Man sagt, es dauere ungefähr ein Jahr, bis ein künstliches Kniegelenk ein Teil des eigenen Körpers geworden ist. Monika Urban bestätigt das: Anfang 2019 ließ sie sich auch das zweite Kniegelenk durch ein künstliches ersetzen. Am Ortho-Campus des Helios Cäcilien-Hospital Hüls, wo sie sowohl OP als auch Reha absolvierte, erinnert sie sich zum Jahrestag an die anstrengende, aber auch schöne und erfolgreiche Zeit.
„Hier habe ich gelegen“, zeigt die 67-Jährige auf eine der Zimmertüren auf dem hellen Flur. „Damals war ich eine der ersten Patientinnen hier und es war abends ziemlich still.“ Das ist heute anders: Nach den ersten Reha-Einheiten herrscht ein recht reges Treiben im Ortho-Campus. Männer und Frauen in Sportbekleidung gehen mit Gehhilfen fröhlich plaudernd in den Aufenthaltsraum zum gemeinsamen Mittagessen. Einige Physiotherapeuten besprechen sich am Empfangsschalter und begrüßen die ehemalige Patientin, die sie noch in guter Erinnerung haben. „Na, was macht das Knie, Frau Urban?“, fragt eine der jungen Frauen mit grünem salvea-Shirt freundlich. Die Krefelderin lächelt zurück und deutet auf ihren festen, sicheren Gang: „Alles bestens, vielen Dank!“
- Dr. Andreas Hachenberg
Das war vor nicht allzu langer Zeit noch anders. „Ich habe gerne Sport getrieben: Skilaufen, Wandern und Rudern. Aber irgendwann waren die Schmerzen zu groß. Eine Wandertour über den Rheinsteig war mit ihren vielen An- und Abstiegen vermutlich zu viel des Guten“, erinnert sich die sportbegeisterte Dame. Die erste Kniegelenksoperation wurde von Dr. Andreas Hachenberg noch am Lutherplatz durchgeführt, zur Reha ging Monika Urban in eine große Rehaklinik am Niederrhein. Schon damals war klar, dass auch das zweite Knie nicht mehr lange halten würde und als sie von Dr. Hachenberg erfuhr, dass sie für die Reha nicht wie zuvor den Ort würde wechseln müssen, sondern sie unter seiner Obhut in Hüls absolvieren konnte, fiel die Entscheidung zur Behandlung. Doch die Vorteile reichen noch weiter, wie Hachenberg erklärt: „Beim klassischen Modell gibt es eine Zäsur nach der Operation: Der Patient begibt sich zur Reha in die Hände eines neuen Teams und beide Seiten müssen sich erst neu aufeinander einstellen. Zwar herrscht ein gewissenhafter Austausch zwischen den Institutionen, aber der ersetzt natürlich nicht den behandlungsbegleitenden direkten Kontakt.“ Am Ortho-Campus, an dem sich Helios und salvea reha zusammengeschlossen haben, gehen OP und Reha nahtlos ineinander über.

Monika Urban und Dr. Andreas Hachenberg
„Auch in der Rehaklinik, in der ich zuerst war, wurde gut gearbeitet“, rekapituliert Urban. „Aber in dem großen Haus war der Kontakt weniger persönlich. Der Reha-Arzt hatte nur wenig Zeit, eilte von einem Patienten zum nächsten, die zuständigen Physiotherapeuten wechselten häufig. Das ist im Ortho-Campus mit seinen 20 Betten anders, ganz abgesehen davon, dass er viel moderner ist“, geht sie auf die Unterschiede ein. Der Bruch im Übergang zwischen den Institutionen und Behandlungsphasen, den Hachenberg anspricht, machte sich bei Monika Urban in der Medikamentenumstellung bemerkbar: Solche Probleme werden in Hüls, wo alle Leistungen aus einer Hand kommen, ausgeschlossen. Auch mit der Fast-Track-Methode, die hier mit dem Ziel praktiziert wird, dem Patienten schnellstmöglich die alte Mobilität zurückzugeben, hat die Krefelderin gute Erfahrungen gemacht: „Wenige Stunden nach der Operation bin ich bereits in Begleitung allein aufgestanden und habe die ersten Schritte gemacht“, berichtet sie. So kommt das Gefühl, „krank“ zu sein und im Bett liegen zu müssen, gar nicht erst auf.
Die Reha in den neuen Räumlichkeiten besteht aus Einzel- und Gruppeneinheiten. Der Ton zwischen Therapeuten und Patienten ist freundlich und locker. Während der drei Wochen entsteht ein enger Kontakt, auch zu den anderen Patienten. Auf dem Flur, auf dem auch Dr. Hachenberg sein Büro hat, läuft man sich immer wieder über den Weg und tauscht sich aus. Dabei wirkt die Reha-Station eher wie ein Hotel als eine Klinik. Aber der Fokus liegt natürlich auf der Therapie: „Jeder wird hier individuell, seinem Zustand und Befinden angemessen betreut“, bestätigt Urban. Logisch, denn Mittvierziger finden sich hier genauso wie agile Neunzigjährige. „Am Anfang hatte ich schon Bedenken, dass ich den Anforderungen nicht gewachsen sein könnte, aber sie erwiesen sich Dank der optimalen Fürsorge als unberechtigt“, lacht die Silver-Agerin. An die beiden künstlichen Kniegelenke hat sie sich längst gewöhnt.
Von den ganz großen Belastungen sieht Monika Urban heute ab, um von den neuen Gelenken möglichst lange etwas zu haben. „Sport wie früher muss ich keinen mehr machen“, resümiert sie und lacht, „Ich freue mich einfach darüber, mich endlich wieder schmerzfrei bewegen und mit meinem Mann unbeschwert wandern zu können. Das einzige, was ich bereue, ist mit der Operation länger gewartet zu haben als nötig.“ Menschen, die sich mit Knie- oder Hüftschmerzen plagen und vor der notwendigen OP zurückschrecken, kann sie nur empfehlen, nicht den gleichen Fehler zu machen.
Ortho-Campus im Helios Cäcilien-Hospital Hüls
Fette Henn 50, 47839 Krefeld
Tel.: (02151) 739-6620
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