Das Klagen über die langsam mahlenden Mühlen der Bürokratie gehört vielerorts zum guten Ton. Auch wenn es um Bauvorhaben geht, sind wir es längst gewohnt, dass alles länger dauert, als ursprünglich gedacht. Führt man sich aber vor Augen, dass es in Krefeld derzeit 825 Bauvorhaben gibt, werden solche Verzögerungen nachvollziehbar. Es kann immer nur eine bestimmte Anzahl von Projekten gleichzeitig bearbeitet werden, hinzu kommt, dass sich die einzelnen Bauvorhaben massiv voneinander unterscheiden. Um die Herausforderung zu bewältigen, wurde 2014 die Erstellung einer Prioritätenliste beschlossen, anhand derer die Bauleitplanung die einzelnen Projekte abarbeitet. Anhand eines Kriterienkatalogs werden den einzelnen Bauvorhaben Punkte zugewiesen und so eine Rangliste erstellt. So werden etwa Bauvorhaben, die eine Bedeutung für die Krefelder Stadtplanung innehaben, höher bewertet. Doch die Prioritätenliste ist kein starres Konstrukt, sondern verändert sich mit der Bearbeitung. Eine Gewährleistung, dass ein priorisiertes Objekt auch tatsächlich als erstes gebaut wird, besteht allerdings nicht, denn die Liste ist ein reines Organisationswerkzeug für die Verwaltung. Die Entscheidung über den Fortschritt der Bebauungspläne liegt nach wie vor in den Händen der Politik.