
Christoph Lüke, Erster Vorsitzende des Crefelder Ruder-Clubs
In lockerer Folge möchte KR-ONE mit Menschen reden, die Wichtiges für Krefeld tun und deren Engagement aus dem Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Unterstützt werden wir dabei von Herrn Wulf Arens, von der Firma bonOffice, der dafür sorgt, dass viele Krefelder Unternehmen – und unsere Gesprächspartner – immer mit frischem, gut schmeckenden Kaffee versorgt werden. An diesem wunderschönen Frühlingstag treffen wir uns mit Christoph Lüke, Erster Vorsitzender des Crefelder Ruder-Clubs, an einem Bootssteg am Elfrather See.
// KR-ONE: Herr Arens, was haben Sie für eine besondere Beziehung zum Crefelder Ruder-Club? Wulf Arens: Vor gut zehn Jahren ist mein Sohn Bastian zum Rudersport gekommen. Zuvor hat er sich mit Tennis gequält und kam durch einen Schulfreund, den er schon vom Kindergarten kennt, mit zum Rudern. Bereits nach einigen Wochen verkündete er strahlend zuhause: Ich glaube, ich habe meinen Sport gefunden! Durch die Kinder werden die Eltern automatisch mit in den Club gezogen. Zu den Regatten backen die Eltern Kuchen und unterstützen mit vielen Hilfsleistungen. Mit Kuchen, Pommes, Reibekuchen, Getränke neben Limo und Bier auch Kaffee, werden die vielen Regattabesucher bestens bewirtet. Da mein Unternehmen bonOffice GmbH Kaffee und Kaffeemaschinen vertreibt, lag es sehr nah, die Regatten mit Kaffee und Kaffeemaschinen zu versorgen. Daraus ist eine feste Partnerschaft geworden, den Verein bei allen Veranstaltungen als Sponsor mit entsprechenden Filterkaffee und Jura Kaffeevollautomaten zu unterstützen. Und hier sind in der Tat die hohe Qualität des Kaffees aber auch die Reibekuchen ganz besonders zu loben. Christoph Lüke: Herr Arens spricht von unserer beliebten ‚Reibekuchenregatta‘ – eine von drei Regatten, die der CRC jedes Jahr ausrichtet. An der nehmen immer am dritten Septemberwochenende über 1.000 jugendliche Ruderer aus ganz NRW teil. Abgesehen davon, dass die Mütter unserer Jungs und Mädels Berge von Kartoffeln schälen, sind hier 150 Helfer eine ganze Woche damit beschäftigt, die Regattastrecke vorzubereiten. An 1.200 Metern Stahlseil alle zehn Meter eine Boje zu befestigen dauert schon eine Weile. Aber wenn dann abends alle glücklich sind, war es das auf jeden Fall wert. Arens: Es ist eine beachtliche Leistung vom Vorstand Herrn Lüke, die Clubmitglieder so zu motivieren, dass alle zum guten Gelingen dieser großen Veranstaltungen beitragen. Das sieht man auch bei der großen Teilnahme unserer Mitglieder unseres Ruder Balls immer am Anfang eines Jahres. Da werden die Erfolge des Vorjahres mit Stil gefeiert.
// Werden alle Arbeiten im Verein von Ehrenamtlern geleistet?
Lüke: Nein, nicht nur. Wir haben zwei hauptamtliche Trainer: Sabine Tschäge und Markus Wöstemeyer. Wenn man Kaderathleten betreuen möchte, die auch vormittags trainieren, geht das nicht ohne. Für professionelle Leistungen braucht man auch entsprechende Rahmenbedingungen. Unsere Ehrenamtler sind aber nach wie vor unverzichtbar, alleine um die über 100 Jugendlichen und Kinder, die bei uns rudern, zu betreuen.
// Herr Arens Sohn hat mit Elf mit dem Rudern angefangen. Gibt es noch jüngere Ruderer? Lüke: Unsere Jüngsten sind zehn bis zwölf. Bis zur Volljährigkeit gehört man zu den Junioren und ab 18 fängt das Erwachsenenrudern an. Wir haben aber hier aber auch einen ehemaligen Weltmeister, Werner Busch, der ist schon 78, rudert vielen Jüngeren locker davon und ist immer noch Teil der großen Vereinsfamilie. Arens: Die Jungen und Mädchen lernen wesentlich mehr als Rudern. Dazu wird auch Verantwortung übernommen, entsprechend mit dem anvertrauten Material und den Booten umzugehen. Hier kümmern sich die älteren Jugendlichen um die Jüngeren. So werden aus den Jüngeren einige Jahre später Ältere, die auch wieder für die Jüngeren Verantwortung übernehmen. Für Eltern gibt es nichts Schöneres, wenn die Kinder sich eigenverantwortlich entwickeln.
Lüke: Die Jugendarbeit ist die wichtigste Grundlage für den Erfolg. Daher engagieren wir uns seit 25 Jahren mit dem Landessportbund im Projekt ‚Talentsuche‘ und arbeiten mit vielen Krefelder Schulen zusammen. Unsere Trainer betreuen dort Ruder AGs und organisieren Schnupperkurse. Nach den Osterferien gibt es dann eine ganze Schnupperwoche, da kommen 80 bis 90 Mädchen und Jungen, die zum ersten Mal rudern. Einige von denen bleiben für immer bei uns.
