„Krefeld im Jahr 2030… ist Vorreiter in digitaler und klimaneutraler Mobilität…, ist bekannt für seine Toleranz, Offenheit und Willkommenskultur…, begeistert mit pulsierendem Leben…“, tönt die sonore Stimme des Off-Sprechers über die Bilder eines Imageclips, der ein utopisches Bild unserer Stadt zeichnet. Am 3. März 2020 wurde im Tölke & Fischer Audi-Zentrum die „K-Frage“ thematisiert: Krefeld. Das Who‘s Who der Seidenstadt lauschte den Zielen, die Oberbürgermeister Frank Meyer, IHK-Chef Jürgen Steinmetz und der 17-köpfige Lenkungsausschuss des Aktionsplan Wirtschaft für unsere Zukunft gesteckt haben: Ein ambitionierter Marschplan für die kommende Dekade.
„Wichtig war uns, dass unterschiedliche Gruppen, die für die Krefelder Wirtschaft Verantwortung tragen, zu Wort kommen“, erklärte Meyer im Nachgang des Imagefilms. Auf Grundlage dieses Austauschs sei das Projektportfolio entstanden, das der Stadt ihr langersehntes „Upgrade“ bescheren soll. „Für uns ist das heute ein Tag des Zwischenfazits und des Aufbruchs“, verkündete Jürgen Steinmetz. Die Ausgangssituation sei gut, nun gelte es, sich gezielt mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Zukunft. Gemeinsam. Gestalten.
Mehr als 150 Persönlichkeiten aus Stadtverwaltung, Wirtschaft und unterschiedlichen Institutionen haben in den vergangenen anderthalb Jahren mehr als 40 Projekte entwickelt, die Krefeld in den Kernbereichen „Lebensqualität, Urbanität“, „Innovation, Digitalisierung, Gründung“, „Infrastruktur, Flächen, Mobilität“ und „Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt“ verändern werden. Jedem Bereich ist eine Arbeitsgruppe zugeteilt, deren Stellvertreter – allesamt bekannte Vertreter aus Industrie und Einzelhandel – das Fortschreiten des Aktionsplans antreiben.
Die geplanten Maßnahmen im von Einzelhändler Christoph Borgmann vertretenen Bereich „Lebensqualität und Urbanität“ werden vor allem die Innenstadt als „Visitenkarte“ Krefelds betreffen. Den vier Wällen als Wahrzeichen der Stadt soll dabei besondere Aufmerksamkeit zukommen. Weitere Projekte werden unter anderem eine digitale Shopping-Plattform und die stärkere experimentelle Nutzung leerstehender Ladenlokale sein. Im Bereich „Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt“ soll unter der Federführung der Arbeitsagentur-Vorsitzenden Dr. Bettina Rademacher-Bensing eine bessere Bildungsinfrastruktur mit modernen Lehrmethoden geschaffen werden. Darauf aufbauend werden Fachkräftegewinnung und -bindung sowie die Qualifizierung von Arbeitslosen fokussiert. Konkrete Projekte in diesem Bereich sind beispielsweise die virtuelle 360°-Unternehmensbesichtigung, die es Betrieben ermöglicht, sich potenziellen Mitarbeitern auf digitalem Wege vorzustellen, und die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit, die in Krefeld derzeit weit unter dem NRW-Landesdurchschnitt liegt.
Unter das Projektfeld „Infrastruktur, Flächen und Mobilität“, das der Krefelder Unternehmer Detlev G. Moritz vertritt, fallen unterschiedlichste Maßnahmen, von der Gewerbeflächenerschließung und -revitalisierung für Unternehmensansiedelungen über den Ausbau des Straßennetzes und die Entwicklung von City Hubs für klima- und verkehrsschonende Warenzulieferung in der Innenstadt bis hin zu öffentlichen Radverleihsystemen. „Innovation, Digitalisierung und Gründung“ schließlich hängen vor allem von der Motivation junger Kreativer ab, die Fleiß und Ideen in die Entwicklung neuer Projekte stecken möchten. Um diesen Schaffensdrang anzuregen und Krefeld als Gründungsstandort attraktiver zu gestalten, werden im Rahmen des Aktionsfeldes, vertreten durch Mario Bernards von der Currenta GmbH, bereits Projekte wie die Coding School für Schülerinnen und Schüler sowie die Förderung und Vernetzung von Start-ups durchgeführt.

Armin Laschet
„Es ist beeindruckend, was Sie in rund zwei Jahren erreicht haben.“
NRW-Ministerpräsident und Ehrengast des Abends, Armin Laschet, lobte in seiner Rede das Engagement der Akteure. „Es ist beeindruckend, was Sie in rund zwei Jahren erreicht haben“, befand der Politiker. Einen Konsens durch Zielsetzung zu erreichen, sei die beste Voraussetzung dafür, reale Ergebnisse zu erwirken. Dass der Aktionsplan Wirtschaft seinem Namen gerecht wird und kein bloßes Vorhaben in der Sammlung vieler guter Ideen bleibt, bekundeten Lenkungsausschuss und Ministerpräsident mit einer schriftlichen Vereinbarung: „Krefeld 2030 – Zukunft. Gemeinsam. Gestalten“ – unter diesem Motto werden wir die Ideen und Projekte des Aktionsplans vorantreiben und umsetzen. Unser gemeinsames Ziel: Krefeld als Wirtschaftsstandort stärken!“
Frank Meyer und Jürgen Steinmetz stehen sich gegenüber und schütteln sich energisch die Hände. „Jürgen, das machen wir“, sagt Meyer und besiegelt damit in einem weiteren Videobeitrag die vielschichtige Vision, die Politiker und Unternehmensvertreter gemeinsam aufgebaut haben. „Einfach machen“ – das Credo des Abends. Zehn Jahre sind eine kurze Zeit – aber lang genug für viele Schritte in die richtige Richtung.
Die einzelnen Projekte des Aktionsplans finden Sie unter: www.aktionsplan-wirtschaft.de