Als Enthusiast(in), Energiebündel und Profi bezeichnet sich Marsha Glauch auf ihrer Internetseite. Alle drei Eigenschaften können wir im Interview bereits nach wenigen Minuten bestätigen. Voller Energie begrüßt sie uns vor ihrem Domizil auf dem Gelände des alten Bahnbetriebswerks an der Bahnstraße. Zwischen Gleisen, Loks und Güterschuppen hat sie sich ein kleines fotografisches Refugium geschaffen. Ein bisschen rau, authentisch und überhaupt nicht „schickimicki“, genau wie ihre gesamte Persönlichkeit.
Mit dem Thema Fotografie befasst sich die Krefelderin bereits seit ihrer Ausbildung in den 90er Jahren. Als selbständige Unternehmerin hat sie kürzlich ihr 15-Jähriges gefeiert. „Am 20. Februar 2002 habe ich zusammen mit meinem Geschäftspartner Dirk Matura ein Fotogeschäft an der Rheinstraße eröffnet“, erklärt sie und fügt hinzu: „Photo 45. Das kennen viele Krefelder bestimmt noch. Wir hatten eine eigene Entwicklungsmaschine, haben Rahmen und Alben verkauft und natürlich auch selbst fotografiert: Pass- und Bewerbung, Kinder, Hochzeit, alles was so kam. Und das in einem Studio kaum größer als eine ‚Besenkammer‘. Wirklich klein. Aber es hat funktioniert.“
Dass auch ein Energiebündel manchmal „einen Pflock zurückstecken“ muss, diese Erfahrung musste Marsha dann bereits sechs Jahre später machen. Sie erkrankte an einer Autoimmunkrankheit und wenig später auch noch an Krebs. Es folgten OPs und zahlreiche Infusionen. Das volle Programm. Aber da Marsha Glauch nun mal eine Kämpferin ist, ließ sie sich nicht fallen. Sie ging auch in dieser schweren Zeit in den Laden und nahm Fototermine wahr. Bis sie schließlich zu der Erkenntnis kam, dass es so wirklich nicht weiterging: „2011 bin ich aus dem Unternehmen ausgestiegen. „Ich konnte die Verantwortung für die GmbH und unsere Mitarbeiter nicht mehr guten Gewissens übernehmen. Und das war eine gute Entscheidung. Jetzt bin ich nur noch für mich selbst verantwortlich. Mein Studio teile ich mir mit meinem Fotografenkollegen Thomas Lammertz.“
Der Rückzug auf ihr „Ein-Frau-Unternehmen“ bedeutet für Marsha Glauch aber keinesfalls, dass sie nun ein beschauliches Leben führt. Dazu ist sie nach wie vor viel zu energiegeladen. Ob Business-, Hochzeits-, Porträt-, Familien- oder Reisefotografie, entscheiden mag sie sich nicht, da jedes Gebiet seine Reize hat. Zu ihren Kunden gehören kleine wie große Unternehmen, Krefelder und auch die, die eine lange Anfahrt in Kauf nehmen. „Dabei arbeite ich immer am liebsten mit Menschen. ‚Gesichtslose‘ Dinge interessieren mich nicht“, betont die Fotografin, fügt aber hinzu: „Eine Ausnahme sind Landschaften und die Schönheit dieser Welt. Denn ich bin absolut reisesüchtig. Ob das schöne Deutschland, Holland, Spanien oder die Ferne wie Amerika und Asien. Ich liebe es, durch die Welt zu fahren und zu beobachten. Eine Kamera habe ich natürlich immer dabei, auch wenn ich in Krefeld mit meinem Hund spazieren gehe.“ Die Tatsache, dass sie heute kein großes Unternehmen mehr hat und keine Angestellten, bereut Marsha Glauch überhaupt nicht. Im Gegenteil. „Meine Kunden haben mich komplett für sich“, erklärt sie ihre Philosophie und ergänzt: „Ich mache alles selbst, an der Kamera, am Rechner und am Telefon. Und es ist wirklich schön, dass das gewürdigt wird. Sehr viele Kunden sind mir auch trotz Höhen und Tiefen treu geblieben. Man begleitet sich ein Stück weit gemeinsam durchs Leben, und es ist ein wahres Geschenk, mit seiner Passion Geld verdienen zu können!“
Marsha Glauch Photographie, Bahnstraße 48, 47799 Krefeld,
Telefon: 0177 8567540, www.marsha-glauch.de,
www.facebook.com/photographiemarshaglauch