
Zum Sport gezwungen: Wegen des Umbaus muss Gebrauchtwagenverkäufer Peter Lüpges mit dem Fahrrad zwischen den Standorten hin und her fahren
TöFi-Gebrauchtwagen-Verkäufer Peter Lüpges lacht: „Die Mitarbeiter der hier ansässigen Firmen fragen uns schon, ob wir für die Tour de France trainieren würden, so oft, wie wir hier mit unseren Fahrrädern vorbeikommen.“ Nein, Lüpges und seine Kollegen befinden sich wahrlich nicht in Vorbereitung auf das härteste Radrennen der Welt. Der Grund ihrer zweirädrigen Pendelei ist der Umbau des Stammhauses von Tölke & Fischer zu einem der modernsten Volkswagen Zentren der Welt. Im Zuge dieses viele Maßnahmen umfassenden Mammutprojekts wurde der Großteil des Gebrauchtwagensegments temporär zur Gladbacher Straße 467 ausgegliedert, die unaufbereiteten Modelle befinden sich gar noch weitere 100 Meter dahinter. „Wenn ein Kunde unangemeldet vorbeikommt, weil er ein Auto im Internet gesehen hat, dann muss ich zwischen den Standorten hin und her fahren, um entweder den Schlüssel oder das Auto zu besorgen. An gut frequentierten Tagen mache ich das bis zu 15 Mal“, erklärt der 31-Jährige in einem der vorübergehend angelegten Container am Platz.
Wer für die Zukunft arbeitet, muss in der Gegenwart Kompromisse in Kauf nehmen. Das gilt für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen. „Den Betrieb während einer solch weitreichenden Baumaßnahme aufrecht zu erhalten, ist wirklich eine Herausforderung und gelingt nur mit einer perfekten Planung. Für unsere Kunden ändert sich der Ablauf dank der guten Vorbereitung nur geringfügig. Unsere Mitarbeiter müssen sich allerdings an die neuen Prozesse gewöhnen und dem Baulärm trotzen“, erklärt Verkaufsleiter Mario Schepp. Was das konkret bedeutet, wird jedem deutlich, der sich dieser Tage dem Areal von der Gladbacher Straße aus nähert. Dort, wo früher die Kundenparkplätze waren, schaffen große Bagger das Fundament für die Neuwagen- und Auslieferungshalle. Deswegen wird der spätere „WeltAuto Platz“, die neue Heimat von rund 300 Gebrauchtwagen samt gläserner Lounge mit sechs Büros, als Parkplatz für Kunden genutzt. „Wir versuchen mit Schildern auf die neue Situation aufmerksam zu machen. Dazu haben wir eine Art Servicepoint installiert. Dort steht ein Mitarbeiter und koordiniert die Kundenanliegen. Als Bonus und aus Dankbarkeit für das Verständnis erhält jeder noch einen kleinen Snack auf die Hand“, so Marketingleiter Christian Rauen.
Während sich der 10.300 Quadratmeter große Gebrauchtwagenbereich bereits in den letzten Zügen befindet, ist das Erscheinungsbild des repräsentativen Neuwagencenters mit 1.700 Quadratmetern Ausstellungsfläche und neuen Werkstätten derzeit nur von den Planungsskizzen abzuleiten. „Die gläserne Halle wird unser zuerst sichtbares Entre und stilprägend sein“, veranschaulicht Schepp die spätere Erscheinung. Doch es ist nicht nur die moderne Architektur, die Richtung Zukunft weist, sondern auch die darin befindliche Technik. Eine Willkommenswand, Touchpoints, 3D-Konfiguratoren, ein digitales Schaufenster, virtuelle Autorealitäten und eine interaktive Kinderwelt werden nach Beendigung der Bauphase den Autokauf zu einem auf viele Weisen spürbaren Erlebnis machen. „Wir bieten unseren Kunden zudem einen neuen digitalen Service und die Möglichkeit, eine innovative Automobilwelt zu erleben. So können seit einigen Wochen Werkstatttermine online gebucht oder der Teile- und Zubehörshop online betreten werden. Auch ein Bewertungsportal im Internet bietet Interaktion mit unseren Kunden, und seit einigen Jahren bereits pflegen wir die Social Media Communication über youtube und facebook“, so Schepp weiter. Bahnbrechend sei für die Servicemitarbeiter auch ein Tool, das bereits bei der Einfahrt zum Volkswagen Zentrum Krefeld das Fahrzeug erkennt und eine Serviceannahme und einen Werkstattaufenthalt digital steuert und verwaltet. Der Status des jeweiligen Fahrzeuges sei jederzeit einsehbar und die dazugehörigen Kundendaten seien sofort abrufbar. „Die neuen technischen Entwicklungen haben uns vor große Herausforderungen gestellt. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir Prozesse und deren Abläufe geschaffen, um Raum und Zeit für den Menschen zu schaffen. Die Bedürfnisse eines jeden Kunden sind individuell und wollen entsprechend befriedigt werden. Darauf legen wir größten Wert“, erläutert Geschäftsführer Markus Tölke die digitale Entwicklung. Doch es werden nicht nur für Kunden sichtbare Veränderungen herbeigeführt, sondern auch ideale Voraussetzungen für die Mitarbeiter im modernsten und innovativsten Volkswagenzentrum Deutschlands geschaffen. Das neue Bürokonzept ist offen und großzügig gestaltet. Neueste Technik gehört ebenso zur Ausstattung wie ein großer Konferenzraum für bis zu 50 Personen mit modernsten Präsentationsmöglichkeiten für Projekt-Teams, Trainings und Schulungen.
„Den Betrieb während einer solch weitreichenden Baumaßnahme aufrecht zu erhalten, ist wirklich eine Herausforderung und gelingt nur mit einer perfekten Planung.“
Peter Lüpges und seine Kollegen sehnen jetzt schon den Abschluss des Umbaus herbei: „Wir freuen uns schon sehr darauf, endlich unsere neue Heimat beziehen zu können. Bis es so weit ist, werden wir allerdings sicherlich noch einige hundert Male hin und her fahren. Aber das hat ja auch sein Gutes. Wir sind in der frischen Luft und bleiben in Bewegung.“ Das Gleiche gilt für seinen Arbeitgeber. Denn Stillstand und Mobilität stehen in einem direkten Widerspruch. Vor allem bei Tölke & Fischer.
Tölke und Fischer GmbH & Co.KG., Gladbacher Strasse 345, 47805 Krefeld, Telefon: +49 2151 339-0