Wir schreiben das Jahr 1920. Harnischmacher Fritz Vogel steigt als Gesellschafter in die erst kürzlich gegründete Gebr. Schnitzler OHG ein: Der Atelierbetrieb, spezialisiert auf die Herstellung von Jacquardstoffmustern, entwickelt sich innerhalb der nächsten 30 Jahre zum größten seiner Art in ganz Europa. Über 200 Mitarbeiter tüfteln tagtäglich in der großen Fabrik an der Oberdießemer Straße, um Musterideen zu entwerfen und als technische Vorlagen für Webmaschinen lesbar zu machen. Noch Mitte der 90er Jahre entstehen hochwertige Bezugstoffe für Luxusautos und -Mobiliar in dem Krefelder Traditionsbetrieb, der Anfang der 2000er schließlich aufgelöst werden muss. Gut 15 Jahre später bringt Vollblutgastronom Ingo Sperling mit seinem modernen Restaurant-Konzept „verve“ nun buchstäblich neuen Schwung in die historischen Mauern.
„Das Gebäude wurde kürzlich gekauft. Die Investoren hatten eine Vision für diese Gegend hier, die ich teile und mitgestalten möchte. Die Umsetzung erfolgte durch das Architekturbüro nvg architekten ingenieure. Im Gebiet
zwischen Großmarkt, Kulturfabrik und diesem Gebäudekomplex entwickelt sich eine tolle Ausgeh-Kultur. Wir ergänzen uns gut und möchten diese Gegend für die Krefelder attraktiv machen. Deshalb ist das hier auch ein
Gasthaus für jedermann und gleichzeitig eine hochmoderne Veranstaltungslocation“, erklärt der 43-Jährige, der seinem ambitionierten Mammutprojekt einen spielerisch leichten Namen gegeben hat – passend zur krieewelschen Sprachgeschichte mit französischem Hintergrund. „Ich bin auf den Ausspruch ‚Etwas mit Verve machen‘ gestoßen. Dieses Wort steht für Begeisterung, Elan, Schwung, Lebensfreude. So ist der Name entstanden. Dann haben wir das Logo entworfen: ein V, der Anfangsbuchstabe von ‚verve‘ und die römische Fünf – unsere Hausnummer. So passt alles zusammen“, berichtet Sperling strahlend.

Gastronom Ingo Sperling hat mit der verve eine ambitionierte Vision realisiert
Unterstützt wird Ingo Sperling neben verschiedenen Krefelder Dienstleistern aus der Baubranche vor allem vom jungen Ehepaar Rümmele, das mit seiner Tochter Emilia nach Krefeld gezogen ist, um die Vision verve Realität werden zu lassen. „Wir haben uns auf Sylt kennengelernt, und die beiden haben sich entschieden, den Schritt nach Krefeld zu machen. Philip ist für die kulinarische Entwicklung zuständig, Christin für Sales und Marketing“, erklärt Ingo Sperling und lächelt seiner Mitstreiterin zu. „Uns hat die Idee total überzeugt. Du ziehst ja nicht einfach so mit einem kleinen Kind in eine ganz neue Umgebung. Das haben wir uns gut überlegt. Aber wir glauben an das, was hier entsteht“, bestätigt Christin, die an ihrem neuen Vollzeit-Projekt vor allem die große Vielseitigkeit schätzt.
Der Standort: Innovation im historischen Nest
Den Industriecharakter des langgestreckten 20er Jahre-Fabrikgebäudes haben der Gastronom und seine Mitstreiter größtenteils erhalten: So fällt das Tageslicht leicht gebrochen durch robuste Glasbausteinoberlichter und die langgezogenen Scheiben charakteristischer Sheddächer, deren hohe Decken auch heute sichtbar auf stählernen Trägern ruhen. Bei der Umsetzung seiner Idee hat Ingo Sperling weder Kosten noch Mühen gescheut,
um den Gästen ein rundum angenehmes und einzigartiges Erlebnis zu bescheren: Liebevolle Details, die vor allem in den vorderen Gasträumen der verve zu finden sind, zeugen vom Perfektionismus des engagierten
Krefelders – angefangen bei den samtweichen Bezügen der Sitzbänke, bis hin zur Wandgestaltung, die, wie viele andere Finessen des Gesamtkonzepts, als Hommage an die einstige Funktion des Gebäudes zu verstehen sind.
„Für diese Wandstruktur zum Beispiel haben wir Matrizen aus den original Lochkarten gefertigt, aus denen die Webstühle damals ihre Informationen gezogen haben“, zeigt er begeistert.
