der November ist da – und mit ihm das nasskalte Wetter, die kahlen Bäume, die kurzen Tage und ein beinahe allgegenwärtiger grauer Schleier auf den Straßen. Das Leben verlagert sich zunehmend nach innen. Der Bio-Rhythmus verändert sich und kuschlige Sofadecken werden zum Substitut für warmen Sonnenstrahlen. So spröde diese Jahreszeit ist, so schön ist sie auch. Weihnachten schickt seine Vorboten voraus und die Menschen rücken näher zusammen. Gerade in der kalten Jahreszeit ist unser Bedürfnis nach Schutz und Wärme am größten.

In dem von Korruption gebeutelten ostafrikanischem Land Kenia ist für viele Menschen die Vorstellung von Schutz und Wärme reine Utopie. Besonders Kinder leiden in den Slums unter Verwahrlosung, Hilf- und Perspektivlosigkeit. Als die in Kenia geborene Wahl-Krefelderin Lucy Riewoldt die Zustände in ihrem Heimatland an den Krefelder Franz-Josef Janßen herantrug, fand sie sofort einen Mitstreiter. Zusammen mit weiteren Unterstützern formten sie anschließend den gemeinnützigen Verein „Heshima-Kinderförderung e.V.“ (S.06), der es sich zur Aufgabe macht, Kindern in der Metropolregion Mombasa ein Zuhause zu bieten. Heute, viele Jahre später, ist ihr Projekt ein Leuchtturm in der Region. Viele der im Heshima-Waisenhaus aufgewachsenen Kinder sind inzwischen starke junge Erwachsene. Schutz und Herzenswärme haben sie dazu gemacht.

Doch auch in Deutschland, mitten in Krefeld, gibt es Kinder, für die Schutz und Wärme alles andere als selbstverständlich ist. Oft stammen sie aus zerrütteten Familien. Ihnen ein neues Zuhause und eine sichere Umgebung zu schenken, ist eine der Aufgaben des Kinderheims Kastanienhof (S.22). Pflege auf Zeit heißt das Konzept, das Eltern die Möglichkeiten geben soll, ihr Leben zu ordnen, während die Kinder bei Pflegefamilien seelisch gesunden. Leider ist der Bedarf groß, weswegen der Kastanienhof stets nach neuen Pflegefamilien sucht, die sich bereit erklären, sich eines Kindes für Wochen, Monate oder gar Jahre anzunehmen. Manchmal wird aus dieser temporären Betreuung aber auch eine Verbindung auf Lebenszeit.

Den meisten zwar irgendwie bekannt, aber dennoch nicht richtig geläufig, ist das Angebot der hiesigen Verbraucherzentrale (S.32), die sich den Schutz der Konsumenten auf die Fahne geschrieben hat. Wer immer Probleme mit Versicherungen hat, nicht weiß, wie er aus einem Vertrag herauskommt oder sich schlicht übers Ohr gehauen fühlt, erhält hier schnelle, günstige und unkomplizierte Hilfe. Schon lange existiert dieses Angebot, doch viel zu wenige Menschen nutzen es. Dabei ist die Verbraucherzentrale die erste Anlaufstelle für alle jene, die bei rechtlichen Streitigkeiten nicht gleich den Anwalt aufsuchen möchten. Meistens ist bereits ein Brief der Mitarbeiter genug, um die Gegenpartei von einer gütlichen Lösung zu überzeugen.

Wärme und Schutz genießen zu können und anderen Menschen zu geben, gehört nicht nur zu den größten zivilisatorischen Errungenschaften, sondern ist überdies ein zentrales Merkmal unserer Wertegesellschaft. Wenn jeder diese Aspekte in den Fokus seines Handels rückt, wird eine Wellenbewegung ausgelöst, die nur Positives fördert. Das kann jeder Einzelne im ­Privaten tun und durch die Förderung eines Vereins oder einer anderen Institution. Natürlich würden sich die in unserem Magazin vorgestellten Vereine über eine Spende freuen. Das ist der wohl einfachste Weg, Gutes zu tun.

 

Viel Spaß beim Lesen!
Michael Neppeßen und Christhard Ulonska