Neue Ausbildungsstellen gegen den Fachkräftemangel
Inzwischen werden in allen Branchen ausgebildete Fachkräfte händeringend gesucht, und demografische Analysen geben keine Hoffnung, dass sich das Problem von allein lösen wird. Was können also Arbeitgeber in Krefeld tun, um sicherzustellen, dass auch zukünftig noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb sind, die Kundenaufträge bearbeiten? Wer junge Menschen ausbildet, stellt heute schon die Weichen für die Zukunft. Für die „Woche der Ausbildung“ vom 11. bis 15. März hat die Agentur für Arbeit Krefeld geplant, weitere Ausbildungsmöglichkeiten zu erschließen und Ausbildungsbetriebe und Bewerberinnen und Bewerber zusammenzubringen.
Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagentur Krefeld werden im Aktionszeitraum ausschwärmen und über 300 Unternehmen aller Berufsbereiche aus Krefeld und dem Kreis Viersen kontaktieren – telefonisch und bei Vor-Ort-Terminen. Eine solche Akquise ist in Zeiten des demografischen Wandels wichtiger denn je, wie Pressesprecher Michael Becker erläutert: „In Krefeld und im Kreis Viersen hatten wir in den vergangenen Jahren deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsangebote. Betriebe, die zu spät auf den entstehenden Fachkräftemangel reagieren, werden es künftig deutlich schwerer haben, ihren Personalbedarf zu decken. Wir machen ihnen deutlich, dass sich Ausbildung für sie rechnet. Fachkräfte, die im eigenen Betrieb ausgebildet wurden und dort bleiben, ersparen ihren Arbeitgebern die spätere Personalsuche und -auswahl, Einarbeitungszeiten und eventuelle Qualifizierung.“

Pressesprecher Michael Becker: „1995 wurde der bundesweite Tag der Ausbildung
eingeführt, weil Lehrstellen knapp waren. Auch 25 Jahre später gibt es große
Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt.“
Bei Kontakten der Arbeitsagentur mit Arbeitgebern berichten diese auch immer wieder davon, dass sich einfach nicht die passenden Interessenten bewerben und sie deshalb nach Jahren der vergeblichen Suche ihre Bemühungen komplett eingestellt haben. Das ist auch Michael Becker bewusst: „Durch ausbildungsbegleitende Hilfen und Einstiegsqualifizierungen kann man diesen Firmen unter die Arme greifen und so auch eventuell schwächeren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance geben.“ Chancen geben und Chancen nutzen – dafür steht die „Woche der Ausbildung“ in der Arbeitsagentur Krefeld und dem Kreis Viersen.
Freie Ausbildungsstellen können per Mail unter krefeld.arbeitgeber-ausbildung@arbeitsagentur oder über die kostenfreie Hotline gemeldet werden: 0800-4-555-20
Speed-Dating für die Ausbildung in Gesundheit und Pflege
Ein Ausbildungsvertrag im Pflege- und Gesundheitssektor kann für viele Bewerberinnen und Bewerber schon bald in greifbare Nähe rücken, denn der Bedarf ist ja bekanntermaßen da – Stichwort „Fachkräftemangel“. Bei einem Ausbildungsstellen-Speed-Dating der Arbeitsagentur Krefeld erwarten 15 Arbeitgeber am Mittwoch, 13. März, im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur Krefeld Jugendliche, die sich für die Ausbildungsberufe Medizinische/r und Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Altenpfleger interessieren. „Der Fokus liegt dabei bewusst auf dem direkten Gespräch statt auf einen aufwendigen Messestand“, erläutert Pressesprecher Michael Becker die Zielsetzung. Eingeladen sind Ausbildungssuchende mit allen Schulabschlüssen, die im August oder September ins Arbeitsleben starten wollen. Der Monat März ist gut gewählt, denn er bedeutet traditionell die „heiße Phase“ für Werber und Bewerber. Ausbildungssuchende geben in diesen Wochen ihren Unterlagen den Feinschliff, lassen Bewerbungsfotos machen – und hoffen dann auf die ersehnte Zusage.

Zwei von 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für neue Lehrstellen
werben (v.l.): Sandra Hox und Jana Weyers
Während rund 15-minütiger „Speed-Datings“ mit für sie interessanten Unternehmen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sämtliche Fragen loswerden, die ihnen auf den Nägeln brennen. Sollte das Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber positiv verlaufen, nimmt dieser auch gleich die Bewerbungsunterlagen mit. Eine Vorbereitung lohnt sich also. Die Jugendlichen sollten dafür sorgen, dass die so oft zitierten „aussagekräftigen“ Unterlagen vollständig sind. Neben dem Lebenslauf und den nötigen Zeugnissen sollten auch persönliche Interessen und Neigungen aufgeführt werden. Im Gespräch mit dem Arbeitsgeber können dann erste Fragen geklärt werden: Wofür steht das Unternehmen? Welche Aufgaben und Inhalte erwarten mich? Wie läuft die Ausbildung konkret ab? Wie hoch ist die Vergütung? Wie stehen die Übernahme-Chancen? Welche Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten habe ich?
„In Krefeld und im Kreis Viersen hatten wir in den vergangenen Jahren deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsangebote.”
„Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die meisten Schüler gut vorbereitet waren und wussten, in welche Richtung ihre Ausbildung gehen soll“, betont Michael Becker und ergänzt: „Vielen wurde bei den Speeddatings auch erstmals der Vorteil einer Ausbildung gegenüber einem Studium deutlich: Man verdient ab dem ersten Tag, lernt solide in der Praxis und ist schon bald eine nachgefragte Fachkraft mit guten Karriere-Chancen.“ Fachkräfte sucht auch die Belia Seniorenresidenz Krefeld GmbH und nimmt am Aktionstag teil, „weil „Auszubildende von heute unsere Fachkräfte von morgen sind“, so Einrichtungsleiterin Sabine Baum. Dr. med. dent. Pascale Philippi-Weindl von der Gemeinschaftspraxis für Kieferorthopädie am Ostwall freut sich schon darauf, „viele Interessenten an einem Tag kennenzulernen. Die Gesprächszeit ist zwar begrenzt, aber für einen ersten Eindruck und das Evaluieren von Sympathien völlig ausreichend. Eine gute Initiative, wie wir finden.“ So lautet auch das Fazit der bisherigen Teilnehmer, wie Michael Becker weiß: „Am Ende sind alle positiv überrascht, wie viele Kontakte zu Arbeitgebern sie an nur einem Nachmittag hatten und wie intensiv die Gespräche waren.“
Ausbildungsstellen-Speed-Dating für Jugendliche und deren Eltern: Mittwoch, 13. März, 15-17 Uhr, Agentur für Arbeit, Philadelphiastraße 2, 47798 Krefeld
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Busy beim „Stellenakquisetag“
Jana Weyers und Sandra Hox sind zwei von 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitgeber-Services der Agentur für Arbeit Krefeld, die am „Stellenakquisetag“ bei rund 300 Unternehmen in der Region für neue Lehrstellen werben. „Weil wir immer wieder erleben müssen, dass Arbeitgeber nicht die Fachkräfte finden, die sie suchen, möchten wir die Themen Ausbildung und Fachkräftesicherung ganz gezielt in den Fokus bringen“, so Jana Weyers. Sandra Hox ergänzt: „Die beruflichen Möglichkeiten in unserer Region sind so vielfältig. Dieses Angebot wollen wir mit unserer Akquise erschließen und den Bewerbern als Ausbildungsstelle zugänglich machen.“