Immo-Kolumne Bellassai & Sigmund

 

Eines gleich vorweg: Die meisten Makler sind ehrliche, engagiert für den Kunden arbeitende Dienstleister. Doch es gibt sie, die selbstherrlichen Sonnenkönige, die Schwadroneure und Rückmeldungsgeister. Sie sind die, die das Makler-Image in der Öffentlichkeit prägen. Vielmehr, als es alle rechtschaffenen Vertreter könnten. Denn: Schlechte Erfahrungen bleiben viel besser in Erinnerung als gute. So funktioniert das menschliche Gehirn nunmal. Im Folgenden möchten wir augenzwinkernd drei Maklergruppen charakterisieren, über die sich jeder schonmal geärgert hat.

 

Der Show & Shine-Makler:

Feinster Zwirn, polierte Schuhe und die Rolex am Handgelenk. Für den Show & Shine-Makler ist er selbst das wichtigste Produkt. Er steht im Mittelpunkt und nicht die Immobilie oder gar der Kunde. Nicht selten korrespondiert dabei das überkandidelte Äußere mit einem geringschätzigen Auftreten. Frei nach dem Motto: „Ich bin die Sonne, mir doch egal, welche Trabanten um mich kreisen“. Natürlich darf ein Makler nicht ungeduscht und mit Jogginghose zu einem Termin erscheinen, aber er sollte den Kunden auf Augenhöhe begegnen, denn nicht er steht im Mittelpunkt, sondern das Kundeninteresse. Wer bodenständig ist und Brücken baut anstatt Gräben zu reißen, wird langfristig gewiss erfolgreicher sein.

 

Der Laber-Makler:

Perlen, Juwelen, Kleinod. Wenn so mancher Makler ins Reden kommt, wird durch lyrische Inflation ein Klotz zum Superlativ der Architektur. Oft wird das Geschichtenerzählen aber auch genutzt, um von Nachteilen abzulenken, Nachfragen durch unwichtiges Gefasel zu verhindern oder das eigene Unwissen zu kaschieren. Makler sollten sich als fachkundige Dienstleister präsentieren und gerne den Kunden auf Risiken und Schwächen mit Lösungsvorschlägen hinweisen. Tut nicht weh, wirkt direkt viel glaubwürdiger und trägt zu einer langfristigen Beziehung zum Kunden bei.

 

Der Ninja-Makler:

Der Klassiker: Eine Immobilie steht im Netz, der Kunde hat Interesse, aber der Makler ist nicht zu erreichen oder meldet sich trotz des hochdigitalen Zeitalters mit ewiger Zeitverzögerung zurück. Ein absolutes No-go, aber leider immer noch vielerorts bittere Realität. Warum Makler das tun? Ganz einfach: Oft sind im Internet Immobilien zu finden, die gar nicht mehr verfügbar sind oder der Makler hat seinen Favoriten bereits rausgesucht. Dann hat der Makler auch kein Interesse, sofort zu antworten. Das einzige, was er möchte, sind Kundendaten. Fertig.

90 Prozent derjenigen, die das hier lesen, werden schon einmal mit einem dieser Maklertypen Bekanntschaft gemacht haben. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir oft als Hindernis und nicht als Möglichmacher wahrgenommen werden. Wenn Ihnen zukünftig so jemand begegnet, sprechen Sie ihn doch mal darauf an!

 

Bellassai & Sigmund