Am 15. Februar feierte im Theater Krefeld die Inszenierung des Pommerat-Schauspiels „Mein Kühlraum“ Premiere. Nach „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ ist es das zweite Stück des französischen Dramatikers auf der Krefelder Bühne, dessen tragikomische, satirische Werke in den letzten Jahren wachsende Popularität erfuhren.
Auch Mein Kühlraum entführt das Publikum in eine absurde Szenerie, deren Zentrum ein Supermarkt darstellt: Dessen Inhaber Monsieur Blocq hat nur noch zwei Wochen zu leben und vererbt den Laden seinen Angestellten, unter der Bedingung, dass sie einen Tag im Jahr öffentlich seiner Person gedenken. Estelle, die gute Seele des Supermarkts, schlägt vor, ein Theaterstück über Blocqs Leben zu inszenieren. Da Estelle die Idee hatte und sich ohnehin stets hilfsbereit jeder Aufgabe annimmt, steht sie mit der gesamten Organisation des Stücks bald alleine da. Zu allem Überfluss halsen ihr die Kollegen auch im Geschäft mehr und mehr Verantwortung auf. Erst als Estelle ihren handfesten kleinen Bruder zu Hilfe holt, kehrt ein wenig Disziplin ein. Dennoch sind schnell alle überfordert mit ihrer Lage – denn jeder ist plötzlich sein eigener Chef. An der harten Wirklichkeit des Geschäftsalltags zerbricht so mancher Traum, während immer neue Konflikte erwachsen.
Das sagen Zuschauer/-innen:
„Mir hat das Stück die Abgründe menschlichen Daseins gezeigt. Wie manipulierbar die Menschheit ist, wie sich Menschen auf unterschiedlichen Ebenen verändern. Mobbing, häusliche Gewalt, ‚Me too‘ – große Themen, die uns aktuell beschäftigen, haben ihren Platz in der Inszenierung gefunden. Sehr modern, sehr attraktiv – und die Schauspieler waren hervorragend.“ – Uwe Benecke
„Mir hat es sehr gut gefallen. Es ist ein tiefgründiges Stück und behandelt sehr viele Eigenschaften des Menschen: Gruppendynamik, Liebesbeziehungen, Glaube, Ängste und Kapitalismus. Ich fand es künstlerisch sehr gut gemacht, schauspielerisch hervorragend.“ – Dr. Galip Oruz
„Es ist wirklich keine leichte Abendunterhaltung. Das hängt noch lange nach, da wird man noch etwas dran zu denken und zu arbeiten haben. (…) Ich hätte das Stück gerne auf einer Studiobühne gesehen, weil die Unmittelbarkeit so noch stärker gegeben wäre.“ – Betty Ixkes
Die nächsten Vorstellungen: So, 8.3., 16 Uhr, Do, 19.3., Di, 24.3., Fr, 3.4. & Mi, 8.4., jeweils um 19:30 Uhr im Theater Krefeld, Theaterplatz 3, 47798 Krefeld. Karten und Informationen finden Sie unter www.theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/mein-kuehlraum oder Telefon 02151-805125