Die Kunst der kleinen Schnitte

 

Stefanie Sierich ist 45, ausgebildete Einzelhandelskauffrau und hat zwei Töchter per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Ihre Gebärmutter ist stark vergrößert und zudem durchsetzt mit Myomen, gutartigen Wucherungen, die ihr während der Monatsblutung Schmerzen bereiten. Der Ratschlag der Frauenärzte war immer der gleiche: operative Entfernung der Gebärmutter im Krankenhaus – und wegen der Größe per Bauchschnitt. „Aber die Atmosphäre im Krankenhaus behagt mir einfach nicht. Ich habe immer das Gefühl, dass ich dort verloren gehen könnte“, erklärt sie. „Als ich erfuhr, dass die Gynäkologische Tagesklinik die Operation minimal invasiv durchführt und ich schnell wieder nach Hause gehen kann, habe ich nur gefragt, wo ich unterschreiben muss“, lacht sie.

 

Als die GTK vor 25 Jahren von Dr. Georg Th. Rutt gegründet wurde, war das Konzept völlig neu. Seine Idee: weg von der Massenabfertigung der großen Krankenhäuser, hin zum persönlicheren, vertrauensvollen Kontakt in hotelähnlichem Ambiente. Gleichzeitig aber ein hochspezialisiertes Behandlungsangebot mit einem Fokus auf gynäkologische Operationen und sogenannte stationsersetzende Leistungen. Nach dem Start auf der Petersstraße in Krefeld stellte sein Konzept als bahnbrechender Erfolg heraus, sodass die Räumlichkeiten in der Innenstadt schnell zu klein wurden. Heute sitzt die GTK auf der Violstraße, direkt gegenüber vom Krefelder Zoo. Ein Team von 23 Personen mit über 30 Jahren OP-Erfahrung führt hier nach der Überweisung durch den Gynäkologen in drei Operationssälen im Jahr rund 4.500 operative Eingriffe mit auffallend geringer Komplikationsrate und hoher Patientenzufriedenheit durch. Absoluter Schwerpunkt sind mittlerweile minimal invasive Eingriffe: Frei nach dem Motto „Kleine Schnitte, große Wirkung“ werden die meisten Operationen mittels Endoskop durchgeführt. Der Vorteil: Die Patientinnen können nach den Eingriffen nach Hause und sind bereits nach wenigen Tagen oder Wochen der Rekonvaleszenz wieder voll bei Kräften. Zudem stehen aber auch neun Betten in fünf Zimmern bereit, in denen Patientinnen nach größeren Eingriffen zur Beobachtung übernachten können.

Stefanie Sierich war schon beim ersten Betreten der GTK begeistert: Die hellen, freundlich eingerichteten Räume hatten so gar keinen Krankenhauscharakter. Die Vorbesprechung bei ihrem behandelnden Arzt fand in aller Ruhe und Privatsphäre statt. „ Man hat sich von Anfang an um mich gekümmert. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben.“ Aber nicht nur die Patienten wissen das Konzept der GTK zu schätzen. „Die Bedingungen, unter denen wir in der GTK arbeiten, empfinden alle hier tätigen Ärzte als Bereicherung“, berichtet Dr. Rutt. Denn was für andere Berufe gilt, trifft auch auf Ärzte zu: Unter ständigem Druck und Stress kann niemand auf Dauer Leistung bringen. Jeder profitiert davon, wenn er sich mit seiner Arbeit identifizieren kann. „Das ist schlicht nicht möglich, wenn man nichts über den Menschen weiß, der da vor einem sitzt. Aber das ist der Alltag in einer großen Klinik“, weiß Dr. Rutt.

„Die Bedingungen, unter denen wir in der GTK arbeiten, empfinden alle hier tätigen Ärzte als Bereicherung.“

Nach der erfolgreichen Operation nimmt Stefanie Sierich im Wintergarten der Tagesklinik Platz. Sie schüttelt ungläubig den Kopf: „Jahrelange Schmerzen und dann geht alles so einfach!“ Ihr Operateur tritt ein und unterbricht das Gespräch. „Ich sehe schon, Ihnen geht es sehr gut“, schmunzelt er. Geschichten wie die von Frau Sierich hat er schon oft gehört. „Die Reaktionen, die wir erhalten, bestätigen uns in unserer Überzeugung, hier das Richtige zu tun. Wir fragen regelmäßig die Zufriedenheit unserer Patientinnen ab und fast alle sagen das Gleiche: Sie schätzen den persönlichen Kontakt zum behandelnden Arzt, sie fühlen sich bei uns geborgen, genießen das Ambiente – und sind zufrieden mit der Behandlung selbst“, berichtet er.

Diese Zufriedenheit ist am Ende ausschlaggebend für den anhaltenden Erfolg der GTK. Denn was wäre das Wohlfühlklima wert, wenn der therapeutische Erfolg ausbliebe? Hier wirkt das Konzept der GTK gewissermaßen erfolgssichernd, denn das Konzept ist auch für Spitzenkräfte überaus attraktiv. Das siebenköpfige Ärzteteam an der GTK genießt deutschlandweit einen exzellenten Ruf. Seit vier Jahren gibt es eine Kooperation mit dem Malteser Krankenhaus in Uerdingen, in dem die Gynäkologen Operationen durchführen, die den stationären Aufenthalt erfordern. Nach dem Aus für die Geburtshilfe wird die dortige Frauenklinik von den Ärzten der GTK geleitet. Außerdem fungiert die GTK als eines von wenigen Ausbildungszentren für gynäkologische Endoskopie. Regelmäßige Sondersprechstunden widmen sich ausschließlich bestimmten, häufigen Krankheitsbildern. Ein Spezialgebiet ist außerdem die Behandlung von Inkontinenz. Ein weit verbreitetes Problem, das die Ärzte der GTK von seinem Tabucharakter befreien möchten.

Vorerst gilt es aber, Stefanie Sierich zu verabschieden. An der Tür drückt der Operateur ihr die Hand. Seine Patientin ist immer noch etwas verwirrt: Vor weniger als 24 Stunden noch auf dem OP-Tisch, jetzt schon wieder auf dem Weg nach Hause. „Muss ich irgendwas beachten?“, fragt sie den Gynäkologen, als traue sie dem Frieden noch nicht. „Überanstrengen Sie sich nicht – erholen werden Sie sich am besten zu Hause“, sagt er.

 

GTK-Krefeld
Violstraße 92, 47800 Krefeld
Tel.: 02151/80600
E-Mail: info@gtk-krefeld.de
Web: www.gtk-krefeld.de