Strohhalme aus Trester, Kaffeerührer aus Holz, unverpackte Essenslieferungen und der Verzicht auf Mülltüten in den einzelnen Zimmern: Im Mercure Parkhotel Krefelder Hof begegnet man der Herausforderung der Abfallreduzierung mit guten Ideen, Engagement und sinnvollen Maßnahmen. Aber das ist noch nicht alles: Auch hinsichtlich der Energieeffizienz können sich viele Privathaushalte ein Beispiel an dem 4-Sterne-Hotel nehmen.
„Bei der Prüfung unseres Wasserverbrauchs fiel uns im vergangenen Jahr auf, dass täglich rund 1.000 Liter Wasser einfach irgendwo verschwanden“, berichtet Hoteldirektor Bart Vaessen von einem Aha-Erlebnis. Ursache waren undichte Leitungen am hauseigenen Schwimmbad. Weil man diese zur Behebung des Schadens hätte freilegen müssen, beschloss Vaessen kurzerhand, das Schwimmbad zu schließen. Das stieß nicht bei allen Gästen auf Wohlwollen, aber Vaessen ist von der Richtigkeit der Entscheidung überzeugt. „Es ist Wahnsinn, welche Kosten und welchen Energieverbrauch ein Schwimmbad verursacht: Heiz-, Wasser- und Reinigungskosten, dazu der Einsatz von Chemikalien“, zählt der Hoteldirektor auf. „Ich bin der Meinung, dass wir als Stadthotel, das überwiegend von Geschäftsreisenden genutzt wird, nicht unbedingt ein eigenes Schwimmbad benötigen. Aufwand und Nutzen stehen in keinem angemessenen Verhältnis.“ Die Zahlen geben ihm Recht: Der Wasserverbrauch pro Übernachtung konnte um 21,3 Prozent reduziert werden. Ähnlich erfolgreich gestaltet sich die Entwicklung des Stromverbrauchs: Durch die Umstellung auf LED-Leuchten wurde die Anzahl der Kilowattstunden pro Zimmer seit 2015 um 12,8 Prozent gesenkt. Eine Leistung, für die das Hotel beim Wettbewerb Ökoprofit des Kreises Viersen ausgezeichnet wurde.

Täglich holt die Organisation Foodsharing übrig geblie- bene Lebensmittel im Krefelder Hof ab
Sehr am Herzen liegt Vaessen auch die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Foodsharing: Mitarbeiter der Organisation holen täglich übrig gebliebene Lebensmittel ab und stellen sie wohltätigen Einrichtungen wie der Krefelder Tafel, Obdachlosen- und Kinderheimen oder auch Kindergärten zur Verfügung. „Es ist einfach unvorstellbar für mich, dass in Krefeld Menschen hungern müssen. Gemeinsam mit Foodsharing tragen wir unseren Teil dazu bei, dies zu verhindern“, erläutert Direktionsassistentin Eylem Atli die Motivation hinter der Kooperation. Natürlich gebietet es schon das betriebs- wirtschaftliche Denken, nicht allzu viele Lebensmittelabfälle zu produzieren: „Wir achten sehr genau darauf, welche Mengen wir herausgeben“, sagt Vaessen. „Wenn der Frühstücksraum nur noch zu einem Drittel besetzt ist, passen wir den Nachschub entsprechend an. Wir müssen alle lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen und unser Tun zu hinterfragen“, fordert der Hoteldirektor, den das Thema auch privat beschäftigt. „Ich glaube, das Bewusstsein für die Problematik ist in Unternehmen und Betrieben bereits stärker verankert als bei Privatpersonen.“ Ein gutes Beispiel dafür ist auch das Thema „Plastik- und Verpackungsmüll“: Bei durchschnittlich 123 Gästen pro Tag kann man sich vorstellen, wie viele Rührstäbchen, Seifenverpackungen oder Strohhalme in einer Woche im Krefelder Hof zusammenkommen. Viele Einweg-Produkte aus Plastik wurden bereits durch biologisch abbaubare Varianten ersetzt. „Billiger ist das nicht, aber wir fühlen uns mit diesen Maßnahmen sehr viel wohler“, betont Atli, Und wenn das EU-weite Verbot von Einmalprodukten aus Plastik 2021 in Kraft tritt, sind Vaessen und sein Team schon sehr gut aufgestellt.
In der Unternehmensgruppe Accor, zu der der Krefelder Hof zählt, wird das Umweltengagement durch die Kampagne „Planet 21“ gefördert. Bestandteil dieser Kampagne ist ein 75 Punkte umfassender Maßnahmen-Katalog. Hotels der Gruppe sind verpflichtet, wenigstens 16 dieser Maßnahmen umzusetzen, um eine Bronzemedaille zu erhalten. Das Parkhotel hat bereits den Silberstatus erlangt, aber Vaessen und Atli sind damit noch lange nicht zufrieden. Ideen für die Zukunft gibt es jede Menge: „Ich plane derzeit einen eigenen Kräutergarten für unsere Hotelküche“, berichtet Vaessen. „Außerdem möchte ich wegkommen von den Minibars.“ Die Kühlschränke sind echte Stromfresser, werden darüber hinaus nur von einem Bruchteil der Gäste überhaupt in Anspruch genommen und deshalb standardmäßig vom Stromnetz getrennt: Wer sie nutzen möchte, ist aufgefordert, sie selbstständig wieder anzuschließen. „Viele Gäste haben dafür kein Verständnis. Hier würden wir uns ein Umdenken wünschen “, sagt Atli.
- In der Hotelbar kommen ausschließlich biologisch abbaubare Strohhalme aus Trester zum Einsatz
- Auf diesem Schild können sich Hotelgäste gegen die tägliche Reinigung entscheiden und die Pflanzung eines Baumes initiieren
Aber es gibt auch positive Resonanzen, die die Marschrichtung der Direktion bestätigen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Projekt „Plant for the Planet“. Gäste des Krefelder Hofs haben die Möglichkeit, sich auf dem „Bitte nicht stören“-Schild gegen die tägliche Reinigung zu entscheiden. Für jedes nicht gereinigte Zimmer spendet das Hotel drei Euro an die Initiative, die mit dem eingenommenen Geld weltweite Aufforstungsmaßnah- men betreibt. Seit der Einführung im Jahr 2010 wurden so insgesamt rund 2.500 Bäume in Südamerika, Osteuropa, aber auch in Deutschland gepflanzt. „Wir finden, dass das eine tolle Sache ist“, resümiert Vaessen. Wer erfahren möchte, was im Mercure Parkhotel Krefelder Hof alles für die Umwelt getan wird, kann sich auf den Unternehmens-Websites über alle Maßnahmen informieren und Inspirationen für den eigenen Haushalt holen. Oder sich bei einer Übernachtung – vielleicht nach den im September startenden Craft-Beer-Abenden – mit einer Baumspende beteiligen.
Mercure Parkhotel Krefelder Hof
Uerdinger Str. 245
47800 Krefeld
Telefon: 02151-58 40
www.mercure.com
www.accorhotels.com