Gesundheit, Mobilität, Fitness – das sind die drei Grundwerte, die sich das Krefelder Orthopädietechnik-Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Dabei werden die Bereiche Orthopädieschuhtechnik, Sanitätshaus Klasse 2 und Podologie (nichtärztliche Fußheilkunde) abgedeckt. Damit seine Kunden die Räume an der St.-Anton-Straße auch wirklich gesund, mobil und fit verlassen können, hat sich das Unternehmen drei wichtige Kompetenzen erarbeitet: eine perfekte Messtechnik, eine präzise Fertigung und die hervorragende Qualifikation seiner Mitarbeiter.

„Um die Zukunft unseres Betriebes mache ich mir keine Sorgen!“ - Orthopädie-Schuhtechnik Jordan

Jana und Wilhelm Jordan: Ein generationsübergreifendes Führungsduo

Menschen, die in die St.-Anton-Straße kommen, benötigen Hilfe bei der Verbesserung oder Erhaltung ihrer Mobilität. Es geht meistens um den Bewegungsapparat, also Füße und Beine, die bei Jordan durch die Anpassung des vorhandenen Schuhwerks, die Neuanfertigung von orthopädischen Schuhen oder durch Kompressionsstrümpfe und Bandagen unterstützt werden. Dabei werden orthopädische Schuhe grundsätzlich maßangefertigt. Schuhe für Rheumatiker, Diabetiker und Problemfüße gibt es darüber hinaus in kleinen Serien. „Die Voraussetzung für die Versorgung unserer Kunden mit optimalem Schuhwerk sind präzise Messverfahren, die bei uns auf vielfältige Weise angewendet werden“, erklärt Jana Jordan, Tochter des Firmeninhabers Wilhelm Jordan.“ Nur in der Kombination der unterschiedlichen Verfahren erhalten wir wirklich belastbare Daten und können so individuelle Schuhe herstellen.“

Jana Jordan ist ausgebildete Orthopädie-Schuhtechnikerin und bereitet sich gerade auf ihre Meisterprüfung vor. Für KR-ONE begibt sie sich einmal auf die Patientenseite, um die unterschiedlichen Messungen zu demonstrieren. Da ist zum einen die „Medilogic“-Druckmessung, bei der der Patient über eine auf dem Boden liegende Platte geht, um die Hauptbelastungspunkte der Füße zu ermitteln, die dann auf einem Computerbildschirm in einem Farbbild dargestellt werden. Zur Überprüfung der Ergebnisse bietet Medilogic zusätzlich eine Druckmessung im Schuh, bei der der Patient mit einer in den Schuh gelegten Messvorrichtung läuft. In die dritte Dimension führt das „Bodytronic“-Messverfahren, bei dem ein 3D-Scan der Beine bis zur Gürtellinie durchgeführt wird. Auf diese Weise können Kompressionsstrümpfe und Bandagen optimal dimensioniert werden. Bedient wird das System von Harald Freyer, dem – nach dem Chef – zweiten Orthopädieschuhtechniker Meister im Betrieb.

Ein All-In-One-System ist „Touch Point“, die letzte Station unser „Mess-Safari“. Es besteht aus einem mobilen Fußscanner und einem digitalen Touch-Screen, die kabellos Daten austauschen. „Neben modernen, digitalen Messmethoden verwenden wir weiterhin klassische Verfahren, wie Trittspur-Blauabdrücke oder Formabdrücke mit Gips oder Schaumstoff. Digitale Daten haben allerdings den Vorteil, dass sie reproduzierbar sind“, weiß Geschäftsinhaber Wilhelm Jordan. „Bei einer Beinmessung mit Maßband kommt es zum Beispiel sehr darauf an, wer die Messung macht, da jeder das Band unterschiedlich straff anlegt. Eine digitale Messung mit Bodytronic dagegen, führt immer zu denselben Ergebnissen.“

