„Was ich tue, macht mich selbstbewusst“, prangt in knallpink hinterlegten Buchstaben auf einem riesenhaften Werbeplakat des Handwerks. Die 2010 ins Leben gerufene Kampagnenreihe der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ räumt mit Vorurteilen auf, denen Handwerker tagtäglich begegnen und setzt den Sorgen derjenigen etwas entgegen, die sich vom Akademisierungswahn unter Druck gesetzt fühlen. Dass kaum eines der gängigen Handwerks-Klischees zutrifft, bestätigt auch Marc Peters, Hauptgeschäftsführer der in Krefeld ansässigen Kreishandwerkerschaft Niederrhein.

Marc Peters, Geschäftsführer der KH Niederrhein
„Heute machen rund 60 Prozent eines Jahrgangs Abitur. Also ist das der Regelschulabschluss, der mit dem Anspruch abgelegt wird, studieren zu gehen. Viele Eltern glauben noch immer, dass nur ein Studienabschluss dem Kind ein gutes Leben sichern wird. Wir sind aber an einem Punkt, wo ein erfolgreiches Studium längst nicht mehr heißt, dass ich das Geld ‚mit der Schubkarre‘ nach Hause fahre“, erklärt der Jurist, der vor der Übernahme des Amtes des Hauptgeschäftsführers lange Jahre als Geschäftsführer des Bereichs Recht für die Kreishandwerkerschaft tätig war. „Die Menschen wissen gar nicht, wie attraktiv Handwerk ist. Eine Ausbildung ist nicht mit der Gesellenprüfung zu Ende. Ich kann zum Beispiel Meister werden, ich kann mich zum Techniker fortbilden, sogar ohne Abitur mit einem Meisterbrief studieren und auf dem Wege einen zweiten, akademischen Ausbildungsweg antreten. Dafür möchten wir ein Bewusstsein schaffen.“ Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist die Kreishandwerkerschaft für 41 Innungen in der Stadt Krefeld, im Kreis Viersen und im Rhein-Kreis Neuss zuständig und damit die größte ihrer Art in ganz Deutschland.
Marc Peters rechnet dem Handwerk und einer Beschäftigung im Handwerk gute Prognosen aus – trotz fortschreitender Technologisierung. „Handwerk vereint Tradition und Innovation. Da tut sich ganz viel. Das Thema Digitalisierung hält mehr und mehr Einzug: Da hat der Fleischer einen Onlineshop, der Dachdecker sondiert den Zustand des Dachs per Drohne, der Konditor erstellt Figürchen aus Zucker mit dem 3D-Drucker. Das Vorurteil, dass das Handwerk nur etwas für starke Arme ist, stimmt nicht. Es braucht vor allem auch kluge Köpfe“, skizziert Peters und verweist in dem Zuge auch auf das attraktive Einkommen ausgebildeter Fachkräfte, die zum jetzigen Zeitpunkt nach wie vor händeringend gesucht werden. Bereits mit dem Ausbildungsbeginn erarbeite sich der Lehrling ein festes Monatsgehalt. Und auch als angestellter Handwerker könne man sich nach der Ausbildung auf ein angemessenes und geregeltes Einkommen verlassen, bestätigt der Hauptgeschäftsführer.
Doch nicht nur der hohe Sicherheitsfaktor zeichnet das Handwerk aus: Wer mit eigener Hände Arbeit etwas erschafft, kann am Ende des Tages stets auf das zurückblicken, was er geleistet hat. Das schafft Zufriedenheit. Nicht umsonst lautet ein weiterer Slogan der Handwerks-Kampagnenreihe: „Was ich tue, macht mich glücklich.“
Weitere Informationen über die Berufschancen im Handwerk sowie viele weitere Informationen und Veranstaltungshinweise finden Sie unter www.kh-niederrhein.de oder www.handwerk.de!