Wer seine Rechnung für den Restaurantbesuch in der internationalen und bunten Gastronomielandschaft an Rhein und Ruhr bargeldlos begleicht, nutzt dafür mit einiger Wahrscheinlichkeit ein Terminal von RS FAIRPAY, einem regionalen Anbieter für kartengestützten Zahlungsverkehr. Geschäftsführer Rüdiger Schink kennt und schätzt die kulturelle und kulinarische Vielfalt der Region und unterstreicht dies mit seiner Werbekampagne „LeckerBuntesDeutschland“, die sich offensiv gegen rechte Panikmache und braune Einfalt richtet und dabei geschickt Werbung und politisches Engagement vereint.

RS Fairpay, Winkmannshof

Der Winkmannshof zählt seit Jahren zum Kundenstamm von RS Fairpay

„Ich habe Angst, dass die Stimmen der Rechtsradikalen und Rechtspopulisten in Deutschland Überhand gewinnen und empfinde es daher als meine Bürgerpflicht, mich dagegen aufzulehnen“, sagt Rüdiger Schink mit besorgter Miene während er verschiedene Faltflyer auf einen der Tische im Winkmannshof legt. Das gutbürgerliche Restaurant am Fuße der Burg Linn zählt seit Jahren zum festen Kundenstamm des Unternehmers aus Moers und wird im nächsten Jahr ebenfalls Teil der politisch motivierten Werbekampagne sein. Und die ist gleichsam simpel wie genial: Auf den Frontseiten der Flyer sind regionale Gastronomen aus allen Teilen der Welt abgebildet und eine Internetadresse verweist jeweils auf ihre Biografie, die Schink in persönlichen Interviews mit seinen Kunden herausgearbeitet und verschriftlicht hat. „Hinter jeder Einwanderung steckt ein Mensch, ein persönliches Schicksal und ein guter Grund, die Heimat zu verlassen und in Deutschland neu anzufangen. Diese Geschichten möchte ich erzählen, um mit Vorurteilen über Migranten aufzuräumen“, erklärt Schink, der etwa 350 Gastronomen und Einzelhändler zu seinem Kundenstamm zählt und bereits viele dieser Kunden für seine Aktion gewinnen konnte. Es sind packende Schicksale wie die des Düsseldorfer Restaurantbetreibers Sisagouane Vongsay, der während des Vietnamkriegs über den Mekong von Laos nach Deutschland floh, um dem drohenden Einzug zum Militärdienst zu entkommen. „Wenn er nicht geflohen wäre, hätte er im Vietnamkrieg auf seine eigenen Leute schießen müssen. Da hätte ich auch die Flucht ergriffen“, sagt Schink und ist sichtlich berührt.

Unter den Gesichtern der Kampagne sind neben Einwanderern auch ganz bewusst deutschstämmige Gastronomen, wie Schink weiter ausführt: „Es ist mir wichtig zu verdeutlichen, dass es keinen Unterschied zwischen Biodeutschen und Einwanderern gibt. Sofern sie arbeiten und Steuern zahlen, leisten sie alle ihren gesellschaftlichen Beitrag und bereichern zudem die kulturelle und kulinarische Vielfalt unseres Landes.“ Schink ist sich sicher, dass dafür jedoch derzeit noch nicht die richtigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen existieren und möchte nicht zuletzt auch auf die dringenden Baustellen der derzeitigen Integrations- und Flüchtlingspolitik aufmerksam machen. „Nur wer Arbeit hat, kann sich auch erfolgreich integrieren. Asylverfahren müssen schneller abgewickelt und Arbeitsverbote aufgehoben werden“, mahnt der 48-jährige Unternehmer, der als kaufmännischer Netzbetreiber mit seinen EC- und Kreditkarten-Terminals das Bindeglied zwischen Gastronomen und Händlern auf der einen und den Händlerbanken und technischen Netzbetrieben auf der anderen Seite darstellt.

Die Idee für die ungewöhnlich politische Werbemaßnahme kam dem Unternehmer im Zuge seiner geschäftlichen Kontakte zu Migranten aus aller Welt, aus denen teilweise im Laufe der Jahre auch Freundschaften wurden. „Früher hatte ich einfach junge Frauen mit EC-Terminals auf meinen Werbemitteln, doch irgendwann wurde mir klar, dass ich die Öffentlichkeit, die ich mit meiner Werbung erziele, auch politisch nutzen sollte“, erläutert Schink, der seine Flyer regelmäßig an über 3.000 Adressen versendet und auch im Netz immer größere Klickzahlen für seine Werbemaßnahme bekommt.

„Nur wer Arbeit hat, kann sich auch erfolgreich integrieren. Asylverfahren müssen schneller abgewickelt und Arbeitsverbote aufgehoben werden.“

Dann holt der Unternehmer aus Moers Zettel und Stift hervor, um eine weitere Geschichte aufzuschreiben – die des Winkmannshof-Betreibers Michael Brück, der die Fluchtursachen mit eigenen Augen gesehen hat. „Ich war acht Jahre lang Zeitsoldat und in dieser Zeit drei mal in Afghanistan stationiert. Ich kenne die Situation vor Ort und weiß, warum Menschen ihre Heimat verlassen“, berichtet der 31-jährige Brück von seinen einschlägigen Erfahrungen im Mittleren Osten und ergänzt: „Wenn Menschen nach Deutschland kommen und sich über ihre gastronomische Tätigkeit integrieren, ist das eine gute Sache. Es gibt an jeder Ecke einen McDonalds, aber ein syrisches Restaurant ist eher selten. Es wäre doch toll, wenn sich das in Zukunft ändert.“ Brück, der den Winkmannshof Anfang 2016 mitsamt Karten-Terminal übernahm, war sofort von der mutigen Werbekampagne des neuen Geschäftspartners überzeugt und wird ab dem nächsten Jahr ebenfalls mit seinem Gesicht und seiner Geschichte auf den Flyern von RS FAIRPAY auftauchen. Doch nicht nur von der Werbung, sondern auch von den geschäftlichen Vorteilen eines regionalen Anbieters ist Brück begeistert: „Der direkte Kontakt mit Herrn Schink und die klaren Kostenvorteile gegenüber einem Terminal bei meiner Hausbank sind ideal.“

Bargeldloses Bezahlen ist ein Wachstumsmarkt und Rüdiger Schink nutzt den Aufwind der Branche und die damit immer weiter steigende Reichweite seiner Werbemittel, um auch seiner politischen Verantwortung gerecht zu werden. „Es ist eine Win-Win-Situation. Meinen Kunden gebe ich auf meinen Flyern eine Plattform, um sich und ihre Restaurants vorzustellen und dabei tragen sie eine wichtige gesellschaftliche Botschaft in die Welt“, freut sich Schink und gibt zu: „Natürlich ist und bleibt es aber am Ende des Tages auch eine gute Werbung für meine Produkte und Dienstleistungen.“ Bei so viel politischem Engagement sei das erlaubt.

RS Fairpay, Fieselstraße 10, 47441 Moers, Tel.: 028418838348,
www.rs-fairpay.de, Link zur Kampagne: www.rs-fairpay.de/leckerbunt