Verlässt man den vorderen, den Kunden zugänglichen Teil der Jordan-Geschäftsräume, gelangt man in die Werkstatt, wo auf Basis der vorne gewonnenen Messergebnisse orthopädische Hilfsmittel gefertigt und bearbeitet werden. Alle Arbeiten werden hier exakt ausgeführt und für die nächste Anprobe oder Auslieferung vorbereitet. Eine wichtige, vor Ort ausgeführte, Arbeit ist die orthopädische Schuhzurichtung, bei der Konfektionsschuhe, zum Beispiel durch Polsterungen oder Erhöhungen, modifiziert werden. Reicht dies nicht aus, um den Patienten gesundes Gehen zu ermöglichen, suchen die Orthopädie-Experten passende orthopädische Schuhmodelle oder fertigen individuelle Maßschuhe.

„Vor allem für Rheuma- und Diabetes-Patienten ist die Versorgung mit orthopädischen Maßschuhen wichtig.“

Den komplexen Prozess einer Maßschuhfertigung kann man sich wunderbar neben allen anderen Themen in der Mediathek der Jordan-Website www.ortho-schuh.de ansehen. Er beginnt mit der Herstellung von genau den Kundenfüßen nachgebildeten Leisten, auf deren Basis dann ein Probeschuh aus durchsichtigem Kunststoff erstellt wird, den der Kunde anprobiert. Wenn der Schuh passt und das gewünschte Obermaterial ausgewählt ist, geht es an die eigentliche handwerkliche Schuhproduktion. „Vor allem für Rheuma- und Diabetes-Patienten ist die Versorgung mit orthopädischen Maßschuhen wichtig“, berichtet Wilhelm Jordan. „Die oft schwer beeinträchtigten Füße dieser Menschen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, will man irreversible Folgeschäden vermeiden. Neben den medizinischen Anforderungen versuchen wir aber immer auch den ästhetischen Wünschen unserer Kunden Rechnung zu tragen. Wir geben unseren Maßschuhen so viel modischen Schick wie möglich.“

Die Grundlage für das Funktionieren aller modernen Technik und perfekten Handwerkskunst ist auch bei Orthopädie-Schuhtechnik Jordan das qualifizierte und motivierte Mitarbeiterteam. 16 Menschen arbeiten aktuell an der St.-Anton-Straße. Zwei Stellen sollen kurzfristig wiederbesetzt werden. „Mir ist besonders wichtig, dass meine Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand sind und den Blick für das Ganze haben“, erklärt Wilhelm Jordan seine Firmenphilosophie. „Daher haben auch die Werkstattmitarbeiter häufigen Kundenkontakt, und alle nehmen regelmäßig an Fortbildungen Teil – zum Beispiel zu Technik und Produkten, aber auch zu Fragen wie Verkauf und Marketing. Als Unternehmer muss man immer investieren, in Menschen und in Technik“, ist sich der Orthopädie-Schuhtechnikermeister sicher und ergänzt: „Wer in seinen Betrieb nichts hineinsteckt, bekommt auch nichts heraus.“

Ein wichtiges Mittel der Zukunftssicherung ist für das seit fast 130 Jahren bestehende Traditionsunternehmen seit jeher die Ausbildung künftiger Mitarbeiter im eigenen Betrieb. Mindestens genauso wichtig ist die Weitergabe von Wissen und Können an die jeweils nächste Familiengeneration. Daher ist Wilhelm Jordan besonders stolz, dass seine Tochter Jana den Betrieb in der 5. Generation fortführen möchte. „Bisher waren hier alle Chefs Männer und hießen Wilhelm. Das ändert sich jetzt. Jana hat ihre Ausbildung nicht nur mit Erfolg abgeschlossen. Meine Tochter hatte den besten Abschluss im gesamten Kammerbezirk“, erzählt der 55-Jährige mit einem strahlenden Lächeln und schiebt freudig hinterher: „Um die Zukunft unseres Betriebes mache ich mir überhaupt keine Sorgen!“

Wilhelm Jordan GmbH, Sankt-Anton-Straße 16, 47799 Krefeld, 02151 29874, www.ortho-schuh.de