Entlang der alten Uerdinger Stadtmauer im Süden des Stadtteilzentrums liegen viele schöne Ein- und Mehrfamilienhäuser. Menschen gehen aus und ein, steigen in ihre Autos, fahren auf dem Fahrrad vorbei oder schlendern durch den naheliegenden Park: Es ist eine zwar gemütliche, aber doch lebendige Wohngegend. Nur ein Haus, eine eindrucksvolle Backsteinvilla, liegt hier seit 20 Jahren im Dornröschenschlaf und wartet mit heruntergelassenen Rollläden auf den Prinz, der es wachküsst. Es handelt sich um ein ganz besonderes Gebäude – und seit Kurzem steht es zum Verkauf.

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Blick vom riesigen Gartengrundstück auf die denkmalgeschützte Backsteinfassade

Mit dem ersten Schritt in das altehrwürdige Haus betritt der Besucher eine andere Welt: Eine tiefe Ruhe empfängt ihn wie ein freundliches Gespenst. Mehr als hundert Jahre Geschichte bringen die Luft zum Knistern, und instinktiv senkt er beim Sprechen die Stimme, schließlich möchte er die Ruhe nicht stören. Eine Treppe aus dunklem Eichenholz schwingt sich linkerhand ins erste Obergeschoss empor, ein klassischer Parkettboden dämpft den Schritt. Dunkle, mit eleganten Intarsien verzierte Mahagoniholztüren führen links und rechts in die Belle Etage und ehemalige Gesellschaftsräume, deren Decken original Stuckverzierungen zeigen. Vor dem geistigen Auge sieht man eine vornehm gekleidete Gesellschaft beim Abendempfang: Die Damen und Herren trinken Champagner aus Kristallgläsern, vielleicht musiziert in einer Ecke des Raumes ein Pianist.

„DAS HAUS WURDE CA.1915 ERRICHTET. DER BAUHERR WAR DER KÖNIGLICHE KOMMERZIENRAT UND FABRIKANT FRIEDRICH LUDWIG AUGUST BÜTTNER, DER SICH HIERMIT EIN REPRÄSENTATIVES DOMIZIL ERRICHTET HATTE.“

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In der ersten Etage schwingt sich eine zweite Treppe ins nächste Obergeschoss

„Das Haus wurde ca.1915 errichtet“, holt die Stimme von Martina Dors den Besucher in die Gegenwart zurück. Zusammen mit ihrem Gatten Olaf bildet sie das Gespann hinter IVN Immobilienvertrieb Niederrhein, ein charmantes Duo mit dem Händchen für die ganz besonderen Objekte. „Der Bauherr war der königliche Kommerzienrat und Fabrikant Friedrich Ludwig August Büttner, der sich hiermit ein repräsentatives Domizil errichtet hatte“, taucht Martina Dors tief ein in die Geschichte dieses „lost place“ mitten in Uerdingen, „und der Architekt war vermutlich Friedrich August Breuhaus de Groot, einer der Köpfe des Reformstils.“ Die wichtigsten Merkmale dieses Stils, der eine Vorstufe zum Bauhaus darstellt – Verwendung regionaler Baustoffe sowie Verzicht auf übermäßigen Dekor zugunsten einer zurückhaltenden Ornamentik –, zeigen sich nicht zuletzt in der markanten Backsteinfassade des Hauses, das seit 2013 unter Denkmalschutz steht.

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Die markant geschwungenen Fenster sind ein echter Hingucker

Nachdem die letzten Bewohner aus der riesigen Villa ausgezogen waren, blieb das Haus verlassen und schlummerte in einem tiefen Dornröschenschlaf vor sich hin. Zwölf Zimmer, mehrere Küchen und Bäder verteilen sich auf rund 650 Quadratmeter und drei Stockwerke plus Keller. Dazu kommt ein 1.430 Quadratmeter großer Garten inklusive eines historischen Fachwerkgartenhauses mit Kamin. Die architektonische Perle war hinter dem ungehindert wuchernden Vorgarten fast völlig verschwunden, wurde dann aber zur großen Freude der Denkmalpflege von einem aufmerksamen Beobachter wiederentdeckt. Neben bau- und kunsthistorischen Gründen ist die Villa auch aus stadtgeschichtlicher Sicht interessant, denn sie ist eines der ersten Gebäude, mit denen Uerdingen damals über die alten Stadtmauern hinaus nach Süden erweitert wurde. „Erhaltungswürdig sind sowohl die gesamte Außenfassade und die trotz des Alters gut erhaltenen Holzfußböden, Stuckdecken und anderen Einbauten“, geht Marina Dors ins Detail. Auch eine 150 Jahre alte Magnolie und mehrere Rotbuchen im hinteren Garten sind in den Schutz inkludiert. Um sie überhaupt ausfindig zu machen, war viel Arbeit nötig: „Der Gärtner war drei Monate damit beschäftigt, den Garten wieder einigermaßen zugänglich zu machen“, erinnert sich Olaf Dors schmunzelnd an die Herrichtung des Grundstücks, das zwei Jahrzehnte lang einer Wildnis inmitten der Zivilisation glich.

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Martina und Olaf Dors

„Wir suchen einen architekturbegeisterten Investor mit Weitblick und Gefühl für das Besondere und dem nötigen Know-how“, sagt Martina Dors. Für Interessenten wie Selbstnutzer oder Anleger kann dieses einmalige Gebäude nicht groß genug sein. Mit Erfahrung und Vorstellungskraft lassen sich hier fünf bis sechs wunderbare, großzügig geschnittene und traumhaft ausgestattete Wohnungen zum Wohlfühlen und Verlieben realisieren, und für die genaue Ausgestaltung stehen auch sonst viele Optionen offen, die kreative Köpfe als lockende Aufgabe empfinden dürften. Zumal auch die Denkmalbehörde ein Interesse am Erhalt des Hauses hat. „Die Vorausset- zung dafür ist natürlich, dass es für den künftigen Käufer eine interessante und lohnenswerte Investition darstellt, insofern wird sie sich kooperativ zeigen“, weiß der Immobilienmakler Olaf Dors. Finanziell nicht uninteres- sant: Dank der Denkmal AfA lassen sich die Investitionen über viele Jahre steuerlich geltend machen. Letztlich muss aber die Denkmalbegeisterung den Ausschlag geben: Gut vorstellbar, dass die Kaufentscheidung direkt beim ersten Schritt in diese andere, so lang verborgen gebliebene Welt fällt.

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