Das Konzept: work|eat|chill
Im Erdgeschoss der verve gibt es neben dem „KRasserie“-Bistrobereich auch die größere „Maschinenhalle“, die „Weberei“ und das sogenannte „Atelier“, das ohne Frage zu den Highlights des Lokals gehört. In diesem
„kreativen Multifunktionsraum“, wie Sperling den großen schlichtem Saal liebevoll nennt, werden Tagungen, Seminare und Veranstaltungen aller Art stattfinden. „Wir haben hier alles sehr modern und zukunftsorientiert
gedacht. Alles, was wir hier einbringen, ist leicht, vieles portabel und einfach zu reinigen. Aufgrund der Fläche können wir unterschiedliche Bereiche schaffen und haben praktisch alle Möglichkeiten, innovatives Tagen auf
höchstem Niveau anzubieten“, beschreibt Christin Rümmele und fügt hinzu: Dank des cleanen Industriecharakters in diesem Raum hat der Kunde auch die Möglichkeit, die Räume in seine Richtung zu branden.“
Grundsätzlich bietet die verve maximales Veränderungs- und Individualisierungspotenzial – sei es durch Glastrennwände, unterschiedlichste Beleuchtungsoptionen oder Veranstaltungsmedien. Auch für kleine Gäste ist in Form eines großen, ebenfalls modifizierbaren, Spielbereichs gesorgt. Zudem ist das gesamte Lokal barrierefrei. „Ich habe alles hier multifunktional gedacht. Bis auf die KRasserie ist nichts statisch. Hier kann sich überall ein Discjockey einloggen, es gibt im ganzen Haus Highspeed W-LAN. Die Türen haben wir so bauen lassen, dass wir auch Autopräsentationen in unseren Räumen machen können“, erläutert Sperling zufrieden. Um diesen Anspruch erfüllen zu können, wurde im gesamten Gebäude ausschließlich modernste Technik verbaut – angefangen bei den Toilettensystemen und konsequent durchgehalten bis zur digitalen High-Tech-Küche, in der Philip Rümmele an neuen kulinarischen Ideen feilt.
Die Küche: Frankophilie trifft Lokal-Klassiker
„Was es in der Stadt aktuell praktisch gar nicht gibt, ist der Ursprung der Kulinarik, das Französische. Wir möchten weder Fine Dining noch Bistroküche anbieten, sondern etwas dazwischen: Im Grunde in Richtung Brasserieküche, aber mit klarem regionalen Einschlag“, beschreibt Ingo Sperling das Speise-Konzept der verve. Neben lokalen Schmankerln wie saftigen Kalbsbuletten oder Ofenkartoffeln finden auch Crevetten zum selber pulen, bretonische Hummersuppe und Crèpes Suzette ihren Platz auf der neuen Karte. Ein wechselndes Mittagsangebot mit übersichtlicher Preisstruktur beinhaltet Vorspeise, Hauptgerichte, einen wechselnden Eintopf und kleine Desserts. Auch hochwertige Fleischgerichte – Ingo Sperlings besonderes Steckenpferd – haben ihren Platz im Restaurant-Angebot gefunden. Aber nicht nur da. „Wir werden den ersten 24/7-Fleischeslust-Automaten hier aufstellen. Darin werden im Sommer Grillwaren und Fleischwaren von der
Metzgerei Mecke, aber auch Vegetarisches, angeboten. Da bin ich ganz stolz drauf“, sprudelt es begeistert aus dem Gastronomen heraus. „Und weil hier die Fahrradtrasse nach Uerdingen beginnt, haben wir einkalkuliert,
zu einem späteren Zeitpunkt einen Biergarten einrichten zu können.“ Eine Option, es sich unter freiem Himmel gemütlich zu machen, bietet die verve bereits jetzt: Als weiteres Highlight hat Ingo Sperling eine gemütliche
Rooftopbar auf dem Dach des Gebäudes einrichten lassen, für ruhige Stunden nach Feierabend.
Anspruch und Menschlichkeit
Trotz diverser designverliebter Spielereien und seines hohen Stilanspruchs ist Ingo Sperlings verve ein Lokal, das von Menschlichkeit und Herzlichkeit leben wird. „Das hier ist keine abgehobene Bude, sondern eine Spaßbude,
wo die Menschen sich wohl- und herzlich behandelt fühlen“, wird Sperling nicht müde zu betonen. „Wir wollen uns bewusst nicht in eine Schiene pressen lassen, damit jeder das Besondere hier erfährt.“ Dank seiner unterschiedlichen Angebote und Aufenthaltsbereiche bietet die neue Gastronomie an der Feuerwache den Gästen beinahe unendliche Möglichkeiten: Sei es ein Kaffeekränzchen mit Freunden, eine schnelle Currywurst zum Mittagessen, ein Drink nach Feierabend oder gar eine konzentrierte Arbeitssession in einer ruhigen Ecke des Lokals. Ingo Sperlings Vision zeichnet sich bereits bunt und lebendig vor dem inneren Auge ab: Nun sind die Krefelder gefragt, ihre neue Erlebnisfabrik mit Leben zu füllen, auf dass sie ihrem Namen alle Ehre mache!
verve – Work I Eat I Chill
Zur Feuerwache 5, 47805 Krefeld
Öffnungszeiten: Restaurantbereich: Di-Sa 12:00-15:00 Uhr & 18:00-22:00 Uhr, Rooftopbar: 18:00-22:00 Uhr
Telefon: 0171-6555206, 02151-9360800
www.verve5.de
Veranstaltungsanfragen und Tischreservierungen: info@verve5.de