestellte nutzen: „Zum einen fördert es speziell den einzelnen Mitarbeiter, sorgt aber auch für ein gutes Teamklima“, sagt Simone Konjkav. So wie bei Alexander Stefes – eine kleine Erfolgsgeschichte. Der 22-Jährige ist seit fünf Jahren bei IMR beschäftigt und hat nach seiner Ausbildung den Job als stellvertretender Werkstattleiter ergattern können. In Zahlen heißt das: Teilzeit-Chef von neun Mitarbeitern samt Azubi und Kontrolleur über 14 Bagger, fünf LKWs, sechs Radlader und acht Gabelstapler.

 

 

Internationalität wird als Chance gesehen und entsprechend gefördert

Auch junge Menschen, die mit deutlich weniger guten Voraussetzungen ins Berufsleben starten als Alexander Stefes, haben gute Entwicklungsmöglichkeiten in der IMR-Familie. Unlängst wurden Flüchtlinge ins Unternehmen eingeladen, von denen einige mit technischem Verständnis direkt geblieben sind. Vorbehalte, wie beispielsweise mangelnde Sprachkenntnisse gibt es bei Simone Konjkav keine. „Die würden schnell ausgeglichen, da hilft hier jeder mit“, ist sie sich sicher.

Die IMR bietet jungen Menschen ganz  unterschiedliche Berufsmöglichkeiten

Das Unternehmen bildet sowohl im kaufmännischen Bereich als auch in gewerblich-technischen Berufen aus, so beispielsweise als Berufskraftfahrer/in, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Industriemechaniker/in, Kraftfahrzeugmechatroniker/in für Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinenmechatroniker/in.
Aber auch allgemein Job-Interessierte und Interessenten aus Krefeld und Umgebung haben die Chance, das Unternehmen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das fängt schon bei den Allerkleinsten an: Für Kindergärten und Schulen werden Betriebsbesichtigungen angeboten, um bereits in dem Alter das Thema Recycling und das damit verbundene Umweltbewusstsein zu schärfen. Auch in kommunalen Wirtschaftsinitiativen, die sich für soziale Belange die Ärmel hochkrempeln, arbeitet IMR gerne mit. 

Und wer jetzt ganz kurzfristig Lust bekommen hat, sich hier einmal umzuschauen, hat dazu am 11. Oktober  die Möglichkeit, wenn sich zur „Langen Nacht der Industrie“ Tür und Tor von Industrieunternehmen öffnen und so einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen gewähren.

 

 

IMR Innovative Metal Recycling GmbH
Hentrichstraße 68, 47809 Krefeld, Telefon: 02151 52410

Mehr Infos unter:
www.imrecycling.de www.langenachtderindustrie.de/regionen/rhein-ruhr/