Im KönigPALAST gibt es keine Sommerpause
Während der Ottonormalkrefelder mit seinen Gedanken schon fast im Jahresurlaub ist, stecken die technischen Mitarbeiter vom KönigPalast mitten drin in notwendigen Reparaturen, Wartungen und Neuinstallationen, die im laufenden Betrieb nicht möglich sind. „Sommerpause? Kennen wir nicht“, sagt KönigPalast-Chefin Inge Klaßen.

„Es ist ein tolles Gefühl, wenn man durch sein Fachwissen helfen kann, Prozesse zu optimieren“: Sebastian Bruns
Der Startschuss für die ersten Arbeiten fiel schon im März. Grund dafür war das leider frühzeitige Ende der DEL-Saison der Krefeld Pinguine. „Da macht es natürlich Sinn, das Eis zeitnah abzutauen, um die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten“, erklärt Haustechniker Sebastian Bruns. Er gehört seit der Eröffnung des KönigPalastes im Dezember 2004 zum siebenköpfigen Team, das sich um das reibungslose Funktionieren der Haus- und Veranstaltungstechnik kümmert.
Gerade werden die 600 rutschfesten Abdeckplatten vom Eis entfernt. Alle 1.800 Stühle aus dem Innenraum stehen bereits in Zehnerstapeln im „Backstage-Lager“. Hier lagern auch die Schutzglasscheiben der Eishockeybanden. Durch die Reihen mit den königsblauen Schalen- und Klappsitzen auf den Rängen bahnt sich eine Putzkolonne ihren Weg, während sämtliche Elemente der 216 Quadratmeter großen Bühne für die veranstaltungsfreie Zeit in zwei gesicherten Überseecontainern auf dem Außengelände untergebracht werden.
Quadratmeter für Quadratmeter wird die Eisfläche mit den Sponsorenlogos und den Spielfeldmarkierungen sichtbar. Sobald alle Bodenplatten und Rampen zwischen Eisfläche und Umlauf entfernt sind, beginnt der Auftauprozess. Den erklärt Bernd Hartmann: „Wir saugen das noch unter dem Eis befindliche Kältemittel ab. Dann taut die Piste von alleine auf.“ Mit „Piste“ ist die 1.800 Quadratmeter große Eisfläche gemeint, die sich innerhalb von rund fünf Tagen in 90.000 Liter Wasser verwandelt. Das wird nach und nach in den städtischen Kanal gepumpt. Dass das Wasser frei von Schadstoffen ist, versteht sich von selbst. Denn für die Spielfeld-Linien und die weiße Färbung der Eisfläche werden nur biologisch abbaubare Stoffe wie Farbpigmente auf eine Art Kalkbasis eingesetzt. Die Werbefolien der Sponsoren werden herausgezogen, abgespritzt, zum Trocknen aufgehängt und für die nächste Saison eingelagert.

„Nach der Eishockeysaison haben wir eine lange Aufgabenliste zu erledigen“: Bernd Hartmann
Wurde die Werbung früher – wie heute übrigens noch die Spielfeldlinierungen – von Hand aufgemalt, werden jetzt bedruckte Gazen in das Eis gelegt. Die Eismeister sorgen dafür, dass alles faltenfrei geschieht und das Eis darüber spiegelglatt anfriert. „Ganz wichtig ist, dass die Werbefolien tief genug unter der Oberfläche liegen, damit sie bei einem scharfen Bremsmanöver der Profis nicht eingeschnitten werden und schlimmstenfalls zu einem Sturz führen“, betont Bernd Hartmann.
Ist das Eis abgetaut, folgen zeitaufwendige weitere Arbeiten. Organisationszentrale ist das Technikerbüro hinter der Heimtribüne der Pinguine. Von dort aus planen und koordinieren Darius Gehrmann und Stefan Henschel, Leiter der Veranstaltungs- und Haustechnik, gemeinsam mit ihrem Technikerteam sämtliche Wartungen und Reparaturen. Neben eigenen Mitarbeitern kommen bei Bedarf externe Dienstleister zum Einsatz wie beispielsweise eine Firma für Lüftungstechnik. Effektivität hat Priorität: Kosten und Nutzen haben immer in einer vertretbaren Relation zueinander zu stehen. Müssen beispielsweise für bestimmte Tätigkeiten im Hallendach Steiger dazugebucht werden, überlegen die Techniker, für welche Zwecke sie noch genutzt werden können.
Sebastian Bruns ist gelernter Energieelektroniker im Bereich Betriebstechnik, und schildert, welche Aufgaben in diesen Monaten auf das Technikteam zukommen: „Der Strom mit sämtlichen Mobilverteilern wird zurückgebaut. Alles, was einen Stecker hat, wird auf Sicherheit und Funktionalität geprüft. Dazu gehören PCs, Monitore, die Wärme- und Kühltheken im Businessclub, aber auch das Ladegerät der Eismaschine und schließlich die gesamte Technik, die in rund 13 Metern Höhe an Traversen im Hallendach hängt: 111 Lautsprecherboxen, 128 große Lampen für das Stadionlicht bei Sportveranstaltungen und 40 Movinglights für das Showlicht.“

Sie sorgt nicht nur für den guten Ton, sondern auch für gutes Licht: Veranstaltungstechnikern Manuela Heckelei
Alle mobilen Teile unter dem Dach sind durch Stahlseile gesichert und über einen Umlauf, den sogenannten „Catwalk“, erreichbar. „Bei der jährlichen Wartung im Sommer prüfen wir jede einzelne Verbindung und jedes Stahlseil. Schließlich geht es um die Sicherheit von Besuchern, Künstlern und Sportlern“, betont Bernd Hartmann. Manche Scheinwerfer werden am Boden an eigenen Prüfständen gewartet. Hier werden auch der acht Tonnen schwere Videowürfel und seine Aufhängung mit Prüfgewichten einem Belastungstest unterzogen. Neu angeschafft werden diesen Sommer alle Fernseher in den Logen und im Umlauf. Schon im April wurde die Parkplatzbeleuchtung auf den neuesten energetischen Stand gebracht.
Wenn alle technischen Bausteine des Sommerfahrplans im KönigPalast zusammengesetzt sind, schlagen die Herzen der Eismeister wieder höher. Am 17. Juli wird das Eis für die neue Saison nach einem exakten Zeitplan aufgebaut. Am 15. August ist es dann bespielbar für erste Trainings und Freundschaftsspiele der Krefeld Pinguine. „Wir werden wieder alles dafür geben, unserer Eishockeymannschaft das beste Eis zu liefern, das sie sich nur wünschen kann“, betont das Technikerteam unisono. Und vielleicht bescheren die Pinguine ihren Fans dann eine erfreulichere Saison 2017/2018.
Die nächsten Show-Highlights
30.09.2017: Music Show Scotland
13. 10.2017: Luke Mockridge
09.11.2017: SAGA
25.11.2017: Dieter Nuhr
12.01.2018: Atze Schröder
21.02.2018: Hans Klok
Karten für alle Veranstaltungen im KönigPALAST und Geschenkgutscheine gibt es im KönigPALAST: Westparkstraße 111, 47803 Krefeld, Telefon: 02151-7810-140 Montag bis Donnerstag: 10-16 Uhr, Freitag: 10-15 Uhr, www.koenigpalast.de