Zwischen Vermarktungs-Boom und Flächenschwund

Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Grundstücksgesellschaft Krefeld

 

Mit rund 72.000 Quadratmetern vermarkteter Fläche hat die GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld im vergangenen Jahr ein Allzeithoch der Unternehmensgeschichte erzielt. Darin enthalten sind sowohl das 32.000 Quadratmeter umfassende Areal des zukünftigen Nutzfahrzeugzentrums von Mercedes Herbrand und eine Erweiterungsfläche für die Deutsche Post/DHL an der Anrather Straße als auch mehrere kleinere Flächen mit rund 3.000 Quadratmetern für den Mittelstand. 
Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Grundstücksgesellschaft Krefeld

 

Doch auch im ersten Halbjahr des Jahres 2017 setzte sich der Vermarktungs-Boom unvermindert fort. Auf circa 30.000 Quadratmetern zum Teil unbebauter und bebauter Flächen im Raum Fichtenhain entstehen mittelfristig zahlreiche Neuansiedlungen. Trotz der aktuellen Erfolgsmeldungen blickt der Geschäftsführer der GGK Grundstücksgesellschaft und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), Eckart Preen, bereits auf die Kehrseite der Medaille. Denn: Mit lediglich 40.000 verbliebenen Quadratmetern aktuell noch vermarktbarer Parzellen ist ein vorläufiges Ende des Trends absehbar. Planungsrecht zu schaffen und Gebiete zu erschließen, stehen folglich ganz oben auf der Agenda.

Die Kehrseite des Investitionsbooms ist der Schwund vermarktbarer Flächen. Um auch zukünftig große Neuansiedlungen in der Seidenstadt vermelden zu können, arbeiten WFG und GGK derzeit fieberhaft daran, im Rahmen des Flächennutzungsplans Planrecht zu schaffen und neue
Gebiete zu erschließen.

GGK vorläufig weiterhin auf Rekordkurs

Bereits im Februar des seinerzeit noch jungen Jahres durften sich die führenden Köpfe der GGK zum Notartermin einfinden, um die Verlagerung der Firma Dräger aus Lübeck zu besiegeln. Das weltweit führende Unternehmen im Bereich der Medizin- und Sicherheitstechnik lässt sich im Europark Fichtenhain mit rund 400 Mitarbeitern auf etwa 20.000 Quadratmetern nieder. Südlich des Europarks, an der Fichtenhainer Allee, hat indes das Heilpädagogische Zentrum einen weiteren Standort in Krefeld gefunden. Mit dem bereits geplanten Zukauf des Nachbargrundstücks stehen den neuen Eigentümern bald rund 7.000 Quadratmeter zu Verfügung. Und auch im Campus Fichtenhain hat sich mit der Veräußerung des denkmalgeschützten Gebäudes mit der Nummer 67 an eine Werbeagentur aus Mönchengladbach wieder einmal etwas getan. „Dort entstehen nach Umbau und Sanierung neben dem Einzug des Investors selbst etliche mietbare Flächen zur Büronutzung“, freut sich Preen.


Neuansiedlungen durch Beratung und Standortmarketing

Doch auch im Rahmen ihrer unterstützenden und fördernden Aufgaben hat die WFG in den zurückliegenden Monaten Entscheidendes geleistet. So hat nicht zuletzt aufgrund der Zuarbeit in wichtigen Personalfragen der Eigentümer „Segro“ die Vermarktung des ehemaligen Thyssen Krupp-Geländes an der Oberschlesienstraße vorantreiben können. Dort wird sich das derzeit in Ratingen angesiedelte Logistik-Unternehmen „Expeditors“ auf 30.000 Quadratmetern ansiedeln und eine rund 19.000 Quadratmeter große Halle beziehen, in der wiederum zahlreiche neue Mitarbeiter eine Beschäftigung finden werden. Aber auch im Innenstadt-Bereich zeichnen sich dem gegenwärtigen Trend entsprechend bereits positive Entwicklungen ab. Im ehemaligen Cityhaus, heute Urbanum, wird in naher Zukunft das Unternehmen „erlebe-fernreisen GmbH“ auf drei Etagen den Hauptsitz von Weeze nach Krefeld verlagern. „Hier haben wir Standortmarketing aus Mitarbeiter-Sicht betrieben und im Zuge der Vermittlung weicher Standortfaktoren so gute Überzeugungsarbeit geleistet, dass eine Vielzahl der Beschäftigten ebenfalls nach Krefeld ziehen wird“, sagt Preen nicht ganz ohne Stolz.


Erschließung neuer Flächen in Fichtenhain und Verbesserung der Infrastruktur

Die Kehrseite des Investitionsbooms ist der Schwund vermarktbarer Flächen. Um auch zukünftig große Neuansiedlungen in der Seidenstadt vermelden zu können, arbeitet die Wirtschaftsförderung derzeit fieberhaft daran, das Planrecht zu ändern und neue Gebiete zu erschließen. Im Mittelpunkt steht dabei das Areal rund um die Fichtenhainer Allee, das mittelfristig durch den Bau der Designstraße und weitere Infrastrukturmaßnahmen zur Parzellierung freigegeben werden soll. Die Rechtsgültigkeit des Bebauungsplans wird für das Frühjahr 2018 erwartet. Eine Vermarktung der so neugeschaffenen Gewerbeflächen kann folglich bereits im nächsten Jahr beginnen. Doch auch die Qualitäts-Verbesserung gegenwärtiger Gewerbeflächen wird durch den Endausbau der Medien- und Kommunikationsstraße vorangetrieben, die nach Abschluss der Baumaßnahmen in das Netz des Öffentlichen Nahverkehrs eingebunden werden können. „Gerade für die Beschäftigten des HPZ wird damit für eine große Erleichterung gesorgt“, so Preen weiter.


Standortvorteile durch bessere Internet-Anbindung

Um die Zufriedenheit bereits ansässiger Unternehmen zu steigern und stärkere Anreize für mögliche Zuwächse zu schaffen, hat die WFG in einer großangelegten Initiative zur Verbesserung der Internetversorgung in Gewerbegebieten beigetragen. So konnten unter Vermarktung der Firma „Incas“ mit dem Partner „Unity Media“ bereits die Areale an der Fichtenhainer Allee, im Campus und im Europark mit modernster Technik versorgt werden. Hier sind nun sogar Anbindungen im Gigabit-Bereich möglich. Mit dem Anbieter „Deutsche Glasfaser“ sollen zukünftig die Gewerbegebiete in Oppum, Bockum, am Linner Hafen und an der Breuershofstraße mit High-Speed-Leitungen ausgestattet werden. „Dabei sind wir vor allem dafür verantwortlich, die Kontakte herzustellen und damit letztlich für Abnehmer zu sorgen“, erklärt Preen und resümiert: „Natürlich werden wir nach dem Rekord-Jahr 2016 und dem ersten Halbjahr 2017 nun erst einmal einen Einbruch der Flächenvermarktungszahlen erleben, doch die Summe der jetzt initiierten Maßnahmen wird uns Ende 2018 oder spätestens Anfang 2019 wieder zu Erfolgsmeldungen verhelfen.“

 

WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH
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