Wenn Sylvia Steenken über das spricht, was sie tut, leuchten ihre Augen. Und da sie vielseitig unterwegs ist, bekommt der Zuhörer dieses Leuchten ziemlich oft zu sehen. Das Steckenpferd der Krefelderin sind Franchise-Systeme. Selbst wenn man keine vertieften Kenntnisse dieses Fachbereichs hat, schafft es Steenken mit ihrer authentischen und begeisterungsfähigen Art, dem Zuhörer den Aufbau so zu erläutern, dass dieser hinterher nicht nur um einiges Wissen reicher ist, sondern am liebsten selbst ein Franchise-Unternehmen eröffnen möchte. Steenken l(i)ebt, was sie macht.

Unternehmensberaterin Sylvia Steenken

Wenn Sylvia Steenken von ihrem Beruf spricht, leuchten ihre Augen

Unternehmertum und Wachstum standen bei Steenken früh im Mittelpunkt. Als „Kind der Region“ ist sie im tropischen Klima der elterlichen Orchideenzucht in Neukirchen-Vluyn groß geworden. Heute lässt die Unternehmerin nicht mehr Orchideen, sondern gute Geschäftsmodelle wachsen und gedeihen. Schon zu Beginn ihrer Laufbahn waren ihr ein hoher Praxisbezug wichtig, deshalb absolvierte sie ein duales BWL-Studium mit gleich zwei Ausbildungen: zur Industriekauffrau und zur Fremdsprachenkorrespondentin. Eine perfekte Ausgangsbasis, um auch im Ausland zu arbeiten: „Vier Jahre war ich international unterwegs, doch irgendwann wollte ich gerne sesshaft werden“, erklärt Steenken rückblickend. Ihre erste leitende Position übernahm sie im Franchisebereich eines Telekommunikationsunternehmens als erste Frau in dieser Position: „Das war nicht immer einfach, aber ich habe viel gelernt“, erinnert sich die 44-Jährige lächelnd. Einschüchtern ließ sich die Krefelderin davon nämlich keineswegs.

Fünf Jahre strukturierten und digitalisierten Steenken und ihr Team den Franchisebereich mit 400 Partnern, 400 Filialen und dem freien Handel. Die Aufgaben umfassten Partnerakquise, Training, Marketing, Kommunikation, Benchmarking und die Steuerung des Beirates – eben alles, was eine Franchisesystemzentrale so macht. Dann bekam die Krefelderin ihre Tochter und setzte für ein Jahr aus. Der Weg zurück war schon fest geplant, doch durch die Übernahme des Unternehmens kam es anders, und Steenken stieg aus. „Das war wohl der berühmte Arschtritt, den ich gebraucht habe, um mich selbstständig zu machen“, sagt sie heute. Steenken machte daraufhin ihre Stärken zu ihrem Beruf: Wachstum und Unternehmertum. Sie wurde Franchise-Beraterin. „Es gibt nur wenige Franchise-Berater in Deutschland, und die meisten sind deutlich älter und weniger digital“, erklärt sie ihren Ansporn, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und betont: „Frauen müssen mit ihren Stärken punkten und nicht Männer kopieren.“

FranchiseForYou heißt das Unternehmen, das Steenken gegründet hat. Sie unterstützt erfolgreiche Unternehmer beim Aufbau einer Franchise. „Im Prinzip ist es egal, aus welcher Branche das Geschäftsmodell kommt, wichtig ist nur, dass das Konzept multiplizierbar ist“, erklärt Steenken. Ihr Lieblingsbeispiel ist ein italienisches Restaurantkonzept, das sie zurzeit betreut. „Der Inhaber hat aktuell fünf Restaurants in Köln und möchte expandieren. Um zu schauen, ob das machbar ist, mussten wir erst einmal gemeinsam erarbeiten, was das eigentliche Herzstück seines Erfolges ist und wie es andere Unternehmer als Franchisepartner übernehmen können“, so die Krefelderin. Damit beginnt die eigentliche Arbeit, und die Franchise-Beraterin macht wieder genau das, was sie am liebsten tut: „Geheimrezepte“ verstehen und deutlich machen. „Bis jetzt hat in dem Restaurant jeder Koch die Rezepte nach seinem Ermessen und Können umgesetzt – gut, aber nicht immer gleich. Im Franchising aber geht es darum, die erfolgsrelevanten Abläufe zu standardisieren, um sie auch überall gleich anzuwenden. Das fängt bei den Rezepten und der Ladengestaltung an, umfasst aber auch die Serviceabläufe, Einkauf und Logistik, Administration und Training. Es ist die Aufgabe des Franchisegebers, die Marke bekannt zu machen und für die Qualität im gesamten System zu sorgen“, erklärt die Beraterin mit funkelnden Augen. Da ist es wieder, dieses Strahlen, das Steenkens Begeisterung verrät.

Unternehmensberatung Sylvia Steenken

Wie der Name FranchiseForYou bereits andeutet, ist der Franchise-Aufbau immer auf das Unternehmen und den Unternehmer abgestimmt. Eines ist Steenken dabei immer wichtig: die Zukunftsfähigkeit. Deshalb analysiert sie zu Beginn der Zusammenarbeit, wie tragfähig das Geschäft auf Dauer ist und wie so viel wie möglich digitalisiert werden kann. Die Digitalisierung ermöglicht einerseits die Partner von manuellen und fehleranfälligen Prozessen zu entlasten. Vor allem aber dient sie dazu, Daten zu genieren, die die Basis für die Optimierung und Weiterentwicklung des Geschäftes sind. Dieser Fokus auf die Digitalisierung ist Steenkens Markenzeichen in der Franchisebranche. Wenn man Steenken zuhört, wie sie von all ihren Tätigkeiten erzählt, könnte einem leicht schwindelig werden. Die Krefelderin ist da aber ganz bodenständig: „Ich liebe einfach das, was ich tue, auch wenn es mitunter anstrengend ist.“ Deshalb sieht sie sich selbst auch gar nicht als Karrierefrau: „Für mich ist eine Powerfrau eine Frau, die liebt, was sie tut und das mit viel Engagement umsetzt – ganz egal ob privat oder beruflich. So haben es mir meine Eltern vorgelebt und so möchte ich ein Vorbild für unsere Tochter sein. Das funktioniert nur im Team mit meinem Mann und mit viel Unterstützung unserer Eltern und Freunde.“ Ihre Tochter erlebt die Berufstätigkeit ihrer Mutter ganz hautnah, stellt Fragen, versteht Zusammenhänge, fiebert bei neuen Kunden mit und hilft bei der Gestaltung von Flipcharts. Steenken erzählt lächelnd, dass sich ihre Tochter später auch selbstständig machen will. Jetzt strahlen ihre Augen noch mehr.

FranchiseForYou, Inhaberin: Sylvia Steenken, Nierster Straße 3, 47809 Krefeld, Telefon: 02151-7899310, www.franchiseforyou.de