Jugendliche kommen bei uns immer zum Wettkampf. Nach dem Leistungsstand stellen wir Mannschaften zusammen und fahren damit zu einer der vielen Regatten in NRW. Für den Breitensport der Erwachsenen haben wir vor 13 Jahren den ‚Krefelder Rudertag‘ erfunden: Da heißt es: Schnapp’ dir vier Freunde, komm viermal trainieren und anschließend fährst du eine Regatta. Das ist eine Supersache und bringt uns viele neue Interessenten.
// Wie hoch ist denn der Trainingsaufwand, wenn man ernsthaft rudern möchte? Lüke: Je nach Ziel zweimal die Woche oder zweimal am Tag. Für diejenigen, die Rudern als Leistungssport betreiben möchten, habe ich zwei schlechte Nachrichten (grinst). Erstens: Rudern ist sehr trainingsintensiv! Zweitens: Die Haupttrainingszeit ist im Winter. So lange der See eisfrei ist, trainieren wir draußen. Bei Frost gehen wir die Halle. Es gibt also keine trainingsfreie Zeit. Viele unserer Aktiven studieren. Für die ist das eine Herausforderung, aber die Allermeisten können Studium und Sport gut vereinbaren. Für eine Olympiateilnahme muss man in der Uni natürlich schon einmal ein Semester aussetzen. Aber die Disziplin, die man hier lernt, nützt einem auf jeden Fall auch an der Uni und später im Berufsleben
// Haben Sie selbst Rudern auch als Leistungssport betrieben? Lüke: Ja, ich war gute 15 Jahre beim CRC aktiv und habe auch in Dortmund am Bundesstützpunkt trainiert. Ab 1994 war ich dann Trainer und habe unseren Nachwuchs bis zur WM-Teilnahme betreut. Voriges Jahr bin ich nahtlos Präsident geworden und habe meine Aufgabe als Trainer an Sabine Tschäge weitergereicht.
// Wie sind Sie damals zum Rudern gekommen? Lüke: Ein sehr guter Freund sagte mir: ‚Komm doch mal mit zum Rudern‘. Habe ich gemacht und war begeistert. So geht das heute auch noch öfters. Wir gewinnen jemanden durch unsere Schulaktivitäten und der bringt seine Freunde mit oder die kleine Schwester und den großen Bruder. Rudern ist in Deutschland ja nicht so im Fokus der Medien, wie zum Beispiel in den angelsächsischen Ländern, aber durch unsere intensive Jugendarbeit gleichen wir das sehr gut aus. Wir haben beim CRC absolut keine Nachwuchssorgen.
// Und Ihr Verein ist sehr erfolgreich! Lüke: Der CRC war bei den Männern sechsmal Bundessieger und bei den Frauen dreimal. Und auch bei internationalen Rennen, wie dem legendären Themse-Race sind Krefelder Ruderer immer auf Top-Plätzen zu finden.
// Bei so vielen Turnierteilnahmen Ihrer Sportler ist man als Trainer ja sicher sehr viel unterwegs. Bleibt da noch Zeit für den Beruf?
Lüke: Leistungssport hat durchaus mit der Berufswelt zu tun. Hier zählt Teamarbeit, Leistung und Organisation. Das gilt genauso für meine Tätigkeit als Bauingenieur und Geschäftsführer einer Bauträgergesellschaft. Außerdem gibt es oftmals Synergien. Unsere 400 Mitglieder spenden sehr fleißig, und wir bekommen auch Fördermittel, aber Sponsoren, wie Herr Arens, sind für uns unverzichtbar.
// Vielen Dank für den Kaffee Herr Arens! Wie läuft Ihr Geschäft, wenn Sie nicht gerade auf einem Bootssteg stehen? Arens: 1983 habe ich mein Unternehmen für Kaffeedienstleistungen gegründet. Seit fünf Jahren sind wir Jura-Vertragshändler am Niederrhein und betreiben auch eine Werkstatt die von Jura zertifiziert ist. So machen wir unsere Kunden mit Kaffeeautomaten für zuhause glücklich und können gleichzeitig die Wartung und Instandsetzung der Geräte sicherstellen. Hier auf dem Bootssteg sehen Sie eine XJ5, mit der perfekter Espresso und Kaffee zubereitet wird. Mit der XJ9 darüber hinaus können Sie auch Cappuccino und Latte Macchiato auf einen Knopfdruck zubereiten. Die beiden Gerätetypen gehören zu unserem neuen Mietkonzept für Büros und Gewerbebetriebe. Die Miete beinhaltet das Gerät einschließlich Instandsetzung. Hier bekommt unser Kunde maximal 24 Stunden nach Störungsmeldung ein Ersatzgerät und zahlt nichts extra. Einschließlich Kaffeelieferung kostet eine Tasse 23 Cent. Wer eine Maschine mieten möchte, kann das Gerät für drei Monate ohne großartigen Vertrag testen. Danach ist die Laufzeit mit einem Jahr sehr überschaubar. Wir lieben guten Kaffee und machen unsere Dienstleistung mit Herzblut. Der feine Milchschaum ist das I-Tüpfelchen auf unserem Latte Macchiato.
//KR-ONE: Danke für das Gespräch.
Interview: Michael Otterbein