Wenn sich die sechs Künstler des Pausenhof-Kollektivs in einem der Gemeinschafts-Ateliers der früheren Schule 21 über den Weg laufen, kommt tatsächlich immer ausgelassene Schulhofstimmung auf. Und das, obwohl sie sich ursprünglich nicht zusammengefunden haben, weil sie sich kannten. Oder etwa in die gleiche Kunstrichtung unterwegs waren. Eigentlich sind sie alle, also Frank Bernemann, Hans-Jörg Buschmeier, Barbara Freundlieb, Christine Prause, Susanne Pochowski und Peter Schmitz, sogar sehr unterschiedliche (Künstler-) Persönlichkeiten. Sie arbeiten an ihren Werken in der Regel zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten. Aber dennoch sind sie innerhalb der vergangenen zehn Jahre zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen, die sich mag und den Austausch untereinander schätzt. In den Räumlichkeiten der Alten Volksschule an der Markstraße 161 würde vermutlich kein Passant mehr irgendwelches Leben vermuten – also eigentlich die ideale Umgebung, um sich in kreative Prozesse zu versenken. Und diesen geheimen Ort nutzen die Sechs, jeder auf seine Weise. Frank Bernemann ist derzeit dabei, seine wirklich beeindruckenden großformatigen Holzarbeiten ein wenig zu verkleinern, wobei jede Menge Wachs ins Spiel kommt. Christine Prause fühlt sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen Acryl-Farbe und Raum zuhause. Susanne Pochowsky durchdringt mit ihrem analytischen Verstand gerade abstrakte Formen. Und Peter Schmitz ist immer auf der Suche nach grotesken Alltagssituationen und Geschichten, die er in Öl oder Zeichnungen bannen kann. Hans-Jörg Buschmeier und Barbara Freundlieb treffen derzeit ihre Muse im Urlaub. Allen gemein ist auch in diesem Jahr wieder eines: Anfang September öffnen sie ihre Türen für eine Gemeinschaftsausstellung. Mit viel gespeicherter Sommerferien- und Pausenhofstimmung, einem kulturellen und musikalischen Rahmenprogramm sowie einem Novum: einer gemeinsamen Schau in den Schulfluren, unter dem Motto „Marktstraße“. Dazu haben die sechs Pausenhof-Künstler jeweils eigene Arbeiten angefertigt, mit denen sie die nähere Umgebung „ihrer Schule“ mal genauer ins Visier nehmen. Was dabei herauskommen wird, bleibt bis zum 3. September auch untereinander ein Geheimnis. Die Künstler gönnen sich am Ausstellungswochenende im September also zusätzlich zum üblichen Trubel den Spaß einer internen Vernissage. Schließlich soll es ja weiterhin spannend bleiben. Wobei durch die Auftragsarbeiten, die jeder von ihnen zusätzlich zum freien Arbeiten gerne ausführt, ohnehin für kreative Anstöße von außen gesorgt ist. In so eine Schule wäre vermutlich jedes Kind gerne gegangen. Am 3. und 4. September von 12 bis 19 Uhr dürfen wir.
Ausstellung im Pausenhof 2016. Atelier Pausenhof in der Alten Volksschule, Marktstraße 161, 47798 Krefeld, www.pausenhof-krefeld.de, Öffnungszeiten: Samstag, 03.09.2016, 12 – 19 Uhr, Sonntag, 04.09.2016, 12 – 19 Uhr. Es gibt ein kulturelles Rahmenprogramm mit Musikimprovisationen und Theatereinlagen. Die Ausstellung wird vom Kulturbüro der Stadt Krefeld gefördert.