Wer sich in Nordrhein-Westfalen für aktuelle Strömungen der Tanzszene begeistert, hat eine beeindruckend große Zahl an namhaften Kreativlaboren und Spielstätten zur Auswahl und denkt dabei womöglich gleich an die Tanzzentren in Düsseldorf, Essen oder Wuppertal. Doch warum sollten die Krefelder in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?

Machen sich gemeinsam stark für die Fabrik Heeder als international angesehene Spielstätte für zeitgenössischen Tanz: Jürgen Sauerland-Freer, Leiter des Krefelder Kulturbüros, und Dorothee Monderkamp, seine Stellvertreterin und Disponentin der Studiobühnen

Bereits im April 1989, dem Eröffnungsmonat der ehemaligen Tapetenfabrik Heeder als städtisches Kulturzentrum, wurde die atmosphärisch geeignete Studiobühne für ein Tanz-Gastspiel genutzt. Dass dies kein Strohfeuer bleiben sollte, davon zeugen die weit über 400 Produktionen, die seitdem gezeigt werden konnten. Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Fabrik Heeder einen herausragenden Ruf als Forum für zeitgenössische Choreografien genießt und von 2013 bis 2019 zum „Mittelzentrum Tanz NRW“ gewählt wurde. „Bei unseren diversen Festivals versuchen wir, alle Facetten des zeitgenössischen Tanzes darzustellen“, erläutert Jürgen Sauerland-Freer, Leiter des Kulturbüros und Hauptverantwortlicher des Programmschwerpunkts der Fabrik Heeder, während seine Stellvertreterin Dorothee Monderkamp ergänzt: „Die Abende können herausfordern, irritieren, sie dürfen auch einfach nur gefallen, sind aber nicht immer leichte Kost.“

Am Freitag, 13. Juli, und Samstag, 21. Juli, jeweils um 20 Uhr, setzt sich die renommierte Cooperativa Maura Morales aus Düsseldorf unter dem Fingerzeig „Anmut und Würde. Die Balance der Geschlechter im öffentlichen Raum“ mit dem Platanenhain im Schönwasserpark schöpferisch auseinander.

Beide Akteure der Krefelder Kulturlandschaft sprechen mit großem Enthusiasmus über dieses Thema. Daher wundert es nicht, dass bereits vor zehn Jahren die Veranstalter der Internationalen Tanzmesse NRW die Fabrik Heeder als Mitaustragungsort anfragten. Vom 29. August bis zum 1. September 2018 wird die Messe ihre 12. Auflage erleben und im NRW-Forum Düsseldorf im Ehrenhof am Rhein – mit der Beteiligung von vielen Düsseldorfer Spielstätten für das Bühnenprogramm – stattfinden. „Krefeld ist nun schon zum sechsten Mal in das Programm eingebunden, das zwar für das Messepublikum zusammengestellt ist, sich aber auch für alle anderen Interessenten öffnet und keine Grenzen kennt“, berichtet Dorothee Monderkamp, die hinzufügt: „Dadurch können wir Gruppen einladen, die wir sonst nicht zeigen könnten, weil beispielsweise die Reisekosten zu hoch wären. Für uns ist es eine Win-Win-Situation!“
Die Internationale Tanzmesse NRW zieht als Netzwerkzentrum für alle Seiten mehr als 1.500 aktive und passive Fachbesucherinnen und Fachbesucher von allen Kontinenten an. „Daher freuen wird uns, dass wir am 30. August einen Süd-Korea-Schwerpunkt anbieten können“, sagt Jürgen Sauerland-Freer und ergänzt: „Allerdings sind aufgrund der enormen Nachfrage hierfür wie für alle anderen Veranstaltungen nur noch Restkarten über das Ticketing der Tanzmesse erhältlich.“

Außergewöhnliche Formate an ungewöhnlichen Orten
Ein ganz besonderes Highlight der Krefelder Tanzszene geht bereits im Juli mit „MOVE! in town“ vonstatten. Der Ableger der jährlich im Herbst in der Fabrik Heeder durchgeführten Reihe „MOVE! Krefelder Tage für modernen Tanz“, führt seit 2014 Choreografinnen und Choreografen aus Nordrhein-Westfalen an ungewöhnliche Orte unter dem freien Seidenstadt-Himmel. Am Freitag, 13. Juli, und Samstag, 21. Juli, jeweils um 20 Uhr, setzt sich die renommierte Cooperativa Maura Morales aus Düsseldorf unter dem Fingerzeig „Anmut und Würde. Die Balance der Geschlechter im öffentlichen Raum“ mit dem Platanenhain im Schönwasserpark schöpferisch auseinander. „Wir bespielen diesen Ort damit bereits zum zweiten Mal, jedoch erleben wir nun eine komplette Neuinterpretation, die auch für das Publikum sehr spannend ist“, macht Jürgen Sauerland-Freer neugierig auf die Auftragsproduktion, für die der Eintritt frei ist. Er fügt hinzu: „Da es im Rahmen von ,MOVE! – 17. Krefelder Tage für modernen Tanz‘ auch eine Bühnenadaption in der Fabrik Heeder geben wird, haben die Zuschauerinnen und Zuschauer im Nachgang die Möglichkeit, die Auswirkungen der Spielstätte auf den Tanz nachzuvollziehen. Das ist eine sehr reizvolle Aussicht und Ergänzung!“

Kulturbüro der Stadt Krefeld, Friedrich-Ebert-Straße 42, 47799 Krefeld, Telefon: 02151-58 36 0, kultur@krefeld.de www.krefeld.de/kulturbuero, www.tanzwebkrefeld.de Fabrik Heeder, Virchowstraße 130, 47805 Krefeld Telefon: 02151-86 26 00, www.krefeld.de/heeder

Tagestickets für das jeweils rund zweistündige Programm der Internationalen Tanzmesse NRW: 20 EUR/erm. 15 EUR zzgl. VVK-Gebühr Vorverkauf: online unter www.westticket.de, Telefon: 0211 / 27 40 00

Restkarten an der Tageskasse: 20 EUR/erm. 15 EUR Tagesticket 13 EUR/erm. 7,50 EUR für die jeweiligen Aufführungen auf der Studiobühne der Fabrik Heeder www.tanzmesse.com