Nicht nur manche Tiere halten einen Winterschlaf, auch viele Zweiräder verfallen in der kalten Jahreszeit in die Bewegungslosigkeit. Da Motorräder heute nur noch selten für den Weg zur Arbeit benutzt werden, sondern meist dem reinen Fahrspaß dienen, möchten die modernen Easy Rider nicht bei Schnee und Eis auf die Straße. Wie aber soll man seine wertvolle Maschine von November bis März aufbewahren, so dass man sie bei den ersten Sonnenstrahlen gleich wieder fröhlich in die Kurven schicken kann? „Das Beste wäre, sein Motorrad auch im Winter fortlaufend zu fahren“, erklärt Michael Greven, einer der beiden Inhaber des „Motorcycle Service Crefeld“. Er fügt hinzu: „Wer das nicht möchte, sollte sein Motorrad unbedingt winterfest unterstellen und auf die Ruhezeit vorbereiten. Dazu gehört eine gründliche Wartung inklusive Vergaserreinigung. Und damit die Batterie im Frühjahr wieder anspringt, sollte sie ab und zu an Strom angeschlossen werden.“

Da nicht jeder Kunde in der Lage ist, die erforderlichen Maßnahmen für die Überwinterung seines Motorrades zu treffen, bieten die Krefelder Zweiradexperten einen zunehmend beliebter werdenden Winterschlaf-Service an. Die vom Motorcycle Service betreuten Maschinen überwintern allerdings nicht in der Werkstatt in der Nähe des Uerdinger Bahnhofs. Hier schrauben Michael Greven und Patrick Rive beinahe Tag und Nacht an den Motorrädern ihrer Kunden, sobald die Winterkälte von den ersten Sonnenstrahlen abgelöst wird. „Wenn der Frühling kommt, wollen die Leute natürlich fahren“, so Patrick Rive schmunzelnd, „und wir helfen ihnen gerne dabei. Wer sich allerdings nicht früh genug einen Termin sichert, muss schon mal ein paar Wochen warten. Problematisch kann das bei Motorrädern werden, die nicht winterfest gemacht, sondern einfach in den Keller gestellt wurden. Hier müssen wir oft den Vergaser ausbauen und reinigen“, weiß Patrick Rive, der ergänzt: „Vor allem, wenn Benzin mit zu viel Ethanol getankt wurde. Hochleistungskraftstoffe wie ‚V-Power‘ sind zwar deutlich teurer, schonen aber den Motor und senken dazu den Verbrauch.“ Häufig wird zum Beginn der Saison aber auch eine Inspektion nachgefragt oder es werden Verschleißteile, wie Bremsscheiben, ausgetauscht. „Dabei sind Motorradersatzteile häufig teurer als die entsprechenden Autoteile, weil die für Autos hergestellten Stückzahlen natürlich sehr viel größer sind als bei Motorrädern“, weiß der Motorradexperte.

 Michael Greven

In einen unangenehmen Zwiespalt kommen die beiden Zweiradmechaniker, wenn Kunden mit nicht mehr verkehrssicheren Maschinen zu ihnen kommen. „Rechtlich sind wir verpflichtet, Motorräder, mit schweren Sicherheitsmängeln stillzulegen, da wir als Werkstatt für eventuelle Unfälle mit verantwortlich sind“, betont Michael Greven. Der Motorradprofi fügt hinzu: „Es ist aber nicht einfach, einem Kunden zu erklären, dass er ohne eine Reparatur nicht mehr auf die Straße darf. Vor allem, wenn ein Student oder Auszubildender zu uns kommt, der meint, für kleines Geld ein Schnäppchen gemacht zu haben. Daher bieten wir auch den Service an, eine Maschine, die man kaufen will, bei uns testen zu lassen. Man soll sich aber immer vorab bewusst machen, dass Motorradfahren ein sehr schönes, aber auch teures Hobby ist.“

„Unsere Kunden sind Männer und Frauen, Jung und Alt, Manager und Arbeiter,und fast alle teilen unsere Begeisterung für das Motorradfahren.“

Aus dem Hobby Zweiradfahren haben die beiden Inhaber des Motorcycle Service schon früh einen Beruf gemacht, in dem der 40-jährige Michael Greven seit über 20 Jahren arbeitet und der 30-jährige Patrick Rive auch schon seit mehr als einem Jahrzehnt. „Mit sieben Jahren habe ich zum ersten Mal bei meinem Vater mit auf der Maschine gesessen, mit 16 habe ich den Roller-Führerschein gemacht, und ab 18 bin ich Motorrad gefahren. Klar, dass ich dann eine Lehre zum Zweiradmechaniker angefangen habe“, erinnert sich Greven. Patrick Rive war zu Anfang seiner Schrauberkarriere zwar nicht ganz so auf zwei Räder festgelegt, bastelte aber auch schon gerne an allem herum, was einen Motor hat und nach Benzin riecht. „Angefangen hat es bei mir mit Sitzrasenmähern“, erzählt er, „dann habe ich mit 14 das erste Moped repariert.“ Kennen gelernt haben sich die beiden bei ihrem gemeinsamen Arbeitgeber, einem großen BMW-Vertragshändler. „Als wir auf der Meisterschule waren, kamen wir mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch und hörten, was die alle für Pläne hatten“, erläutert Michael Greven, „da war uns auf einmal klar, dass wir noch etwas mehr auf die Beine stellen wollen, als die nächsten Jahrzehnte weiter als Angestellte zu arbeiten.“

Aus ihrer Idee machten die beiden frisch gebackenen Meister dann im Jahr 2016 Realität und gründeten ihr eigenes Unternehmen. Bei allem saisonbedingten Stress genießen Michael Greven und Patrick Rive es, mit dem Motorcycle Service Crefeld ihren ureigenen Traum verwirklicht zu haben. Das strahlt auch das weißgestrichene Werkstattgebäude mit dem großen MSC-Logo im Vintage-Look über dem Tor aus. Die Begeisterung der beiden für ihren Beruf sieht man auch, wenn sie an ihren Maschinen arbeiten – und Begeisterung und Professionalität bekommen die Motorradexperten auch von ihren Kunden gespiegelt. „Unsere Kunden sind Männer und Frauen, Jung und Alt, Manager und Arbeiter“, freut sich Michael Greven, „und fast alle teilen unsere Begeisterung für das Motorradfahren.“ Um den saisonalen Stress zu verringern, suchen Michael Greven und Patrick Rive zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Zweiradmechaniker. Es kann auch gerne eine Mechanikerin sein.

Motorcycle Service Crefeld, Lange Straße 45, 47829 Krefeld Telefon: 02151-158 99 70, www.ms-crefeld.de